Das Fördern und Unterstützen von Patienten mit physischen oder psychischen Erkrankungen würde dir gefallen? Dann bist du hier genau richtig. In der Ausbildung zum Ergotherapeuten lernst du, wie du Menschen, die durch eine Behinderung oder durch Entwicklungsverzögerungen in ihrer Selbstständigkeit und ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind, behandeln kannst.
Du erarbeitest Behandlungspläne und führst Therapien durch. Zu deinen Patienten gehören Kinder, Erwachsene, genauso wie auch ältere Menschen. Je nach Bedarf werden all diejenigen von Ergotherapeuten unterstützt, die beispielsweise motorische Schwierigkeiten aufweisen. Du hilfst ihnen dann dabei, Fertigkeiten wie dem Ankleiden, Essen oder auch dem Schreiben zu erlernen. Deine Patienten erhalten von dir die Anleitung und Unterstützung, die sie brauchen.
Als Azubi lernst du in dieser schulischen Ausbildung, wie du deinen Patienten ein selbstständiges Leben ermöglichen kannst. Wenn jemand zum Beispiel nach einem Schlaganfall nicht mehr Schreiben kann, dann übst du diese Alltagskompetenz mit deinem Patienten. Dabei gehst du manchmal spielerisch vor, manchmal mit der Unterstützung von Musik, aber auch durch sportliche Übungen kannst du deinen Patienten weiterhelfen.
Deine Arbeitsbereiche können von der Neurologie, der Psychiatrie, der Pädiatrie bis zur Geriatrie alles umfassen. Ob Kinder mit Entwicklungsstörungen oder ältere Menschen mit Demenz: Nach deiner Ausbildung zum Ergotherapeuten kannst du dich um all diese Personen kümmern. Auch im Bereich der Orthopädie gibt es für dich Einsatzmöglichkeiten, zum Beispiel wenn nach einem Unfall Bewegungsabläufe neu trainiert werden müssen.
Um diesen Ausbildungsberuf ausüben zu können ist es wichtig, dass du Interesse an sozial-beratenden Tätigkeiten hast. Du wirst nämlich die ganze Zeit mit vielen unterschiedlichen Menschen zusammenarbeiten. Dafür ist Sensibilität, Einfühlungsvermögen, aber auch Geduld sehr wichtig. Ergotherapeuten werden in Reha-Kliniken, Krankenhäusern, in Gesundheitszentren sowie in speziellen Praxen für Physio- und Ergotherapie eingesetzt. Aber: Wer Lust hat, könnte nach der Ausbildung auch in Sonderschulen oder Frühförderzentren arbeiten.
Um eine Ausbildung zum Ergotherapeut/in machen zu können, wird ein mittlerer Bildungsabschluss vorausgesetzt. Da es sich um eine schulische Ausbildung handelt und es nicht sehr viele Berufsschulen mit dieser Fachrichtung gibt, sind die Ausbildungsplätze meist sehr begrenzt. Hier gilt oft: Wer zuerst kommt, malt zuerst. Es gibt aber auch Berufsschulen, die anhand von Bewerbungsgesprächen oder Einstellungstests darüber entscheiden, wer für diesen Ausbildungsberuf am besten geeignet ist.
Die Ausbildung zum Ergotherapeuten erfolgt in einer Berufsschule und beträgt drei Jahre. Die Ausbildungsdauer kann in diesem Fall nicht verkürzt werden.
Da es sich um eine rein schulische Ausbildung an einer Berufsschule handelt, erhalten Auszubildende zum Ergotherapeut/in keine Ausbildungsvergütung. Das Einstiegsgehalt beträgt nach der schulischen Ausbildung etwa 1.500 – 1.700 Euro (Brutto).