- Diese 10 Aufgaben werden Azubis besonders häufig übertragen
- 1. Kaffee kochen
- 2. Kopieren
- 3. Archivieren
- 4. Telefondienst übernehmen
- 5. Einkäufe erledigen
- 6. Akten vernichten
- 7. Ablage sortieren
- 8. Saubermachen
- 9. Spülmaschine aus- und einräumen
- 10. Witzige Sprüche ertragen
Lass dir nicht alles gefallen!Eine Ausbildung ist kein Zuckerschlecken und oft bekommen Azubis auch heute noch den Spruch „Lehrjahre sind keine Herrenjahre!“ zu hören, wenn sie sich über unschöne Aufgaben während ihrer Ausbildung beklagen. In der Tat gibt es einige Dinge, die Azubis während der Ausbildung einfach über sich ergehen lassen müssen. Nichtsdestotrotz musst du dir nicht alles gefallen lassen! Die 10 Aufgaben, die den wenigsten Azubis erspart bleiben, stellen wir dir nachfolgend vor. Wir erläutern dir aber auch, wann es zu viel des Guten ist und was du dir nicht gefallen lassen musst.
Diese 10 Aufgaben werden Azubis besonders häufig übertragen
Viele Auszubildende haben in den ersten zwei Lehrjahren das Gefühl, dass sie kaum länger als zehn Minuten ein und dieselbe Aufgabe übernehmen dürfen. Oft werden sie schon nach kurzer Zeit von anderen Angestellten dazu aufgefordert, sich um etwas anderes zu kümmern. Dabei ist es nicht selten, dass Azubis für einfache, niedere Arbeiten eingeteilt werden, auf die sonst niemand Lust hat. Die folgenden 10 Dinge bleiben den wenigsten Azubis während der Ausbildung erspart:
1. Kaffee kochen
Die typischste Aufgabe, die Azubis in allen Branchen übernehmen müssen, ist natürlich das Kaffekochen. Nicht nur die anderen Mitarbeiter möchten regelmäßige Kaffeepausen genießen und freuen sich, wenn sie den Kaffee nicht mehr selbst kochen müssen, auch Kunden oder Geschäftspartner wollen mit dem koffeinhaltigen Heißgetränk versorgt werden. Dementsprechend musst du damit rechnen, dass du in den ersten Ausbildungsjahren sehr häufig Kaffee kochen wirst.
2. Kopieren
Wenn du deine Ausbildung in einem typischen Bürojob absolvierst, wird dir sicher auch das Kopieren von Akten übertragen. Aber auch Azubis in einer KFZ-Werkstatt oder in Handwerkberufen müssen gelegentlich Rechnungen, Angebote und Verträge kopieren. Dabei kommt keine Freude auf – und genau das ist der Grund, weshalb die jungen Azubis diese Aufgabe besonders häufig übernehmen müssen.
3. Archivieren
Bei einer Ausbildung in einem Büro wird auch das Archivieren von Unterlagen schnell zu deinen wichtigsten Aufgaben gehören. Die meisten Unterlagen wie Rechnungen oder Steuererklärungen müssen für zehn Jahre aufbewahrt werden und dürfen erst dann vernichtet werden. Dementsprechend müssen die Unterlagen auch ordentlich archiviert werden, sodass man sie auch nach einigen Jahren noch mit wenigen Handgriffen findet. Die wenigsten Büroangestellten haben Lust, Unterlagen zu archivieren, sodass diese unschöne Aufgabe in den meisten Fällen schnell den neuen Azubis übertragen wird.
4. Telefondienst übernehmen
In zahlreichen Betrieben klingelt täglich mehrfach das Telefon und nicht alle telefonischen Anfragen müssen unbedingt direkt von den Angestellten oder gar vom Chef bearbeitet werden. Deshalb fällt es meist in deinen Aufgabenbereich, beim Klingeln des Telefons abzuheben und in Erfahrung zu bringen, wer dort anruft. Das hat für die Angestellten den Vorteil, dass sie nur bei ihrer Arbeit gestört werden, wenn es wirklich wichtig ist. Mach dich also darauf gefasst, dass du schon bald mit potentiellen Kunden und Geschäftspartnern telefonieren musst.
5. Einkäufe erledigen
Ganz egal, ob du in einem Handwerksbetrieb oder in einem Büro deine Ausbildung machst: Das Erledigen kleinerer Einkäufe wird sehr gern den Azubis übertragen. Das bedeutet, dass du mehrmals wöchentlich losgeschickt wirst, um Kaffe, Milch, Kekse, Toilettenpapier oder Seife zu besorgen. Mitunter müssen Azubis auch Büroartikel wie Papier, Stifte, Briefmarken und Briefumschläge kaufen.
6. Akten vernichten
Als Azubi in einem Bürojob wird das Vernichten von Akten zu deinen wichtigsten Aufgaben gehören. Dort dürfen die vertraulichen Unterlagen der Kunden nicht einfach über den Papiermüll entsorgt werden, sondern müssen aus Datenschutzgründen unkenntlich gemacht werden. Diese Aufgabe ist langweilig und dauert lange. Deshalb ist sie perfekt für Auszubildende in den ersten Lehrjahren!
