Ausbildung Friseur/-in: Voraussetzungen, Inhalte und Karrierechancen auf einen Blick
Hast du das Talent, deinem Freund oder deiner Freundin in Vorbereitung auf einen besonderen Anlass ein frisches, stilvolles Haarstyling zu verleihen? Experimentierst du gerne mit verschiedenen Looks und wechselst deine Haarfrisuren regelmäßig? Wenn du zudem kommunikativ bist und keine Scheu hast, mit Menschen in Kontakt zu treten, könnte der Ausbildungsberuf als Friseur/-in genau das Richtige für dich sein!
Die Tätigkeit als Friseur/-in ermöglicht es dir, kreativ zu sein und gleichzeitig mit Kunden in Kontakt zu treten. Du lernst nicht nur die unterschiedlichen Techniken des Haarschneidens, Färbens und Stylens, sondern entwickelst auch ein Gespür dafür, welche Frisuren zu den Persönlichkeiten und Wünschen deiner Kunden passen. Diese Fähigkeit, individuell auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen, ist eine der vielen Facetten, die diesen Beruf so vielseitig und spannend machen.
In der Ausbildung wirst du mit verschiedenen Haarstrukturen, Produkten und Stylingtechniken vertraut gemacht und hast die Chance, dein Wissen ständig zu erweitern. Die Mode- undBeauty-Industrie entwickelt sich ständig weiter, ebenso wie die Trends im Frisurenbereich. Daher ist die Bereitschaft zur Weiterbildung und das Interesse an neuen Trends und Techniken essenziell für deinen Erfolg in diesem Berufsfeld.
Wenn du also eine Leidenschaft für Haarpflege und -styling hast und gerne mit anderen Menschen arbeitest, dann ist die Ausbildung zum/zur Friseur/-in eine hervorragende Wahl für dich!
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Kurz und Knapp
- Empfohlener Schulabschluss
- Hauptschulabschluss
- Ausbildungsdauer
- 3 Jahre
- Ausbildungsvergütung
- 1. Lehrjahr: 620 Euro
2. Lehrjahr: 732 Euro
3. Lehrjahr: 837 Euro
- Einstiegsgehalt
- 2000 Euro
- Ausbildungsplätze zum Friseur/in
* Alle Angaben ohne Gewähr
Alle Infos zur Friseur/-in Ausbildung: Dein Guide für einen erfolgreichen Start
Wer denkt, der Beruf des Friseurs sei ausschließlich darauf beschränkt, Haare zu schneiden, der irrt gewaltig! Natürlich macht das Schneiden der Haare einen Großteil deines Arbeitsalltages aus, jedoch ist der Beruf weitaus facettenreicher und spannender, als man auf den ersten Blick annimmt. Das Handwerk erfordert neben **technischen Fähigkeiten** auch kreative Ansätze und ein tiefes Verständnis für Ästhetik und aktuelle Trends.
In deiner Ausbildung lernst du den professionellen Umgang mit einer Vielzahl von Werkzeugen. Dabei kommen nicht nur Scheren zum Einsatz, die dir fast an die Finger wachsen werden, sondern auch:
- Effilierscheren – für sanfte Übergänge und Volumen
- Rasierapparate – für präzise Konturen und moderne Styles
- Kämme – verschiedene Arten für verschiedene Techniken
- Föhne und Glätteisen – für herausragende Styling-Ergebnisse
- Lockenwickler und andere Styling-Tools – für kreative Looks
In der Anfangsphase deiner Ausbildung wirst du nicht sofort an echten Kunden arbeiten. Zunächst übst du fleißig an speziellen Puppenköpfen und entwickelst nach und nach dein handwerkliches Geschick.
Ein grundlegendes Element deiner Tätigkeit ist das Trend-Bewusstsein. Du wirst lernen, die Kunden hinsichtlich ihrer Frisurenwünsche zu beraten und dabei ihr äußeres Erscheinungsbild sowie die aktuellen Modetrends zu berücksichtigen. Die Typberatung ist ein zentraler Teil deines Jobs, einschließlich:
- Haaranalysen – um die richtigen Produkte zu wählen
- Pflegeberatungen – für gesundes Haar
Als Friseur solltest du ein kommunikativer und offener Mensch sein, der auf die individuellen Wünsche der Kunden eingeht. Hast du gemeinsam mit deinem Kunden die passende Frisur gefunden, steht der nächste Schritt an: die Wahl der geeigneten Schneidetechnik. Wenn dein Kunde neben dem neuen Haarschnitt auch eine Farbveränderung wünscht, wirst du ihn über die verschiedenen Optionen aufklären können und auch zu:
- Tönungen
- Farben
- Blondierungen
bereit stehen, um die Vor- und Nachteile der jeweiligen Methoden zu erläutern.
