In diesem Ausbildungsberuf verkleidest du Wände, Böden, Fassaden und sogar Treppen mit unterschiedlichen Fliesen, die zum Beispiel aus Naturstein, Keramik oder Glas bestehen können. Doch auch in der Form und Größe können sich diese Fliesen stark unterscheiden. Und das ist auch gut so, denn so können unterschiedliche Effekte erzielt werden. Ein kleiner Raum wirkt zum Beispiel mit großen Fliesen gleich größer und ruhiger.
Doch solche Informationen solltest du bloß nicht nur für dich behalten, denn als Fliesenleger/-in solltest du diese Tipps unbedingt an deine Kunden weitergeben. Neben dem reinen Verlegen, gehört also auch das Beraten der Kunden zu deinen Tätigkeiten. Auch zu Farbkombinationen, Verlegemuster und Pflege kannst du als Fliesenleger/-in deinen Kunden wertvolle Tipps geben.
Du wirst viel in Rohbauten beschäftigt sein, aber auch bei Renovierungsarbeiten zum Einsatz kommen. Bei älteren Bauten kann es auch vorkommen, dass der Boden uneben ist. Das heißt für dich, dass du auch die Böden vor dem Verlegen unter Umständen vorbereiten musst, damit die Fliesen am Ende deiner Bemühungen nicht krumm und schief sind. Du wirst auch in der Lage sein, einzelne kaputte Fliesen zu entfernen und eine neue einzufügen und das sogar so, dass selbst du später nicht mehr wissen wirst, welche Fliese du ausgetauscht hast.
Für das Verlegen der Fliesen musst du dich jedoch auch dreckig machen, denn damit die Fliesen bombenfest sitzen, mischst du Mörtel an, verteilst diesen mit einer Zahnkelle und legst danach die Fliese drauf. Die Fliesen liegen, aber irgendwie wirkt es noch nicht ganz harmonisch? Dann liegt das daran, dass die Fliesen noch nicht verfugt wurden! Denn auch dies ist deine Aufgabe.
Und wenn das Bild dann stimmt, verlässt du deine Baustelle sauber und ordentlich und bringst auch dein Werkzeug in denselben Zustand. Sorgfalt solltest du für diesen Ausbildungsberuf also unbedingt mitbringen! Ebenso wie körperliche Fitness, denn du wirst viel auf den Beinen sein, um genauer zu sein: auf den Knien. Und natürlich handwerkliches Geschick und ein Auge für Ästhetik. Wenn du Abwechslung magst, ist dieser Beruf ideal, denn du wirst viel unterwegs sein und unterschiedliche Menschen kennen lernen.
Deine Bewerbung kannst du zum Beispiel an Unternehmen des Fassaden- oder des Tiefbaus schicken. Einen beachtlichen Teil deiner Ausbildungszeit wirst du in deinem Unternehmen verbringen, aber auch die Berufsschule wartet auf dich! Diese wirst du entweder ein- bis dreimal in der Woche besuchen.
Viele Arbeitgeber bevorzugen den Hauptschulabschluss. Aber auch mit der mittleren Reife kannst du dich bewerben und dein Glück versuchen.
TIPP: Hoffentlich warst du keine Niete in Mathe, denn in diesem Ausbildungsberuf musst du jede Menge rechnen! Beispielsweise musst du den Bedarf an Baustoffen ermitteln, denn nichts ist ärgerlicher, wenn der Bau stoppt, nur weil nicht genügend Fliesenkleber vorhanden ist! Auch In Technik solltest du idealerweise nicht gepennt haben.
Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Sie kann unter Umständen jedoch auch verkürzt werden, wenn du beispielsweise bereits eine Ausbildung in der Tasche hast, die Hochschulreife erlangt hast oder in der Berufsschule überdurchschnittlich gute Noten hast. Ein Recht auf Verkürzung hast du jedoch nicht! Kläre also am besten früh genug mit deinem Ausbilder, welche Möglichkeiten dir überhaupt offen stehen!
Im ersten Lehrjahr kann deine Ausbildungsvergütung bei etwa 600 Euro liegen, im zweiten bei 800 Euro und schließlich kannst du mit satten 1000 Euro rechnen! Nach der bestandenen Abschlussprüfung kann dein Einstiegsgehalt bei etwa 1700 Euro brutto liegen. Diese Zahlen dienen dir nur der Orientierung, einen Anspruch kannst du hieraus nicht ableiten!
TIPP: Du kannst dich beruflich weiterbilden lassen, was sich in der Regel auch finanziell bemerkbar machen kann! Wenn du so wie so gerne dein eigener Chef sein möchtest, dann kannst du dies nach der Ablegung der Meisterprüfung auch tun. Du kannst dich auch zum/zur Polier/-in weiterbilden lassen, deinen Industriebetriebswirt machen oder auch ein Studium des Bauingenieurwesen beispielsweise in Erwägung ziehen, vorausgesetzt, du hast die Hochschulreife.