Stein für Stein errichtest du als Maurer/-in hauptsächlich Mauerwerke und Baukörper. Doch nicht nur mit Steinen, sondern auch mit Mörtel, Beton, Dämmungen und Estrich wirst du arbeiten. Du gönnst dir gerne mal einen Schluck Bier? Aber besser nicht während deiner Arbeitszeit, denn kein Kunde gibt sich mit einem schiefen Mauerwerk zufrieden!
Doch auch im nüchternen Zustand musst du dich nicht auf dein bloßes Augenmaß verlassen, denn du errichtest alles mit Hilfe von unterschiedlichen Werkzeugen und Maschinen.
Im Großen und Ganzen stellst du Innen- und Außenwände her, also auch Wand- und Deckenputz, Pfeiler und Schornsteine (ja du hast richtig gelesen: Schornsteine! Hierfür solltest du natürlich schwindelfrei sein!). Das Lesen und Anfertigen von Plänen und Skizzen hilft dir bei deiner Arbeit, damit nicht plötzlich eine Wand 2,40 m hoch ist und die andere 2,50 m. Gute Kenntnisse in Mathematik solltest du im Idealfall mitbringen, damit du auch unterschiedliche Bemessungen anstellen kannst.
Da du meistens im Kundenauftrag arbeiten wirst, wirst du viel herumkomme und viele unterschiedliche Menschen kennen lernen. Wenn du deine Arbeit erledigt hast, ist es wichtig, dass du die Baustelle in einem ordentlichen Zustand wieder verlässt. Als chaotischer Typ bist du hier nicht unbedingt gut aufgehoben. Doch auch in Werkhallen könntest du Beschäftigung finden. Um deine eigene Sicherheit zu gewährleisten, wird dein Outfit mit einem Bauhelm und Sicherheitsschuhen aufgepeppt. Deine Frisur wird dir morgens also weniger Zeit rauben, genauso wie die Frage „Welche Schuhe passen zu meinem heutigen Outfit?“.
Wenn du dich für diesen Ausbildungsberuf entscheiden solltest, so musst du bedenken, dass es sich teilweise um körperlich anstrengende Tätigkeiten handelt! Vermutlich ist dies auch die Erklärung dafür, dass sich fast ausschließlich Männer für diesen Beruf begeistern. Auch Lärm und Staub gehören zu deinem Berufsalltag. Als Zimperliese hast du in dieser Branche wenig verloren!
Klar soweit? Dann kannst du deine Bewerbung an Handwerks- und Industriebetriebe schicken. Nach deiner Ausbildung kannst du beispielsweise bei Hochbauunternehmen, Betonbaufirmen, Sanierungs- und Modernisierungsunternehmen und in Unternehmen des Fertighausbaus arbeiten.
Wenn du das Glück haben solltest, und eine Zusage bekommen hast, dann musst du dich auch auf schulischen Unterricht einstellen. Hier lernst du zum Beispiel, wie man ein Baustelle einrichtet, wie man Holzkonstruktionen herstellt, wie man eine Massivdecke herstellt und sogar wie man eine Treppe herstellt!
Nach dieser Ausbildung wirst du also in der Lage sein, deine eigenen vier Wände zu bauen! Na ja, zum größten Teil jedenfalls…
Idealerweise bringst du einen Hauptschulabschluss mit und ein Zeugnis, dass dir gute Noten im Mathe, Technik und Physik bescheinigt. Du hast einen mittleren Bildungsabschluss? Auch okay!
Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre, kann aber unter Umständen auch verkürzt werden. Ein Recht hast du allerdings nicht darauf! Gründe, die eine Verkürzung rechtfertigen können, sind zum Beispiel eine bereits abgeschlossene Ausbildung oder sehr gute Noten in der Berufsschule. Allerdings muss der Betrieb einer Verkürzung erst zustimmen, bevor ihr gemeinsam einen Antrag stellen könnt!
Im ersten Ausbildungsjahr kannst du dich auf etwa 600 Euro einstellen, im zweiten auf 700 Euro und auf der Zielgerade kannst mit rund 800 Euro rechnen! Wenn du deine Abschlussprüfung bei der Industrie- und Handelskammer abgelegt hast, dann erwartet dich ein Einstiegsgehalt von 1700 Euro brutto. Die Zahlen dienen jedoch nur als Orientierung, du kannst hieraus keine Ansprüche ableiten.
TIPP: Du willst beruflich die Leiter, oder in deinem Fall: die Mauer, weiter hochklettern? Dann kannst du sogar noch während deiner Ausbildung Zusatzqualifikationen erwerben, zum Beispiel zum „Assistent/-in für Energie und Ressourcen im Handwerk“. Auch zum/zur Maurer- und Betonbauermeister/-in kannst du dich weiterbilden lassen. Wenn du die Hochschul- oder Fachhochschulreife hast, dann könntest du auch nach einem Studium durchstarten!
Dieser Beruf hat auf jeden Fall Zukunft, denn ständig werden alte Häuser abgerissen oder saniert, und neue gebaut! Du kannst also in eine rosige Zukunft blicken mit dieser Ausbildung in der Tasche!