Du hast dich vielleicht schon einmal gefragt, wie bestimmte Prominente zu ihren markanten Frisuren gekommen sind? In deiner Ausbildungszeit wirst du dich intensiv mit Dauerwellen befassen und die chemischen Prozesse kennenlernen, die hinter diesen Styles stehen. Ein Höhepunkt deiner Ausbildung wird die kreative Gestaltung von Hochsteckfrisuren sein. An besonderen Tagen, wie z.B. bei Hochzeiten, wirst du mit viel Feingefühl und Geschick die Bräute an ihrem schönsten Tag zum Strahlen bringen.
Zusätzlich zu den handwerklichen Fähigkeiten erfährst du auch viel über organisatorische Tätigkeiten. Dazu gehören:
- Das Entgegennehmen von Anrufen und Vereinbaren von Terminen
- Das Pflegen der Kundenkartei
- Das Bedienen der Kasse
Dein oft anstrengender Tag, den du überwiegend im Stehen verbringen wirst, kann durch Trinkgelder zusätzlich belohnt werden und ist ein Zeichen dafür, dass deine Kunden mit deiner Arbeit zufrieden sind.
Deine praktischen Fähigkeiten erwirbst du sowohl im Ausbildungsbetrieb, also im Friseursalon, als auch in der Berufsschule. Diese besuchst du entweder mehrmals wöchentlich oder im Rahmen von Blockunterricht. Die Kombination aus Theorie und Praxis wird dich optimal auf die vielfältigen Herausforderungen im Friseurberuf vorbereiten und dir viele spannende Perspektiven für deine Zukunft eröffnen.
Wichtige Voraussetzung: Welchen Schulabschluss brauchst du für die Friseur/-in Ausbildung?
Für den Beruf des Friseurs oder der Friseurin ist es gesetzlich nicht erforderlich, einen Schulabschluss vorzuweisen. Dennoch erhöht ein Hauptschulabschluss deine Chancen erheblich. Statistiken zeigen, dass dieser Abschluss in der Vergangenheit von etwa zwei Dritteln der Auszubildenden in diesem Berufsfeld erreicht wurde.
Tipp: Wenn du dich für eine Ausbildung als Friseur oder Friseurin bewirbst, achte darauf, dass dein Bewerbungsfoto eine gepflegte und stilvolle Ausstrahlung hat. Dies gilt ebenso für die Kleidung und das Erscheinungsbild während des Bewerbungsgesprächs.
Wie lange dauert die Friseur/-in-Ausbildung?
Die Ausbildung zum Friseur oder zur Friseurin dauert in der Regel drei Jahre. Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Ausbildungszeit jedoch auf zwei oder zweieinhalb Jahre verkürzt werden. Hierfür ist es notwendig, dass sowohl der Auszubildende als auch der Ausbildende einen Antrag auf Verkürzung stellen.
Ein entscheidendes Kriterium für die Verkürzung ist die Voraussetzung, dass der Auszubildende die notwendigen Lehrinhalte innerhalb der verkürzten Zeit angemessen erlernen kann. Zusätzlich kann eine bereits abgeschlossene Berufsausbildung ebenfalls eine Möglichkeit zur Verkürzung bieten.
Es ist wichtig zu beachten, dass kein rechtlicher Anspruch auf eine Verkürzung der Ausbildungszeit besteht. Es hängt immer von den individuellen Gegebenheiten und dem Einvernehmen zwischen Auszubildendem und Ausbildendem ab.
Wie hoch ist das Gehalt in der Friseur/-in-Ausbildung?
Die Ausbildung zum/zur Friseur/-in bietet eine spannende Möglichkeit, in einem kreativen Berufsfeld Fuß zu fassen. Es ist wichtig, sich realistische Erwartungen an die Ausbildungsvergütung zu setzen. Im ersten Lehrjahr liegt das Gehalt bei etwa 210 bis 380 Euro, im zweiten Lehrjahr steigt es auf 250 bis 460 Euro und im letzten Jahr kannst du mit 340 bis 560 Euro rechnen. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung darfst du dich über ein Einstiegsgehalt von 1200 bis 1600 Euro brutto freuen. Dennoch kann es lohnenswert sein, über eine Weiterbildung zum/zur Meister/-in nachzudenken, denn dieser Titel eröffnet dir zahlreiche Türen im Berufsleben, einschließlich der Möglichkeit, dich selbstständig zu machen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt für dein Einkommen sind die Trinkgelder. Wenn du dein Bestes gibst und hervorragende Dienstleistungen anbietest, wirst du sicherlich zufriedene Kunden gewinnen, die bereit sind, dir ein Trinkgeld zu geben. So kannst du zusätzlich zu deinem Gehalt ein paar Euro verdienen und gleichzeitig deine eigene Stammkundschaft aufbauen!
