In der Ausbildung zum/r Steinmetz/in wird dir vermittelt, wie du den beliebten Baustoff Stein formst, pflegst und weiterverarbeitest. Du lernst zum einen, wie man Steine mit Hilfe moderner Technik und Maschinen grob bearbeitet, und zum anderen, wie die Feinarbeitet mit dem Meißel funktioniert. Eins vorweg: Da ist Fingerspitzengefühl gefragt. Das ist aber noch nicht alles, denn die Arbeit des Steinmetzes beginnt bereits weit vorher, nämlich bei der Planung. In der Lehre wird dir also auch gezeigt, wie du ein neues Projekt mit dem Auftraggeber besprichst, die Kosten ermittelst, planst und dann anschließend in die Tat umsetzt.
Natürlich besuchst du während der Ausbildungszeit auch die Berufsschule. Dort stehen Fächer wie Massivarbeiten, Wandkonstruktion, Böden und Treppen sowie plastische Gestalten im Lehrplan. Im letzten Jahr deiner Ausbildung spezialisierst du dich auf eine Fachrichtung. Zur Wahl stehen Steinmetzarbeiten und Steinbildhauerarbeiten. Bei der ersten Fachrichtung lernst du, wie Boden- und Fassadenplatten hergestellt und verlegt werden, bei der zweiten Fachrichtung, wie du Gartenskulpturen auf Kundenwunsch erstellst oder Denkmäler restaurierst. Wenn dir das noch nicht ausreicht, kannst du nach deiner Ausbildung auch noch einen Meister machen oder studieren – zum Beispiel Architektur oder Kunst.
Deine Ausbildung schließt du dann mit der Gesellenprüfung ab. Anschließend findest du in vielen Bereichen einen Job: zum Beispiel in Restaurierungsbetrieben, Grabsteinwerkstätten, Museen, Kirchenbauämtern oder Marmorwerken.
Offiziell ist ein Schulabschluss keine Voraussetzung für den Ausbildungsberuf Steinmetz. Allerdings zeigt sich in der Praxis, dass eher Bewerber den Zuschlag erhalten, die einen Haupt- oder Realschulabschluss mitbringen. Wichtiger als der Schulabschluss ist aber auf jeden Fall, dass du körperlich fit sowie belastbar bist und gerne unter freiem Himmel arbeitest. Außerdem sind handwerkliches Geschick und eine künstlerische Begabung von Vorteil.
Die Ausbildung zum/r Steinmetz/in dauert drei Jahre – wie viele Ausbildungen im Handwerk. Auch dies ist ein dualer Ausbildungsberuf. Das bedeutet, dass du sowohl in der Berufsschule als auch im Betrieb lernst und gleichermaßen Theorie und Praxis vermittelt bekommst. Für alle angehenden Steinmetze laufen die ersten zwei Jahre der Ausbildung gleich ab. Im dritten Jahr kannst du dich auf eine der zwei Fachrichtung (Steinmetzarbeiten und Steinbildhauarbeiten) spezialisieren.
Zugegeben, es gibt Ausbildungsberufe, in denen dein Gehalt höher liegt. In der Ausbildung zum/ r Steinmetz/in musst du dich im ersten Lehrjahr mit bis zu 450 Euro zufriedengeben. Im zweiten Lehrjahr erhöht sich die Vergütung auf bis zu 550 Euro. Im dritten Lehrjahr kannst du mit maximal 700 Euro rechnen. Sobald du allerdings ausgelernt hast, darfst du dich über ein Bruttogehalt von 1700 Euro bis 2000 Euro freuen. Und das ist nur der Einstieg. Wenn du erstmal etwas Berufserfahrung als Steinmetz/in gesammelt hast, dann steigt auch dein Gehalt an.