Es gibt unzählige Möglichkeiten Fenster vor unterschiedlichen Einflüssen zu schützen. Ein Juwelier möchte seinen teuren Schmuck vor Diebesbanden schützen? Als Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker weißt du sofort: Rollgitter sind hier die ideale Lösung! Oder möchte eine Familie in Ruhe auf ihrer Terrasse frühstücken, ohne von der prallen Sonne geröstet zu werden? Na klar! Hier muss eine Markise her! Du wirst also in deiner Ausbildung schnell lernen, Kundenwünsche zu analysieren, Kundengespräche zu führen und das ideale Produkt ausfindig zu machen.
Mit deinen Kollegen baust du die unterschiedlichen Holz-, Kunstoff- oder Metallkonstruktionen an und sorgst dafür, dass sie erwartungsgemäß laufen. Wenn beispielsweise die Rollladen elektrisch gesteuert werden sollen, baust du die notwendigen Steuerungskomponenten ein, die heutzutage sogar teilweise ganz automatisch gesteuert werden, zum Beispiel wenn sich ein Raum durch die direkte Sonneneinstrahlung zu sehr aufheizt.
Viele Teile wird dein Arbeitgeber schon fertig parat haben, sodass sie einfach nur eingebaut und installiert werden müssen. Doch manchen Kundenaufträge müssen auch erst hergestellt werden, was dann auch in dein Aufgabengebiet fällt. Dabei ist es natürlich wichtig, dass die Konstruktionen auch exakt passen! Hierfür wirst du auch lernen, wie man Bau- und Detailpläne liest und richtig interpretiert. Aber du wirst auch selber Skizzen und Pläne anfertigen, damit sich der Kunde auch ein erstes Bild von dem Produkt machen kann.
Wenn es ans Eingemachte geht und die elektrischen Rollladen endlich das lästige Herunterlassen der Rollladen per Hand ablösen sollen, wirst du natürlich unterschiedliches Werkzeug und Geräte bedienen müssen. Sägen, Bohren, Schleifen und Fräsen wirst du bald beherrschen, als ob du nie was anderes gemacht hättest. Da aber solche Tätigkeiten auch Risiken mit sich bringen, wirst du zu deinem eigenen Schutz entsprechende Schutzbekleidung und Gehör- und Atemschutz tragen. Wenn du ein Tollpatsch bist, solltest du dir überlegen, ob nicht vielleicht doch ein Bürojob das Richtige für dich ist, denn hier musst du nicht Leitern erklimmen und in luftiger Höhe hochkonzentriert arbeiten.
Das Schöne an diesem Ausbildungsberuf ist, dass Langeweile eher selten aufkommen wird, da du ständig viele Menschen kennen lernen wirst und auch dein Einsatzort für die Kundenaufträge ständig wechseln wird, es sei denn du bist gerade in der Werkstatt deines Ausbildungsbetriebes unterwegs. Apropos Ausbildungsbetrieb: Wenn du als Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker durchstarten willst, dann kannst du dich mit deiner Bewerbung an Betriebe des Rollladen- und Sonnenschutztechniker-Handwerks wenden und an andere Betriebe, die sich auf die Herstellung solcher Systeme spezialisiert haben.
Da es sich jedoch um einen dualen Ausbildungsberuf handelt, wirst du neben deiner Ausbildungsstätte auch in der Berufsschule regelmäßig anwesend sein. Entweder besuchst du die Schule ein- bis zweimal in der Woche oder der Unterricht findet in Blockform statt.
In der Realität hat sich gezeigt, dass du mit einem Hauptschulabschluss die besten Chancen auf einen Ausbildungsplatz hast. Doch vom Gesetz her ist kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben, sodass du dich auch mit einem anderen Abschluss bewerben kannst.
TIPP: Idealerweise hast du auch noch gute Noten in Mathe und Technik.
Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre, kann jedoch auch verkürzt werden, wenn du beispielsweise die Hochschulreife hast, bereits eine Ausbildung abgeschlossen hast oder überdurchschnittlich gute Noten in der Berufsschule vorweisen kannst. Doch auch wenn du die entsprechenden Voraussetzungen vorweisen kannst, hast du kein Recht auf Verkürzung!
Während deines ersten Lehrjahres sollten etwa 460 Euro auf deinem Konto landen, im zweiten kannst du mit etwa 560 Euro rechnen und im dritten mit etwa 650 Euro. Nach bestandener Abschlussprüfung könnte dein Einstiegsgehalt bei etwa 2000 Euro brutto liegen.
TIPP: Wie in vielen anderen Berufen lohnt es sich auch in diesem nach der Ausbildung eine Weiterbildung in Angriff zu nehmen und so seine beruflichen Chancen zu verbessern. Aber nicht nur das: Weiterbildungen erlauben es dir auch verantwortungsvollere Aufgaben zu übernehmen, was sich in der Regel auch auf dein Gehalt auswirkt! Klingt gut? Dann kannst du zum Beispiel die Prüfung zum Rollladen- und Sonnenschutztechnikermeister ablegen! Mit dieser Weiterbildung kannst du dich sogar selbstständig machen und dein eigener Chef sein!
Info: Die Berufsbezeichnung Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker schließt, unabhängig von ihrer konkreten Benennung, sowohl weibliche als auch männliche Personen ein.