Friseur/-in Einstiegsgehälter: Wie viel verdienst du nach der Ausbildung?
Das Einstiegsgehalt für frisch ausgebildete Friseur/-innen in Deutschland liegt typischerweise zwischen 1.600 und 2.300 Euro brutto pro Monat. Diese Spanne kann je nach verschiedenen Einflussfaktoren variieren. Das Gehalt wird von unterschiedlichen Aspekten beeinflusst, die sowohl das Arbeitsumfeld als auch den individuellen Werdegang betreffen.
Faktoren, die das Einstiegsgehalt beeinflussen
Das Einstiegsgehalt von Friseur/-innen kann durch folgende Faktoren beeinflusst werden:
- Berufserfahrung: Absolventen mit Praktika oder zusätzlichen Qualifikationen können ein höheres Gehalt erwarten.
- Art des Salons: Luxussalons bieten in der Regel höhere Gehälter als Laufhaarsalons.
- Zusätzliche Qualifikationen: Weiterbildungen wie Farb- oder Schnitttechniken können das Einkommen steigern.
Regionale Unterschiede
In Deutschland gibt es signifikante regionale Unterschiede beim Gehalt von Friseur/-innen. In Großstädten wie München oder Hamburg sind die Gehälter oft höher. Beispielsweise kann das Einstiegsgehalt in diesen Städten zwischen 1.800 und 2.500 Euro brutto liegen, während es in ländlichen Gebieten häufig bei 1.600 bis 2.000 Euro brutto liegt.
Mittelfristige Gehaltsaussichten
Die mittelfristigen Gehaltsaussichten für Friseur/-innen sind positiv. Nach einigen Jahren Berufserfahrung und gegebenenfalls zusätzlichen Qualifikationen können die Gehälter auf 2.400 bis 3.000 Euro brutto steigen. Karrieremöglichkeiten umfassen:
- Lehrling-Ausbilder: Ausbildung neuer Friseure.
- Salonleitung: Verantwortung für den gesamten Salonbetrieb.
- Selbstständigkeit: Eigener Salon oder mobile Friseurtätigkeiten.
- Weiterbildungen: Spezialisierung auf bestimmte Techniken oder Produkte.
Besonderheiten des Berufs
Eine Besonderheit im Friseurberuf ist die Abhängigkeit von Trinkgeldern, die je nach Servicequalität und Kundenbindung schwanken können. Diese können den Verdienst erheblich aufbessern. Zudem bietet der Beruf viel Raum für Kreativität und persönliche Entfaltung, was sich indirekt auf das Einkommen auswirken kann, da zufriedene Kunden in der Regel auch bereit sind, mehr zu zahlen.
Insgesamt erhalten angehende Friseur/-innen eine realistische Vorstellung davon, was in ihrer Berufswahl auf sie zukommen kann, sowohl in finanzieller Hinsicht als auch hinsichtlich der Karriereentwicklung.
Ausbildungsrichtlinie für Friseur/-in
Der Beruf des Friseurs bzw. der Friseurin spielt eine wichtige Rolle in der Dienstleistungsbranche. Friseure sind nicht nur für das Schneiden und Stylen von Haaren verantwortlich, sondern auch für die Beratung ihrer Kunden über verschiedene Frisuren, Pflegeprodukte und -techniken. Ziel dieser Ausbildungsrichtlinien ist es, die wesentlichen Aspekte der Ausbildung im Friseurhandwerk darzustellen und klare Leitlinien für die fachliche und persönliche Entwicklung der Auszubildenden zu bieten.
Ausbildungsziele
Die Ausbildung zum Friseur/zur Friseurin hat mehrere Ziele:
- Fachliche Kompetenzen: Beherrschung von Haarschneidetechniken, Farb- und Strähnentechniken, Haarpflege und -styling, Kundenberatung.
- Persönliche Kompetenzen: Kommunikationsfähigkeit, Teamarbeit, Kundenorientierung, kreatives Denken und Problemlösungsfähigkeiten.
Wesentliche Ausbildungsinhalte
Die Ausbildung umfasst eine Vielzahl an Inhalten, dazu gehören:
- Haarschnitte: Grundlagen und Techniken des Haarschneidens für verschiedene Haartypen.
