- Tipp 1: Einen Schritt auf die Kollegen zu gehen
- Tipp 2: Lenk die Aufmerksamkeit auf dich
- Tipp 3: Nutze die „Hotspots“ in deinem Ausbildungsbetrieb
- Tipp 4: An Firmenveranstaltungen teilnehmen
- Tipp 5: Such dir Gleichgesinnte
- Tipp 6: Auf Abstand gehen
- Letzter Ausweg: Sprich mit den Betroffenen oder deinem Vorgesetzten
Eine neue Umgebung, der Einstieg ins Berufsleben und viele neue Gesichter: Mit Beginn deiner Ausbildung lernst Du nicht nur einige neue Fähigkeiten für die berufliche Zukunft, sondern Du triffst auch auf deine Arbeitskollegen. Für den Einen ist der Kontakt zu neuen Menschen kein Problem, andere jedoch tun sich wirklich schwer. Es sollte jedoch nach einigen Wochen und Monaten eine bestimmte kollegiale Beziehung bestehen... oder? Der Kontakt zu Mitarbeitern fördert deine Arbeitsmotivation und steigert die Lust am Arbeiten. Und auch Betriebsveranstaltung sind mit Kollegen einfach lustiger. Aber was wenn Du mit deinen Arbeitskollegen einfach nicht warm wirst? Oder wenn Du einige Personen überhaupt nicht magst? Diese hilfreichen Tipps helfen dir in Zukunft im Umgang mit deinen Arbeitskollegen.
Tipp 1: Einen Schritt auf die Kollegen zu gehen
Wenn Du dich traust, kannst Du direkt zu Beginn deiner Ausbildung auf die Kollegen zu gehen. Auch wenn es dir schwer fällt, bedenke, der erste Eindruck zählt. Gehst Du auf deine Arbeitskollegen zu, spricht das für Interesse an deinem Ausbildungsbetrieb und den Personen, die hinter dem Ganzen stecken. Sicherlich kannst Du auch warten bis deine Arbeitskollegen auf dich zu kommen, jedoch solltest Du die Offensive ergreifen, um zu punkten. Erkundige dich bei deinen Kollegen oder erzähl etwas über dich.
Spätestens nach einigen Tagen solltest Du dich mindestens bei deinen Kollegen, mit denen Du zusammen arbeitest, vorgestellt haben. Natürlich gibt es auch Persönlichkeiten, die introvertiert sind und nicht so gesprächig, dennoch solltest Du versuchen, einen Schritt auf deine Arbeitskollegen zu zukommen. Und wenn es sich dabei „nur“ um Smalltalk handelt, ist das ein Schritt in die richtige Richtung. Zeig Interesse an mit dir geteilten Erlebnissen, das gibt deinen Kollegen das Gefühl, wichtig zu sein und diese Aufmerksamkeit wird dir vermutlich zurückgegeben.
Tipp 2: Lenk die Aufmerksamkeit auf dich
Wenn dir danach ist, versuch doch die Aufmerksamkeit deiner Kollegen auf dich zu lenken. Denn oft sind auch Missverständnisse der Grund für eine eingeschränkte Kommunikation zwischen Kollegen. Bring Muffins oder einen selbst gebackenen Kuchen mit in deinen Ausbildungsbetrieb, es kann auch etwas anderes sein. So schenkst Du deinen Kollegen nicht nur Aufmerksamkeit, sondern Du punktest sicherlich mit Empathie. Natürlich darfst Du mit diesen Gesten nicht übertreiben, denn das wirkt dann eher aufdringlich und als würdest Du dich einschleimen. Versuche offen und freundlich zu sein. Eine gesunde Mischung von Freundlichkeit und Interesse ist sicherlich ein gutes Grundrezept für eine kollegiale Beziehung.
Tipp 3: Nutze die „Hotspots“ in deinem Ausbildungsbetrieb
Vermutlich hat mittlerweile jedes Unternehmen einen Hotspot für seine Mitarbeiter: Der Ort in der Firma, wo sich die Kollegen zum Tee und Kaffee trinken treffen und ein kurzes Pläuschchen angesagt ist. Bemerkst Du, dass deine Kollegen offenbar wie magisch an einen Ort gehen und dort verweilen, solltest Du schauen, ob es womöglich eine kleine Kaffeeecke oder ähnliches ist. Ist das der Fall, dann schließ dich der Truppe oder einem Mitarbeiter an. Auf dem Weg zum Kaffeeautomaten oder in die Teeküche bleibt Zeit für einen kurzen unbeschwerten Wortwechsel zwischen dir und deinem oder deinen Kollegen. Bist Du dir unsicher, frag doch im Voraus, ob es in Ordnung ist, wenn Du die Person(en) zum Kaffee trinken begleitest. Das beweist Eigeninitiative, Aufmerksamkeit und Interesse am betrieblichen und privaten Geschehen. Vielleicht wirst Du beim nächsten Gang in die Kaffeepause bereits gefragt, ob Du mit kommen möchtest.
