Als angehende/-r Bergbautechnologe/-technologin musst du dich zwischen den beiden Fachrichtungen Tiefbautechnik und Tiefbohrtechnik entscheiden. Doch im Großen und Ganzen beschäftigst du dich in diesem Ausbildungsberuf mit allem, was mit dem Bergbau zu tun hat.
Du wirst dich intensiv mit den Rohstoffen beschäftigen, deren Eigenschaften bestimmen und entscheiden können, für was man den jeweiligen Rohstoff am besten einsetzt. Diese abgebauten Rohstoffe, wie Kies, Sand oder Bruchsteine, müssen auch von A nach B gebracht werden. Doch während vor einigen Jahrzehnten noch arme Ponys die Lasten transportieren mussten, übernehmen dies heutzutage zum Glück modernste Maschinen. Diese wirst du lernen zu bedienen, zu warten und zu reparieren. Von großer Wichtigkeit bei diesem Beruf ist auch die Bewetterung, die mit dem Wetter im ursprünglichen Sinne nur wenig zu tun hat, denn hiermit bezeichnet man das Belüftungssystem.
Bei Bergbautechnologen/-technologinnen in der Fachrichtung Tiefbautechnik liegt der Schwerpunkt beim Grubenbau. Hierfür wirst du jede Menge zum Thema Geologie lernen, denn mit diesem Wissen wirst du die notwendigen Gruben anlegen können. Für diese Fachrichtung kannst du dich im Steinkohlenbergbau oder bei Betrieben die sich auf die Rohstoffgewinnung spezialisiert haben, bewerben. Bei der Fachrichtung Tiefbohrtechnik bist du für die Bohrung von unterschiedlichen Löchern verantwortlich. Hierfür wirst du lernen die ganzen Messverfahren anzuwenden, denn dass es bei diesem Job auch auf Sorgfalt und Genauigkeit ankommt, ist ja wohl selbstredend! In dieser Fachrichtung wirst du in der Regel, im Gegensatz zur Tiefbautechnik, etwas mehr Zeit am Tageslicht verbringen. Wenn dich diese Fachrichtung mehr interessiert, dann kannst du dich bei Betrieben die sich auf die Tiefbohrtechnik spezialisiert haben, bewerben, oder bei Unternehmen der Rohstoff- und Energiegewinnung.
Für das Abenteuer Bergbau solltest du idealerweise robust und körperlich fit sein, denn auch wenn viele deiner Tätigkeiten von Maschinen und Anlagen übernommen oder unterstützt werden, ist dies doch ein Knochenjob! Obwohl sich die Arbeitsbedingungen vergleichsweise deutlich verbessert haben, solltest du trotzdem kein Problem damit haben, bei künstlichem Licht zu arbeiten, im Freien, bei Nässe oder Zugluft. Auch Lärm und Schmutz sollten dir nichts ausmachen. Natürlich wirst du auch mit entsprechende Schutzbekleidung ausgestattet sein, wie einem Schutzhelm, Schutzbrille und Gehör- und Atemschutz.
Doch nicht nur der Berg ruft, sondern auch die Berufsschule, da es sich auch bei diesem Ausbildungsberuf um ein duales Ausbildungssystem handelt. In der Schule erwirbst du dein theoretisches Wissen, beispielsweise zum Thema Geologie, lernst aber auch zum Thema Grubenbau jede Menge, sowie über die zahlreichen technischen Anlagen und Systeme, denn nicht umsonst steckt das Wörtchen „Technologe/Technologin“ in der Ausbildungsbezeichnung!
TIPP: Alternativ kannst du dir auch die Ausbildung zum/zur Vermessungstechniker/-in anschauen!
Mit deiner Ausbildungs-Karriere kann es ganz schön bergauf gehen, wenn du dich mit einem mittleren Bildungsabschluss um einen Ausbildungsplatz bewirbst! Idealerweise hast du auch noch gute Noten in Mathe, Physik und Technik.
Die Ausbildung zum/zur Bergbautechnologen/-technologin dauert in der Regel drei Jahre, kann jedoch auch verkürzt werden, wenn du beispielsweise die Hochschulreife hast, bereits eine Ausbildung abgeschlossen hast oder überdurchschnittlich gute Noten in der Berufsschule vorweisen kannst. Doch auch wenn du die entsprechenden Voraussetzungen vorweisen kannst, hast du kein Recht auf Verkürzung!
Wie hoch deine Ausbildungsvergütung im Endeffekt ausfällt, können wir dir nicht sagen. Doch du kannst dich grob an folgenden Zahlen orientieren: Im ersten Lehrjahr solltest du etwa 685 Euro bekommen, im zweiten etwa 750 Euro und schließlich könnte deine Vergütung bei etwa 830 Euro liegen. Nach der bestandenen Abschlussprüfung kannst du mit einem Einstiegsgehalt von etwa 1700 Euro brutto rechnen!
TIPP: Als Bergbautechnologe/-technologin solltest du nicht nur den Abbau von Rohstoffen fördern, sondern auch dich selbst! Denn dir stehen jede Menge Türen offen, die beruflich weiterzuentwickeln, wie beispielsweise die Ablegung der Prüfung zum/zur Techniker/-in in der Fachrichtung Bohrtechnik oder Geologietechnik. Mit der Hochschul- oder Fachhochschulzugangsberechtigung kannst du auch deinen Bachelor in Geotechnologie machen!