Wenn du denkst, dass ein Dachdecker nur Dächer mit Schindeln decken kann, irrst du dich gewaltig! Natürlich ist das auch ein Teil des Aufgabenbereichs, doch ein Dachdecker hat auch mit vielen anderen Materialien zu tun, mit denen er noch viele weitere Arbeiten erledigt.
Du hast Angst vor Splittern oder Schwielen? Dann solltest du lieber einen langweiligen Bürojob anpeilen, denn auch Holzbalken werden verarbeitet, beispielsweise zu einem Dachstuhl. Auch das Einbauen von Dachfenstern, Blitzschutzanlagen und besonders die Wärmedämmung sind Bereiche die du „abdecken“ wirst. Du bist quasi für alles, was mit dem Dach zu tun hat, verantwortlich. Selbst die routinemäßige Wartung eines Daches gehört zu deinen Aufgaben.
Doch neben der Arbeit in luftiger Höhe, wirst auch am Boden arbeiten, wenn du zum Beispiel Mauern verputzt oder Beton anrührst. Auch das korrekte Lesen von Bauzeichnungen ist wichtig, damit die Hausbesitzer nicht plötzlich ein Brett vor’m Kopf haben, wenn sie durch ihr Wohnzimmer laufen.
Wie du dir sicherlich denken kannst, spielt die Sicherheit am Arbeitsplatz eine ganz wichtige Rolle! Du solltest also die Sicherheitsanweisungen nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn sonst kann es schnell passieren, dass du in Windeseile auf dem Boden der Tatsachen landest.
Du arbeitest lieber für dich allein und bist kein Teamplayer? Dann bist du hier fehl am Platz, denn viele Arbeiten können nur mit vereinten Kräften erledigt werden! Du musst aber keine Angst haben, auch zahlreiche Maschinen und Werkzeuge werden dir deinen Arbeitsalltag erleichtern. Hierzu wirst du jedoch erst lernen müssen, wie man sie richtig bedient und unter Umständen auch repariert.
Deine praktischen Erfahrungen wirst du in deinem Betrieb sammeln, jedoch auf unterschiedlichen Baustellen, je nachdem wo ihr gerade gebraucht werdet. Du wirst also jede Menge rumkommen und auf viele unterschiedliche Menschen treffen. Deine theoretischen Grundlagen erwirbst du in der Berufsschule, die du entweder mehrmals wöchentlich besuchst oder in Form von mehrwöchigem Blockunterricht.
In der Regel reicht für diesen Ausbildungsberuf ein Hauptschulabschluss. Du hast die mittlere Reife? Dann kannst du dich selbstverständlich auch bewerben!
TIPP: Du solltest gute Noten in Technik und Mathe haben, da du auch viele Berechnungen anstellen wirst, damit der Holzbalken perfekt an die anderen Balken anschließt! Ein ruhiges Händchen ist klar von Vorteil!
Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre, kann jedoch auf zwei oder zweieinhalb Jahre verkürzt werden. Hierzu muss zunächst ein Antrag vom Auszubildenden und Ausbildenden gestellt werden. Die Voraussetzung ist, dass erwartet werden kann, dass sich der Lehrling auch innerhalb der verkürzten Zeit den Lehrinhalt aneignen kann. Du hast bereits eine Ausbildung? Dann kann auch dies eine Verkürzung ermöglichen, du musst jedoch bedenken, dass du kein Recht darauf hast!
TIPP: Achte auf gute Noten in der Berufsschule, dann kann deine Abschlussprüfung unter Umständen sogar vorgezogen werden! Doch auch wenn du die Voraussetzungen erfüllst, hast du trotzdem kein Recht auf Verkürzung! Also spreche am besten rechtzeitig mit deinem Ausbildenden, ob eine Verkürzung in deinem Betrieb überhaupt möglich ist.
Je nach Ausbildungsstätte kann das Ausbildungsgehalt stark variieren. Im ersten Ausbildungsjahr kann sich dein Konto über etwa 500 Euro, im zweiten über ca. 700 Euro und im letzten Lehrjahr über 900 Euro freuen! Auch nach Beendigung deiner Lehre, kann sich dein Einstiegsgehalt mit etwa 2000 Euro brutto sehen lassen!
TIPP: Auch wenn der finanzielle Aspekt sehr verlockend ist, musst du auch an deine Gesundheit denken! Versuche Sport zu treiben und dich gesund zu ernähren, damit du lange fit bleibst!
Nach der Ausbildung kannst du noch zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen. Du willst einen eigenen Betrieb führen? Dann mache deinen Meister und deiner Selbstständigkeit steht nichts mehr im Wege. Du hast die Hochschulreife? Dann kannst du auch ein Studium in Erwägung ziehen, wie zum Beispiel Architektur oder Bauingenieurwesen.