Für deine Tätigkeiten als Raumausstatter/-in solltest du unbedingt halbwegs handwerklich begabt sein, denn zu deinen Aufgaben gehört eigentlich alles, was einen Raum ausmacht. Von der Decke bis zum Boden kannst du deinem gestalterischen Wahn freien Lauf lassen. Du bist für das Design von Wänden verantwortlich, sei es mit Hilfe von Tapeten oder sogar Textilien. Auch an Bodenbelägen kannst du dich austoben. Und was ist schließlich ein Raum ohne Möbel? Daher wirst du zum Beispiel auch Sofas und Sessel polstern.
Doch du solltest nicht nur nach deinem Gusto handeln, denn auch Kunden werden mit besonderen Vorstellungen zu dir kommen, die du dann nach bestem Gewissen realisieren solltest. Natürlich wirst du im Laufe der Zeit die Kunden rund um Material, Verarbeitungsweise, sowie Pflege professionell beraten können.
Wenn du denkst deine Tätigkeiten bestehen nur aus der Planung solcher Ideen, irrst du dich! Du wirst dir auch mal die Hände schmutzig machen und richtig anpacken müssen, wenn es zum Beispiel darum geht einen alten Parkett-Boden wieder aufzuarbeiten.
Du kannst eine Nähmaschine bedienen? Super! Auch dieses Talent wird dein Arbeitgeber zu schätzen wissen.
Neben dem Raumausstatterhandwerk, bilden auch Einzelhandelsgeschäfte und Polsterwerkstätte aus. Manche Unternehmen verfügen sogar über eine ganze Inneneinrichtungsabteilungen, wo du dich ebenfalls bewerben könntest. Dein Einsatzort könnte Daheim bei Kunden sein, oder aber in Hotels oder Krankenhäusern, die mittlerweile auch einen großen Wert auf die Optik legen. Je nachdem wo du deine Ausbildung absolvierst, wirst du auch regelmäßig ins Schaufenster steigen und dort dein gestalterisches Geschick unter Beweis stellen.
Auch in der Berufsschule ist deine Anwesenheit gefragt, denn hier wirst du eine Menge lernen, wie zum Beispiel das Bespannen von Wandflächen funktioniert, wie Polsterungen hergestellt werden, aber auch wie man Arbeitsabläufe plant.
Dein Herz schlägt für das Polstern? Oder liebst du es Böden zu gestalten? Dann kannst du dich im letzten Ausbildungsjahr für einen Schwerpunkt entscheiden. Du hast die Wahl zwischen „Boden“, „Polstern“, „Raumdekoration“ oder „Wand- und Deckendekoration“.
In diesem Ausbildungsberuf hast du mit egal welchem Schulabschluss gute Chancen, nur solltest du EINEN haben, denn ohne Abschluss sieht es eher düster aus. Gute Noten solltest du in Mathe haben, um zum Beispiel den Bedarf des Materials berechnen zu können, in Kunst und Technik.
Die Ausbildung ist auf drei Jahre ausgelegt, kann jedoch unter Umständen auf zwei oder zweieinhalb Jahre verkürzt werden. Du hast die Hochschulreife oder bereits eine abgeschlossene Ausbildung? Dies kann eine Verkürzung rechtfertigen. Es muss jedoch vom Auszubildenden und Ausbildenden ein Antrag gestellt werden. Du hast super Noten in der Berufsschule? Dann kann unter Umständen die Abschlussprüfung sogar vorgezogen werden!
TIPP: Deine Abschlussprüfung besteht zum einen aus einem Projekt, dass du nach Kundenwunsch anfertigst, dokumentierst und in einem Gespräch deinen Prüfern präsentierst. Zum anderen wirst du auch eine schriftliche Prüfung ablegen müssen.
Du wirst dich für diesen Ausbildungsberuf wohl eher aus Leidenschaft entscheiden müssen, denn dein Ausbildungsgehalt wird dich gerade nicht umhauen. Im ersten Lehrjahr musst du dich mit etwa 380 Euro, im zweiten Lehrjahr mit 420 Euro und im letzten Jahr mit 510 Euro abfinden müssen. Nach deiner Ausbildung kannst du mit einem Einstiegsgehalt von etwa 1500 Euro brutto rechnen.
TIPP: Du hast ein Händchen für Verkaufsgespräche? Oder bist du ein absoluter Profi im Polstern? Dann kannst du dich auf einen Bereich spezialisieren! Doch neben Anpassungsweiterbildungen gibt es auch Aufstiegsweiterbildungen, wie zum Beispiel den Meister, oder gar ein Studium der Innenarchitektur! Wenn du besonders talentiert bist, besteht sogar die Möglichkeit ein Stipendium zu beantragen, das dich finanziell unterstützt!