Wenn dir in der Zahnarztpraxis der markante Geruch der Medikamente in die Nase steigt, fühlst du dich gleich wie zu Hause. Doch anstatt dass du auf dem Behandlungsstuhl Platz nimmst, assistierst du als Zahnmedizinische/-r Fachangestellte/-r dem Zahnarzt bei der Behandlung der Patienten. Deine Aufgaben sind breit gefächert. Am Empfang übernimmst du mehr die organisatorischen Tätigkeiten, wie das Entgegennehmen von Anrufen, das Vereinbaren von Behandlungsterminen, das Nachbestellen von notwendigen Materialien und Medikamenten und das Abrechnen mit Kassen und Privatpatienten.
Im Behandlungszimmer assistierst du dem Zahnarzt indem du zum Beispiel das Werkzeug reinigst und bereitlegst, und bei Bedarf an den Zahnarzt weiterreichst, den Speichel der Patienten weg saugst und Röntgenaufnahmen durchführst. Du berätst die Patienten rund um das Thema Mundhygiene und klärst sie über Zahnerkrankungen und Behandlungsmöglichkeiten auf.
Du solltest also keine Angst vor Körperkontakt haben und ein offener und aufmerksamer Mensch sein. Dein Ziel ist es, den Patienten ihren Zahnarztbesuch so angenehm wie möglich zu gestalten, auch wenn das nicht immer möglich ist. Daher solltest du auch ein dickes Fell haben, falls ein schmerzgeplagter Patient einmal aus der Haut fahren sollte.
Beim Bedienen der Instrumente solltest du ein ruhiges Händchen beweisen, da die Mundflora sehr empfindlich ist. Vielleicht ist gerade dies der Grund, warum fast ausschließlich Frauen diesen Ausbildungsberuf ausüben, was aber nicht bedeutet, dass du als männlicher Bewerber keine Chance hast. Von Vorteil ist auch, wenn du dich mit der Anatomie und Funktionsweise des Mundraumes auskennst. Es ist zum Beispiel gut wenn du weißt, an welchen Stellen der Speichel vermehrt austritt, um ihn dort direkt abzusaugen, bevor er die zuvor platzierten Tamponaden aufweicht.
Zu den Ausbildungsstätten gehören Zahnarztpraxen oder Zahnkliniken, in denen du deine praktischen Erfahrungen sammelst. In der Berufsschule sammelst du deine theoretischen Kenntnisse.
Apropos Schule: Wenn du gute Noten in Deutsch, Mathe, Biologie und Physik/ Chemie hattest, dann sind das optimale Voraussetzungen für deine Lehre zum/zur Zahnmedizinischen Fachangestellten.
TIPP: Wenn du auch sonst ein fleißiger und zielstrebiger Mensch bist, dann kannst du nach Beendigung der Ausbildung zahlreiche Weiter- und Fortbildungen in Anspruch nehmen. Du kannst dich zum Beispiel zum Assistent für Zahnärztliches Praxismanagement oder zum Zahnmedizinischen Prophylaxeassistent weiterbilden lassen, was sich auch finanziell durchaus bemerkbar machen kann.
In der Regel reicht ein Hauptschulabschluss, doch die besten Chancen auf Einstellung hast du, wenn du den mittleren Bildungsabschluss in der Tasche hast. Vor Beginn der Lehre musst du noch deine Gesundheit durch ein Attest bescheinigen, das dir dein Hausarzt austellen kann.
Die Ausbildung ist für drei Jahre ausgelegt, kann aber bei guten Noten auf zwei oder zweieinhalb Jahre verkürzt werden. Es muss allerdings ein Antrag vom Auszubildenden und Ausbildenden gestellt werden. Voraussetzung hierfür ist, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass der Auszubildende sich die Lehrinhalte auch innerhalb der verkürzten Zeit aneignen kann. Du hast bereits eine Berufsausbildung? Dann kann auch dies eine Verkürzung ermöglichen.
Im ersten Lehrjahr liegt die Vergütung bei etwa 600 Euro, im zweiten Jahr bei 660 Euro und im letzten Jahr bei 720 Euro. Nach Beendigung deiner Lehre winkt dir jedoch nicht das große Geld: Das Einstiegsgehalt liegt bei etwa 1400 Euro brutto. Daher lohnt es sich fleißig und strebsam zu sein und sich nicht mit der Ausbildung in der Tasche auf die faule Haut zu legen! Wenn du berechtigt bist an Hochschulen zu gehen, dann ist sogar ein Studium mit Bachelor-Abschluss möglich.
TIPP: Informiere dich vorab über die Möglichkeiten, die du nach deiner Ausbildung hast. Überlege dir auch, welche Bereiche dir besonders gut gefallen oder was dein späteres Ziel ist. Wenn du zum Beispiel leitende Tätigkeiten ausüben möchtest, dann könntest du das Studium des Gesundheits- und Sozialmanagements in Betracht ziehen.