- Färbetechniken: Anwendung von Farbstoffen, Methoden des Strähnchens und das Mischen von Farben.
- Haarpflege: Beratung über Pflegeprodukte und -methoden für unterschiedliche Haartypen.
- Kundenberatung: Aktive Mitarbeit im Kundenservice, Verständnis der Kundenwünsche und individuelle Beratung.
Zeitlicher Ablauf
Die Ausbildung zum Friseur/zur Friseurin dauert in der Regel 3 Jahre. Es können jedoch unter bestimmten Voraussetzungen Verkürzungen auf 2 Jahre möglich sein, beispielsweise bei vorherigen einschlägigen Qualifikationen. Die Ausbildung gliedert sich in mehrere Phasen:
- Einführungsphase: Grundlagen der Friseurausbildung, erste Erfahrungen im Kundenkontakt.
- Vertiefungsphase: Intensivere Beschäftigung mit speziellen Techniken und Kundenberatung.
- Abschlussphase: Vorbereitung auf die Abschlussprüfung und die Übergabe an den Arbeitsmarkt.
Praxisphasen im Unternehmen
In der Praxisphase werden die Auszubildenden in verschiedenen Bereichen des Friseursalons eingesetzt:
- Teamarbeit: Mitarbeit im Team, Austausch von Erfahrungen und Techniken.
- Projekte: Teilnahme an Kundenaktionen oder internen Workshops zur Verbesserung der Fähigkeiten.
- Aufgabenbereiche: Aktive Durchführung von Haarschnitten, Farbtechniken, und Kundenberatung unter Anleitung erfahrener Friseure.
Theoretische Ausbildung
Parallel zur praktischen Ausbildung besuchen die Auszubildenden die Berufsschule. Relevante Fächer sind:
- Friseurtechniken: Theorie hinter praktischen Methoden.
- Kundenberatung: Kommunikationsstrategien und Kundenumgang.
- Betriebswirtschaft: Grundlagen der Salonführung und Kundenmanagement.
Die Lernziele sind, das theoretische Wissen mit der praktischen Ausbildung zu verknüpfen und die Auszubildenden optimal auf ihre zukünftigen Aufgaben vorzubereiten.
Prüfungsvorbereitung und Abschluss
Die Ausbildung umfasst sowohl eine Zwischenprüfung als auch eine Abschlussprüfung.
- Zwischenprüfung: Prüft die grundlegenden Kenntnisse und Fähigkeiten nach der Hälfte der Ausbildungszeit.
- Abschlussprüfung: Umfasst praktische Prüfungen im Salon sowie Präsentationen der erlernten Fähigkeiten.
Dokumentation
Die Ausbildung erfordert das Führen eines Berichtshefts, in dem die praktischen Tätigkeiten und Erfahrungen dokumentiert werden. Zudem sollten Projektunterlagen zu besonderen Arbeiten oder Kampagnen angefertigt werden, die die Lernfortschritte und erlangten Kompetenzen illustrieren.
Feedback und Bewertung
Regelmäßige Gespräche und Zwischenbeurteilungen dienen dazu, den Ausbildungsstand zu evaluieren und individuelle Entwicklungspläne zu erstellen. Das Feedback von Ausbildern und Kollegen spielt eine entscheidende Rolle in der persönlichen und fachlichen Entwicklung der Auszubildenden.
Weiterführende Qualifikationsmöglichkeiten
Nach der Ausbildung bieten sich zahlreiche Spezialisierungen und Fortbildungen an, wie zum Beispiel:
- Haar- und Kopfhautpflege: Vertiefte Kenntnisse in speziellen Pflegeprodukten und -behandlungen.
- Friseursalon-Management: Kenntnisse zur Übernahme und Führung eines eigenen Salons.
- Studiengänge: Möglichkeit, im Bereich Kosmetik oder Mode zu studieren, um das Wissen zu erweitern.
Fazit
Die Ausbildung zum Friseur/zur Friseurin ist eine spannende und abwechslungsreiche Herausforderung, die sowohl kreative als auch technische Fähigkeiten vereint. Mit einer fundierten Ausbildung und den oben genannten Ausbildungsrichtlinien sind die Auszubildenden bestens gerüstet für ihre Zukunft im Friseurhandwerk. Angesichts von ständig neuen Trends und Entwicklungen in der Mode- und Schönheitsbranche bieten sich darüber hinaus immer neue Möglichkeiten zur Weiterbildung und Spezialisierung. So bleibt der Beruf des Friseurs auch in Zukunft attraktiv und dynamisch.