Die Nervosität vor einem Vorstellungsgespräch ist groß. Das beste Mittel gegen diese Nervosität ist eine gute Vorbereitung. Über die klassischen Fragen eines Vorstellungsgespräches haben wir euch bereits im Artikel „Tipps für das Vorstellungsgespräch“ informiert. Aber was, wenn der Personaler nicht die klassische Liste abarbeitet? Es gibt eine Menge potenzieller Fragen, die gestellt werden können. Hier unsere besten Tipps zur Vorbereitung auf diese Fragen, aber auch nützliche Ratschläge, wie du die perfekte Antwort findest!
Klassische Fragen
Die klassischen Fragen reichen von: „Warum bewerben Sie sich bei uns?“ bis zu „Wo liegen Ihre persönlichen Stärken und Schwächen?“ Klassische Fragen werden von den meisten Personalern gestellt. Dabei gibt es jedoch große Unterschiede in welchem Kontext diese Fragen gestellt werden. Manche Fragen werden gar nicht explizit gestellt, dann wird erwartet, dass der Bewerber die Antworten auf diese Fragen selbst im Gesprächsverlauf preisgibt.
Beispiel: Der Personaler möchte von dir wissen, wie dein letztes Praktikum war. Du erzählst von deinen Aufgaben, und erwähnst gleichzeitig, welche dieser Aufgaben dir schwer gefallen sind, und was dir am meisten Spaß gemacht hat. Somit erkennt der Personaler deine Schwächen und Stärken, ohne dich explizit danach gefragt zu haben.
Unser Tipp: Versuche aus diesem Grund, die Antworten auf solche klassischen Fragen selbst im Gespräch zu beantworten, ohne dass du gezielt gefragt wirst. Ein nettes Gespräch ist schließlich viel angenehmer als ein Frage-Antwort-Spiel.
Weitere Möglichkeiten
Es gibt eine Menge weiterer potenzieller Fragen. Hier findest du eine Auswahl an Fragen sowie Tipps wie du dich auf diese Vorbereiten kannst.
Hier möchte der Personaler wissen, ob du dich a) mit deinem eigenen Profil auseinandergesetzt hast, und b) ob du in der Lage bist, relevantes von irrelevantem zu trennen und c) in der Lage bist, eine kurze und spontane „Selbstpräsentation“ zu halten.
Tipp zur Vorbereitung: Schreibe dir alle Eckdaten auf, die für den Personaler relevant sind. Dazu gehört vermutlich nicht, dass du mit Zwölf Jahren Zeitungen ausgeteilt hast. Übe diese „Präsentation deiner eigenen Person“ mit einem Freund. Ganz wichtig: Rechne mit Rückfragen wie einem „warum“, und lass dich dadurch nicht verunsichern.
Bei dieser Frage möchte der Personaler wissen, ob du realistische Pläne machen kannst und Perspektiven entwickelt hast.
Tipp zur Vorbereitung: Mache dir Gedanken über deine Zukunft. Halte fest, wo du dich in fünf, und dann in zehn Jahren siehst. Wichtig: Dein Plan sollte sich mit den Zielen des Unternehmens decken.
Die Frage nach der Motivation kommt immer häufiger. Der zukünftige Arbeitgeber möchte erfahren, ob du in der Lage bist, Lösungen für Probleme zu entwickeln. Wenn du ein Problem hast, wie mangelnde Motivation, wie würdest du es lösen? Eine Antwort könnte beinhalten, dass du die Arbeit, die von dir verlangt wird, als wirklich wichtig erkennst und du einen Beitrag dazu leisten möchtest. Die Unterstützung des Teams und der Erfolg der Abteilung sollten dir wichtig sein und dich ebenfalls motivieren. Außerdem könnten dich die internen Aufstiegsmöglichkeiten motivieren, immer dein bestes zu geben.
„Fiese Fragen“
Die sogenannten „Fiesen Fragen“ dienen nicht dazu, dich zu schikanieren. Mit ihnen findet der Personaler heraus, wie du auf Stresssituationen reagierst. Unser Tipp: Lass dich nicht nervös machen, und nimm diese Fragen auf keinen Fall persönlich. Hier hat man es nicht auf dich abgesehen. An dieser Stelle will man testen, wie gut und gelassen du mit Stress umgehst.
Bei dieser Frage ist es ganz wichtig, dass du genau weißt wo deine Stärken liegen, und was du alles kannst. Nenne diese Fähigkeiten, am besten mit positiven Charaktereigenschaften gepaart, die zeigen, dass du perfekt auf die ausgeschriebene Ausbildungsstelle passt.
Dass du noch andere Bewerbungen verschickt hast, ist jedem Arbeitgeber klar. Das musst du auch nicht bestreiten. Mache an dieser Stelle klar, warum du aber in genau diesem Unternehmen deine Ausbildung am liebsten absolvieren möchtest. Nenne hier nur Unternehmen, die dem ähnlich sind, in dem du gerade interviewt wirst. Nenne ruhig direkte Konkurrenten, so wird man sich schneller bei dir melden, wenn man dich einstellen möchte.
Hier sollte die Antwort natürlich ein „Ja“ sein. Aber dieses „Ja“ solltest du gut begründen können. Erkläre dem Personaler, welche positiven Effekte Kritik mit sich bringen kann, und wie du daraus lernen kannst.
Diese Frage sollte mit Humor genommen werden. Keine Angst, der Personaler will dich nicht als seinen größten Konkurrenten brandmarken. Eine lockere Antwort wie „In zehn Jahren, gerne. Dann haben Sie sicherlich schon eine andere Position angestrebt.“ löst die Situation gut auf.
Eine gute Antwort
Was zeichnet eigentlich eine gute Antwort aus? Das wichtigste bei der Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch ist, dass du dir über dich selbst, deine Stärken und deine Schwächen, im Klaren bist. Nur eine authentische Antwort ist eine gute Antwort.
Vor einigen Jahren wurde empfohlen, Schwächen zu nennen, die man auch als Stärken auslegen kann. Zum Beispiel: „Meine größte Schwäche ist, dass ich so perfektionistisch bin.“ Solche Antworten möchte kein Personaler mehr hören. Heute gilt: Nenne echte und authentische Schwächen. Nur so kann man eine Position im Unternehmen finden, die wirklich zu dir passt.
Eine gute Antwort ist eine Antwort die zeigt, dass du dich nicht nur mit deinem eigenen Profil beschäftigt hast, sondern auch weißt, was dem Unternehmen weiterhelfen kann.
Tipp: Eine gute Antwort zeigt, welchen Mehrwert du dem Unternehmen bringst. Um so eine Antwort zu finden, musst du dich ausgiebig mit den Unternehmenszielen und deinen eigenen Stärken befassen.