In deiner Lehre zum/zur Augenoptiker/-in sorgst du für Klarheit bei den Kunden, indem du zunächst erlernst, wie die unterschiedlichen High-Tech-Messgeräten und Werkzeuge, wie Lupe, Mikroskop und Fernglas, funktionieren. Denn diese kommen zum Einsatz, wenn es darum geht die Sehschwäche eines Kunden festzustellen und ihm daraufhin seine perfekte Brille anzufertigen.
Du trägst selbst eine Brille wegen einer Sehschwäche? Na dann weißt du genau, wie wichtig ein korrekt durchgeführter Sehtest ist und wie schön es ist, wieder scharf und klar zu sehen. Auch diese Aufgabe übernimmst du in deiner Lehre. Du wirst lernen zwischen Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit zu unterscheiden, sowie eine Hornhautverkrümmung zu erkennen.
Viel Zeit wirst du auch damit verbringen, dich mit den Details einer Brille auseinandersetzten, wie zum Beispiel den Brillengläsern. Diese müssen erst aufwendig bearbeitet werden, indem sie geschliffen, gebohrt und zentriert werden müssen, bevor sie ihren endgültigen Platz im Brillengestell finden.
Erst wenn du gelernt hast die unterschiedlichen Geräte korrekt zu bedienen, wirst du auf die Kunden losgelassen. Hierbei ist es deine Aufgabe den Kunden mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Du berätst den Kunden bei seiner Wahl der Brillenfassung unter Berücksichtigung seiner Gesichtsform und natürlich seiner persönlichen Wünschen. Du solltest auch etwas genauer nachfragen. Wann wird die Brille zum Beispiel getragen? Da zum Beispiel dem Sportler, der seine Brille auch beim Sport trägt, eher ein flexibles Gestell zu empfehlen ist, das auch mal einen Sturz übersteht.
Doch du berätst die Kunden nicht nur beim Kauf einer Brille. Das Sortiment geht weiter über Kontaktlinsen und Sonnenbrillen. Besonders bei Kontaktlinsen benötigst du viel Geduld, da viele Kunden erst lernen müssen, sich die Kontaktlinsen einzusetzen und wieder zu entfernen.
Selbst wenn du dein Bestmögliches gegeben hast, wirst du auch mit Reklamationen und Beanstandungen umgehen müssen, da sich zum Beispiel der Tragekomfort einer Brille oftmals erst nach einer Weile zeigt. Dann kann es durchaus passieren, dass du eine Brille noch mal anpassen musst, indem du die Bügel zum Beispiel umformen musst.
Deine Lieblingsfächer waren Mathe, Physik und Biologie? Dann sind das großartige Voraussetzungen für den Start der Lehre zum/zur Augenoptiker/-in ! Denn du wirst dich in der Schule viel mit diesen Fächern beschäftigen. Ein ruhiges Händchen und handwerkliches Geschick solltest du mitbringen, da du viel mit zerbrechlichen, empfindlichen und kleinen Gegenständen zu tun haben wirst.
TIPP: Du hast ein Hobby bei dem es besonders auf ein ruhiges Händchen ankommt? Dann erwähne das ruhig in deiner Bewerbung!
Deine Fähigkeiten und Fertigkeiten erwirbst du im Betrieb, genauer im Verkaufsraum und in der Werkstatt, sowie in der Berufsschule.
Laut Gesetz ist kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben, doch Statistiken zeigen, dass nur selten Auszubildende eingestellt werden, die nur einen Hauptschulabschluss vorweisen können. Besser du hast einen mittleren Bildungsabschluss oder die Hochschulreife.
Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre, die jedoch verkürzt werden können, wenn erwartet werden kann, dass sich der Auszubildende die Inhalte auch in der verkürzten Zeit aneignen kann. Es muss ein Antrag vom Auszubildenden und Ausbildenden gestellt werden. Ein Recht auf Verkürzung hast du jedoch nicht!
Die Vergütung im ersten Lehrjahr liegt bei etwa 281 bis 500 Euro, im zweiten Lehrjahr bei 330 bis 560 Euro und im dritten Lehrjahr bei 435 bis 670 Euro. Das Einstiegsgehalt nach Beendigung der Lehre liegt bei etwa 1500 bis 1800 Euro brutto.
TIPP: Du kannst dich nach der Ausbildung beruflich weiterentwickeln, wenn du Weiterbildungsmaßnahmen in Anspruch nimmst. Mit der Hochschulreife kannst du auch beispielsweise Optometrie studieren gehen.