Als Elektroniker/-in für Betriebstechnik arbeitest du unter Strom. Wortwörtlich. Denn du installierst elektrische Betriebs- und Produktionsanlagen, Schalt- und Steueranlagen und sogar Kommunikations- und Beleuchtungssysteme. Damit diese möglichst ohne Störungen laufen, wartest du sie auch in regelmäßigen Abständen. Wenn es aber trotzdem mal zu einer Störung kommt, bist du zur Stelle und beseitigst den Fehler. Du wirst auch lernen wie man Baugruppen zusammenbaut, verschaltet, montiert und demontiert und wie man sie bei Bedarf anpasst. Neben der Hardware bist du aber auch für die Software verantwortlich, indem du diese installierst und in Betrieb nimmst. Am Ende nimmst du die gesamte Anlage in Betrieb und überprüfst, ob sie auch tatsächlich so arbeitet, wie sie es soll.
Hoffentlich kannst du gut erklären und hast auch eine Engelsgeduld, denn oftmals musst du den Anwendern erst eine Unterweisung geben, damit diese die Maschinen und Anlagen richtig bedienen können. Da kann es auch durchaus mal vorkommen, dass nicht sofort alles glasklar ist. Zusätzlich wirst du auch lernen deine Arbeitsschritte zu dokumentieren, wie man mit dem Lötkolben umgeht, wenn du beispielsweise Leiterplatten bestücken musst, und wie man unterschiedliche Programme schreibt, die die entsprechenden Befehle ausführen.
Ampere, Volt, Watt? Damit du die physikalischen Größen von Elektrizität nicht unterschätzt, erfährst du auch wie man die unterschiedlichen elektrischen Werte berechnet. Doch damit du dich nicht bloß auf dein Fachwissen verlassen musst, wirst du auch mit entsprechender Schutzbekleidung und Sicherheitsschuhen ausgestattet.
Klingen diese Tätigkeiten nicht super spannend? Dann kannst du dich in allen möglichen Industriebereichen bewerben, die unterschiedliche Anlagen und Maschinen betreiben, wie zum Beispiel bei der Energieversorgungstechnik, Kommunikationstechnik, Antriebstechnik, Beleuchtungstechnik oder bei Betrieben die Produktionsanlagen betreiben.
Doch nicht nur in deinem Ausbildungsbetrieb wirst du unterwegs sein, sondern auch die Berufsschule erwartet dich regelmäßig, entweder ein- bis zweimal in der Woche, oder der Unterricht findet in Form von Blockunterricht statt. Hier erwirbst du dein theoretisches Wissen und lernst beispielsweise wie man elektrotechnische Systeme analysiert, wie man Installationen plant und durchführt und wie man Anlagen in Betrieb nimmt.
Deine Kenntnisse musst du jedoch noch in einem Schwerpunkt vertiefen. Du hast die Wahl zwischen „Energieverteilungsanlagen“, „Gebäudeinstallation“, „Betriebsanlagen“, „produktions- und verfahrenstechnische Anlagen“, „Schalt- und Steueranlagen“ und „elektrotechnische Ausrüstungen“.
Die besten Chancen auf einen Ausbildungsplatz hast du mit einem mittleren Bildungsabschluss, oder mit der Hochschulreife. Schlecht sieht es aus, wenn du nur einen Hauptschulabschluss hast!
TIPP: Idealerweise bringst du noch gute Noten in Technik, Mathe und Physik mit!
Für diesen Ausbildungsberuf musst du etwas mehr Zeit einplanen, denn die Abschlussprüfung erwartet dich erst nach dreieinhalb Jahren! Es gibt jedoch auch die Möglichkeit die Ausbildungszeit zu verkürzen, wenn du beispielsweise die Hochschulreife hast, bereits eine Ausbildung abgeschlossen hast oder wenn du überdurchschnittlich gute Noten in der Berufsschule vorweisen kannst. Doch auch wenn du diese Voraussetzungen erfüllst, hast du kein Recht auf Verkürzung!
Spätestens wenn du jetzt liest, wie hoch deine Vergütung ausfallen könnte, wirst du dich bestimmt für diesen Beruf entscheiden! Denn bereits im ersten Lehrjahr kannst du mit etwa 840 Euro rechnen, im zweiten mit etwa 900 Euro, im dritten könnten dir etwa 950 Euro winken und auf der Zielgeraden könnten deine Bemühungen mit schlappen 1000 Euro belohnt werden! Auch das Einstiegsgehalt kann sich mit seinen 2200 Euro brutto durchaus sehen lassen! Allerdings können diese Zahlen auch stark abweichen und sollen dir daher nur zur Orientierung dienen!
TIPP: Du willst beruflich vorankommen und dich dabei nicht nur auf deine Ausbildung verlassen? Dann kannst du zum Beispiel deine/-n Industriemeister/-in im Fachbereich Elektrotechnik machen, oder auch Elektrotechnik studieren gehen, vorausgesetzt du hast die Hochschul- oder Fachhochschulreife in der Tasche! Wenn dir bereits während der Ausbildungszeit ein bestimmter Bereich besonders viel Spaß gemacht hat, wie beispielsweise die Arbeitssicherheit, dann kannst du dich auch auf diesen spezialisieren! Wie du siehst, hast du also jede Menge Möglichkeiten dich weiterzubilden, denn schließlich lernt man auch nie aus!