Als Spezialtiefbauer bist du etwas ganz Spezielles – Zumindest im Bezug auf den Tiefbau, denn du sorgst zum Beispiel für ein sicheres Fundament, auf dem Großbauwerke, wie Brücken, Einkaufszentren oder Fernsehtürme zum Beispiel, gebaut werden können. Diese müssen nämlich einer enormen Belastung stand halten, was durch ein spezielles Fundament erst gewährleistet werden kann. Auch wenn sich ein Gebäude absenkt, kommst du zum Einsatz und sorgst dafür, dass das Gebäude gestützt wird, sodass es sich nicht weiter absenken kann. Ein Hang droht durch starken Regen zu verrutschen? Auch hier eilst du zur Hilfe und bohrst Löcher, die mit Beton gefüllt werden, um den Hang zu stabilisieren.
Doch bevor es mit der Arbeit losgehen kann, wird zunächst der Boden geprüft und gründlich analysiert, indem die Bodenschichten identifiziert werden, denn nur so kann man die nächsten Schritte planen. Und schon kann's losgehen: Die Baustelle wird von dir fachgerecht eingerichtet, du sorgst also zum Beispiel für die notwendigen Baugeräte und leitest entsprechende Schutzmaßnahmen ein, die bei solchen Arbeiten überlebenswichtig sind. Dir ist das zu ungenau? Dann Bitteschön: Tonnenschwere Bagger heben dann die Baugruben aus. Damit die Wände stabil sind, werden so genannte Verbaue errichtet, die aus Ankersystemen bestehen und zum Beispiel auch Felswände stützen könne. Auch Gründungspfähle aus Holz oder Beton sind solche Schutzmaßnahmen, die dafür sorgen, dass die Belastung verteilt wird. Oftmals sind solche Gruben dutzende Meter tief und reichen so bis zum Grundwasser. Damit die Grube jedoch nicht überschwemmt wird, werden rund um die Grube Röhren- und Brunnensysteme errichtet. Wie du also siehst, ist es gar nicht so einfach ein stabiles Fundament zu errichten. Schließlich trägst du auch die Verantwortung, dass sich das Gebäude später nicht absenkt, wovon im schlimmsten Fall auch Leben abhängen können!
In diesem Job wird dir sicherlich nie langweilig, da du ständig auf unterschiedlichen Baustellen unterwegs bist. Wenn du also gerne an der frischen Luft arbeitest, dann kommst du hier ganz auf deine Kosten. Doch auch gegen Lärm solltest du im Idealfall nichts haben, denn nicht nur die Bagger und Bohrer sind groß, sondern auch der Lärmpegel. Aber keine Panik: Entsprechende Schutzbekleidung, wie Handschuhe, Sicherheitsschuhe, Helm und Hörschutz, werden dafür sorgen, dass du dich nicht verletzt. Trotzdem solltest du dich nicht nur auf die Schutzbekleidung verlassen, sondern auch vorsichtig und achtsam deine Arbeit erledigen.
Wenn du also nicht nur im Sandkasten gerne mit Baggern Sand ausgehoben hast, sondern das Ganze auch gerne in einem viel größeren Ausmaß machen willst und damit sogar dein Geld verdienen möchtest, dann kannst du dich bei Bauunternehmen im Tief-, Brücken- und Tunnelbau um einen Ausbildungsplatz bewerben! Aber auch bei diesem Ausbildungsberuf handelt es sich um eine duale Form, daher wirst du auch regelmäßig die Berufsschule besuchen müssen. Regelmäßig heißt: Entweder ein- bis zweimal in der Woche, es sei denn die Berufsschule bietet ihren Unterricht in Blockform an.
Die besten Chancen hast du mit einem mittleren Bildungsabschluss. Da vom Gesetz her jedoch kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben ist, kannst du dich auch mit einem Hauptschulabschluss oder der Hochschulreife bewerben!
TIPP: Wenn du deinen potenziellen Arbeitgeber richtig überzeugen willst, dann solltest du noch gute Noten in Mathe, Physik, Chemie und Technik haben!
Drei Jahre musst du schon für die Ausbildung zum Spezialtiefbauer einplanen, da es ja auch jede Menge zu lernen gibt! Allerdings besteht auch die Möglichkeit die Ausbildungszeit zu verkürzen, zum Beispiel wenn du bereits eine Ausbildung gemacht hast, du überdurchschnittlich gute Noten in der Berufsschule hast oder du dein Abi gemacht hast! Doch auch wenn du eine oder sogar alle Voraussetzungen erfüllst, müssen wir dich jetzt etwas enttäuschen, weil du nämlich kein Recht auf die Verkürzung hast! Diese Entscheidung liegt einzig und allein in den Händen deines Betriebes.
Auf diesen Ausbildungsberuf kannst du bauen! Denn schon während der Ausbildung kann dein Gehalt ordentlich ausfallen. Im ersten Lehrjahr solltest du etwa 650 Euro bekommen, im zweiten etwa 950 Euro und schließlich 1200 Euro! Na wenn sich diese Zahlen nicht sehen lassen können?! Auch auf die Abschlussprüfung solltest du dich freuen und gut vorbereiten, denn wenn du diese bestehst, könnte dir als ausgelernter Spezialtiefbauer ein Gehalt von etwa 2500 Euro brutto winken! Klar wird noch einiges abgezogen, aber trotzdem bleibt dir noch eine Menge Kohle zum Verprassen über!
TIPP: Nach oben sind keine Grenzen gesetzt, was für dich bedeutet, dass du dein Gehalt noch aufbessern kannst, wenn du dich zum Beispiel weiterbilden lässt! Du kannst dich schon während deiner Ausbildung auf einen bestimmten Bereich spezialisieren. Oder du machst nach deiner Ausbildung deinen Techniker in der Fachrichtung Bautechnik, mit dem du nun nicht nur mehr die groben Arbeiten übernehmen darfst, sondern auch mehr im Büro tätig bist und beispielsweise mehr an der Bauplanung mitwirken darfst! Und schließlich erlaubt dir deine Ausbildung unter Umständen sogar ein fachbezogenes Studium, wenn du nicht eh schon die Hochschul- oder Fachhochschulreife mitbringst. Ein mögliches Studienfach wäre das Bauingenieurwesen, mit dem du später sogar Führungspositionen einnehmen kannst!
Info: Die Berufsbezeichnung Spezialtiefbauer schließt, unabhängig von ihrer konkreten Benennung, sowohl weibliche als auch männliche Personen ein.