Die Bezeichnung dieses Ausbildungsberufs Orthopädietechnik-Mechaniker ist noch nicht alt. Bis 2013 war der Name noch Orthopädiemechaniker und Bandagist. Die Aufgaben haben sich aber nicht viel geändert. Als Orthopädietechnik-Mechaniker fertigst du orthopädische Hilfsmittel wie Rollstühle oder Prothesen an und hilfst damit Menschen mit gesundheitlichen Handicaps. Diese Hilfsmittel sind meistens Spezialanfertigungen. Das heißt, du stellst sie auf die Bedürfnisse jedes Patienten zugeschnitten her. Zu deiner Arbeit gehört auch das Lesen von Krankheitsbildern und das Beraten der Patienten. Die Modelle werden aus Materialien wie Metall, Kunststoff oder Textilien hergestellt und du arbeitest sowohl maschinell als auch händisch.
In der Berufsschule lernst du die theoretischen Grundlagen, die ein Orthopädietechnik-Mechaniker kennen muss. Neben allgemeinbildenden Fächer wie Deutsch, Wirtschaftskunde und Mathe stehen auch fachspezifische Inhalte wie Orthetik (Herstellung von Orthesen) und Prothetik (Herstellung von Prothesen) im Lehrplan. Die Berufsschule findet entweder an bestimmten Tagen in der Woche oder blockweise, also einige Wochen am Stück, statt. Die restliche Zeit verbringst du deine Ausbildung im Betrieb. Das können zum Beispiel Orthopädietechnik- und Rehawerkstätten sein. Du lernst sowohl die Werkstatt als auch den Umgang mit den Kunden, Ärzten und Therapeuten kennen. Nach Abschluss deiner Ausbildung findest du in Krankenhäusern, in Gesundheitszentren oder bei Herstellern von medizinischen Geräten eine Anstellung.
Theoretisch musst du keinen speziellen Schulabschluss mitbringen, um die Ausbildung zum/r Orthopädietechnik-Mechaniker/in zu beginnen. Allerdings musst du dich wie in jeder anderen Ausbildung auch auf ausgeschriebene Ausbildungsplätze bewerben. Personaler präferieren die Mittlere Reife, also einen Realschulabschluss. Das heißt aber nicht, dass du mit einem Hauptschulabschluss keine Chance auf einen Ausbildungsplatz hast! Wichtige Argumente, mit denen du die Personaler überzeugen kannst, sind auf jeden Fall gute Noten in Mathe und Biologie.
Wie viele andere Ausbildungen dauert auch die Ausbildung in der Orthopädietechnik drei Jahre. Sie ist dual angelegt, das heißt du absolvierst einen Teil im Ausbildungsbetrieb und einen anderen in der Berufsschule. Nach den drei Jahren absolvierst du dann die Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK). Sie besteht aus einem schriftlichen, einem praktischen und einem mündlichen Teil. Die abgeschlossene Ausbildung ist dir noch nicht genug? Kein Problem, dir stehen viele Weiterbildungsmöglichkeiten offen, durch die die Karriereleiter noch etwas höher steigen kannst. Du kannst zum Beispiel den Orthopädietechnikermeister oder den Techniker in Medizintechnik machen oder studieren, zum Beispiel Orthopädie- und Rehatechnik.
Bereits während der Ausbildung erhältst du eine Vergütung. Natürlich ist diese abhängig von der Größe des Ausbildungsbetriebs und ob es tarifliche Regelungen gibt oder nicht. Im Durchschnitt kannst du aber im ersten Lehrjahr mit ungefähr 560 Euro rechnen. Im zweiten Ausbildungsjahr sind es um die 625 Euro, im dritten sogar 700 Euro. Nach Abschluss deiner Ausbildung darfst du dich über ein Einstiegsgehalt von 1400 bis 1700 Euro freuen. Wenn du etwas Berufserfahrung gesammelt hast, kannst du durchaus mit 2.200 bis 2.600 Euro im Monat rechnen.