7. Ablage sortieren
Viele Auszubildende müssen die Ablage sortieren. Gerade in den Berufen, in denen der Papierkram nur als unnötiges Beiwerk empfunden wird, stapelt sich die Ablage zum Teil monatelang unbeachtet. Dann ist es von Vorteil, wenn das neue Ausbildungsjahr beginnt und es die Möglichkeit gibt, einen Azubi mit dem Sortieren der Ablage zu beauftragen. An dieser unschönen Aufgabe führt für viele Azubis daher kein Weg vorbei!
8. Saubermachen
Ein Auszubildender sollte kein Ersatz für das Reinigungspersonal sein. Allerdings ist es in vielen Branchen üblich, dass Azubis in den ersten Lehrjahren viele Reinigungsarbeiten übernehmen. Ein typisches Beispiel ist der Friseur-Auszubildende, der in den ersten Monaten erst einmal nur Haare wegkehren darf. Aber auch in anderen Handwerksberufen kann es zu deinen täglichen Aufgaben gehören, Maschinen und Geräte nach dem Gebrauch zu säubern.
9. Spülmaschine aus- und einräumen
In einigen Büros oder Werkstätten gibt es eine Spülmaschine, damit die Angestellten ihr Mittags- und Kaffeegeschirr auf komfortable Weise reinigen können. Das Ein- und Ausräumen des Geschirrspülers wird von den meisten Kollegen aber dennoch als lästig empfunden. Umso besser, wenn es einen Azubi gibt, dem diese Aufgabe zugeteilt werden kann. Sollte eine Spülmaschine in deinem Betrieb vorhanden sein, kannst du dich also schon einmal darauf einstellen, dass du in den nächsten Monaten häufiger mit ihr zu tun haben wirst.
10. Witzige Sprüche ertragen
Ein wenig Humor solltest du als Azubi abkönnen. In vielen Branchen ist es üblich, die „Neuen“ ein wenig aufs Korn zu nehmen oder ihnen sogar ein paar kleinere Streiche zu spielen. Obwohl das natürlich nicht überhandnehmen sollte, reagierst du auf derartige Witzeleien am besten mit Humor. Umso schneller geht diese Phase wieder vorbei!
Lass dir nicht alles gefallen!
Obwohl du in der Ausbildung sicher so manche unliebsame Aufgabe übernehmen musst, die dir später erspart bleibt, solltest du dir nicht alles gefallen lassen. Immer wieder werden Auszubildende beispielsweise dazu aufgefordert, den Hund des Chefs auszuführen oder das Kind eines Kollegen zu betreuen. Gerade in kleineren Betrieben ist das gar nicht so unüblich: Eine Studie zeigt, dass in Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern fast 20 Prozent der Lehrlinge häufig oder gar immer solche unnütze Tätigkeiten erledigen sollen. In größeren Betrieben, in denen es über 500 Mitarbeiter gibt, berichten nur 6,5 Prozent der Azubis, dass ihnen oft solche Aufgaben übertragen werden.
Das ist jedoch grundsätzlich nicht zulässig, denn: Die Aufgaben, die einem Azubi zugeteilt werden, müssen dem Ausbildungszweck dienen. Das ist im Berufsbildungsgesetz verankert. Natürlich ist es aber nicht so einfach zu beurteilen, wann die Grenze zur unnötigen Aufgabe überschritten wird. Es ist erlaubt, dem Azubi sporadisch Hilfsarbeiten zu übertragen. Sofern du also hin und wieder Kaffee holen musst – aber auch einmal ein anderer Kollege diese Tätigkeit übernimmt –, dann ist das in Ordnung. Du kannst also nicht gleich beim ersten Mal die Aufgabe ablehnen, nur weil sie nicht in deiner Prüfungsordnung steht. Nur, wenn du als einziger Mitarbeiter der Firma ständig Kaffee holen musst, kannst und solltest du dich zur Wehr setzen.
Auch die Putzfrau darf ein Azubi auf keinen Fall ersetzen müssen. Zwar ist es üblich und zulässig, wenn du als angehender Schreiner oder Mechaniker eine Maschine reinigen sollst, die du für deine Ausbildung verwendest. Keinesfalls ist es aber in Ordnung, dass du als einiger Mitarbeiter der Firma ständig die Spülmaschine ausräumen musst, während sich deine Kollegen überhaupt nicht mehr um diese Aufgabe kümmern. Um dich gegen solche unnützen Tätigkeiten zur Wehr zu setzen, solltest du deinen Ausbildungsplan genau kennen. Überprüfe im Zweifelsfall, ob er eingehalten wird oder ob du wirklich ständig Aufgaben übernehmen musst, die nicht darin vorkommen.
Bei permanenter Missachtung des Ausbildungsplans solltest du das Gespräch mit deinem Chef suchen. Auch an den Betriebsrat oder Ausbildungsbeauftragten kannst du dich in solchen Fällen wenden. Falls es noch andere unzufriedene Auszubildende in deiner Firma gibt, schließt du dich am besten mit ihnen zusammen, bevor du das Gespräch zu deinem Vorgesetzten suchst. Gemeinsam wirkt ihr überzeugender und könnt sicher eher etwas erreichen.