Deine Ausbildung zum Tierwirt kann in fünf verschiedenen Schwerpunkten stattfinden: Du kannst dich dafür entscheiden, dich auf die Gebiete Imkerei, Rinderhaltung, Schweinehaltung, Geflügelhaltung oder Schäferei spezialisieren zu lassen. In den drei Bereichen Rinderhaltung, Geflügelhaltung und Schweinehaltung geht es in erster Linie um das züchten und versorgen der Tiere. Der Nachwuchs wird auf die Welt gebracht und aufgezogen, alle Tiere gefüttert und deren Ställe sauber gehalten. In diesem Ausbildungsberuf wirst du lernen, dich bestens mit den Tieren auszukennen, sodass du eventuelle Erkrankungen schnell erkennen und das betroffene Tier behandeln kannst. Wenn du dich für die Ausbildung mit dem Schwerpunkt Imkerei entscheidest, dann steht die Produktion von Honig im Mittelpunkt deiner Tätigkeit. Tierwirte mit dem Schwerpunkt Schäferei produzieren in erster Linie Wolle und tragen mit ihrer Tätigkeit, Schafe auf die Weiden zu führen, ihren Beitrag zur Landschaftspflege bei.
Bei all diesen Schwerpunkten bleibt eines jedoch immer gleich: Der Ausbildungsberuf Tierwirt wird innerhalb von drei Jahren sowohl in der Berufsschule, als auch direkt im Ausbildungsbetrieb vermittelt. Wenn du in den Schulfächern Biologie und Mathematik bisher keine Probleme hattest, dann sollte auch die Berufsschule ein Klacks für dich werden! Im ersten Ausbildungsjahr beschäftigst du dich mit allgemeinen Themen wie der Tierhaltung, dem Tierschutz, aber auch wie du Kalkulationen erstellst und Arbeitsabläufe planst. Du lernst auch jede Menge über die Tiergesundheit und darüber, wie du richtig mit diesen umgehst. Im zweiten Lehrjahr wird dein Grundwissen dann vertieft und du wirst mehr darüber lernen, wie du einen landwirtschaftlichen Betrieb schmeißt. Im dritten und letzten Jahr deiner Ausbildung geht es um die Produktgewinnung und die Vermarktung deiner Erzeugnisse. Fächer wie Herdenmanagement und vieles mehr werden dann auch noch in deinen Stundenplan aufgenommen.
Der Ausbildungsberuf Tierwirt oder Tierwirtin passt zu dir, wenn du keine Angst davor hast, bei Wind und Wetter draußen zu arbeiten. Dass du in deinem zukünftigen Arbeitsalltag schonmal nass und dreckig werden kannst, stört dich nicht. Auch mit unangenehmen Gerüchen, die immer dann anfallen, wenn mal wieder die Tierunterkünfte gereinigt werden, kannst du fertig werden? Perfekt! Wenn du dazu noch körperliche Fitness, ein wenig Geschicklichkeit und auch Beobachtungsgenauigkeit mitbringst, steht deiner Ausbildung nichts mehr im Wege! Außerdem solltest du zusätzlich Spaß an praktischen und organisatorischen Tätigkeiten mitbringen, denn auch ein bisschen Papierkram gehört dazu!
Ein typischer Arbeitsalltag während deiner Azubi-Zeit könnte ungefähr so aussehen: Dein Arbeitstag beginnt in der Regel sehr früh. Gleich am Morgen heißt es dann zuerst: Futter und Wasser bereitstellen und dafür sorgen, dass alle Tiere ihre Futterration erhalten. Dabei beobachtest du die Tiere und trennst diejenigen vom Rest, die auf dich einen kranken Eindruck machen. Diese werden dann gesondert gepflegt und eventuell von einem Tierarzt behandelt. Hygiene ist das A und O, weshalb das säubern und desinfizieren der Ställe ebenfalls zu deinen Aufgaben während der Ausbildung gehören wird. Sind die Tiere soweit, dass sie an Schlachtbetriebe weitergegeben werden können, hilfst du dabei sie einzufangen und in Transportboxen unterzubringen. Falls direkt im Betrieb geschlachtet wird, hilfst du auch dabei mit. Am Nachmittag verfasst du dann Abrechnungen, trägst wichtige Informationen ins Stallbuch ein oder schaust, ob alle technischen Geräte und Maschinen einwandfrei funktionieren. Du siehst: Langeweile kommt in diesem Beruf bestimmt nie auf!
Du möchtest einen Ausbildungsberuf erlernen, bei dem du mit Tieren zu tun hast, willst aber auch die Option haben, dich weiterbilden zu können? Kein Problem! Als Tierwirt stehen dir tolle Karriereperspektiven bevor! Wie wäre es zum Beispiel mit einer Weiterbildung zum Meister? Du kannst dich als Tierwirt/-in zum Tierwirtschaftsmeister oder auch zum Landwirtschaftsmeister weiterbilden. Ebenfalls möglich: eine kaufmännische Weiterbildung zum Betriebswirt mit dem Schwerpunkt Agrarbetrieb. Natürlich kannst du nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung und ein paar Jahren Berufserfahrung auch ein Studium beginnen. Schreibe dich zum Beispiel für das Studienfach Agrarmanagement ein oder für das Studienfach Landschaftsökologie und Naturschutz. Eine Technikerweiterbildung ist auch möglich, zum Beispiel zum Techniker mit dem Schwerpunkt Umwelt und Landschaft!
Die meisten Azubis, die Tierwirt oder Tierwirtin werden möchten, verfügen über einen Realschulabschluss. Der Anteil derjenigen Bewerber, die sich mit Hauptschulabschluss und mit Abitur bewerben, ist in etwa gleich. Gute Noten in den Fächern Mathematik und Biologie können im Bewerbungsprozess um einen Ausbildungsplatz als Tierwirt von Vorteil sein!
Eine Ausbildung zum Tierwirt- egal mit welchem Schwerpunkt, dauert immer drei Jahre. Wer mit Fachabitur oder Abitur in die Ausbildung startet, hat gute Chancen, die Ausbildungsdauer verkürzen zu können. Doch auch Auszubildende mit Realschulabschluss können, sofern sie gute Noten schreiben und auch im Betrieb von ihren Fähigkeiten überzeugen können, die Abschlussprüfung vor Ablauf der drei Jahre ablegen. Hierfür muss dein Ausbildungsbetrieb aber seine Zustimmung geben!
Im ersten Lehrjahr verdienen Tierwirte zwischen 530 Euro und 630 Euro. Im darauffolgenden Lehrjahr sind zwischen 570 Euro und 675 Euro drin. Im letzten Jahr deiner Ausbildung kannst du mit einer Ausbildungsvergütung zwischen 640 Euro und 730 Euro rechnen.