Tipp 4: An Firmenveranstaltungen teilnehmen
In vielen Unternehmen ist es üblich, dass mindestens einmal im Jahr interne Veranstaltungen stattfinden. Einige Betriebe veranstalten solche Mitarbeiterevents auch mehr als ein Mal. Das sind die Gelegenheiten, die Du ergreifen und nutzen musst. Ja, der Gedanke, etwa an eine Weihnachtsfeier, kann Bedenken und Unsicherheit auslösen, besonders wenn Du keine Bezugsperson hast, trotzdem wirken sich diese Events positiv auf deine Ausbildungszeit aus. Auf diesen Veranstaltungen herrscht eine ganz andere Stimmung als während der Arbeitszeit, keiner steht unter Druck und hat die Zeit im Nacken sitzen.
Diese Chance solltest Du nutzen und deine Kollegen von einer anderen Seite kennenlernen, die Seite ohne Arbeit. Dennoch darfst Du nicht vergessen, dass es sich um deine Arbeitskollegen und Vorgesetzten handelt und unangebrachtes Verhalten sollte vermieden werden. Du darfst Spaß haben und lustige Erinnerungen mit deinen Kollegen schaffen, jedoch musst Du eine Betriebsveranstaltung klar von einem Partyabend mit deinen Freunden trennen.
Tipp 5: Such dir Gleichgesinnte
Einige Mitarbeiter gehören zum Ur-Gestein des Betriebs und haben ihre Gruppe von Kollegen. Du brauchst als Jüngling nicht versuchen, dich in diese festgefahrene Gemeinschaft einzubringen, denn vermutlich wird das schwieriger. Gegen Smalltalk ist natürlich nichts anzuwenden und vielleicht klappt es ja, dass Du herzlich in die Gruppe aufgenommen wirst. Aber vielleicht solltest Du dich vorzugsweise an Gleichgesinnte halten, besonders wenn es dir schwer fällt Menschen anzusprechen. Konzentrier dich doch vielleicht auf andere Auszubildende, falls Du nicht die einzige in der Lehre bist. Es können auch Azubis im zweiten oder dritten Lehrjahr sein oder Mitarbeiter in deiner Altersgruppe. Selbe Interessen oder Lebensumstände können ebenfalls hilfreich sein eine gewissen Beziehung auf Grundlage von Gemeinsamkeiten aufzubauen.
Tipp 6: Auf Abstand gehen
Es gibt leider Menschen, mit denen kein angenehmer Umgang möglich ist. Irgendetwas stört dich an diesem Kollegen, sei es dessen Umgang mit seinen Mitmenschen, bestimmte Verhaltensmuster, sein Auftreten oder spezielle Ansichten. Das ist vollkommen in Ordnung, denn jeden mögen, musst Du nicht. Du darfst jedoch nicht wählerisch sein, wenn Du nur eine Hand voll Kollegen hast. Vor allem wenn es sich lediglich um Kleinigkeiten handelt, die dich an einen deiner Mitarbeiter stört.
Trotzdem solltest Du dir nicht alles von Kollegen gefallen lassen, besonders wenn das Verhalten schon an Mobbing grenzt, also an persönliche Angriffe gegen dich. Ist mit diesen Arbeitskollegen ein klärendes Gespräch nicht möglich, solltest Du versuchen, so gut wie es geht, diesen Kollegen aus dem Weg zu gehen. Geh auf Abstand und meide den Umgang. Ist das keine Möglichkeit für dich, dann schreite zu Tipp 6.
Letzter Ausweg: Sprich mit den Betroffenen oder deinem Vorgesetzten
Manchmal muss es nicht an dir liegen, dass eine bedrückende Stimmung in der Luft liegt und das Arbeitsklima angespannt ist. Einige Personen erkennen Kommunikationsversuche nicht und verstehen nicht, dass Du zu Ihnen Kontakt aufbauen möchtest oder ein Gespräch aufsuchst. Ebenso sind manche Menschen auch einfach nicht an neuen Mitarbeitern interessiert. Das ist besonders schwierig, wenn Du auf diese Person oder Personen während deiner Ausbildung angewiesen bist. Deshalb solltest Du all deinen Mut zusammen nehmen und die betreffenden Kollegen ansprechen und offen über die Schwierigkeit sprechen. Denn es geht um deine Ausbildung und drei Jahre können bei einem unangenehmen Arbeitsumfeld sehr lange werden und an deinen Kräften zehren. Versuche das Gespräch mehr als ein Mal aufzusuchen, hast du nach mehreren Versuchen noch immer keinen Erfolg, musst Du ein weiteren Schritt wagen.
Im Notfall musst Du mit deinem Ausbildungsleiter oder entsprechenden Vorgesetzten sprechen. Denn all deine Mühe für eine gelungene Integration in den Ausbildungsbetrieb blieb ohne Erfolg, Du hast deinen Beitrag zu einem guten Betriebsklima beigetragen. Also schäm dich nicht, versuch mit deinem Chef eine Lösung zu finden, vielleicht sogar gemeinsam mit deinen Kollegen.
Es gibt individuelle Situationen und jeder Mensch ist anders, versuch also für dich die optimale Lösung zu finden, wie Du mit deinen Arbeitskollegen einen guten und vielleicht sogar freundschaftlichen Umgang pflegen kannst. Es ist nicht nur für das Betriebsklima wichtig, sondern auch für deine berufliche Laufbahn. Sammelst Du überwiegend schlechte Erfahrung mit Kollegen und ziehst dich immer mehr aus dem sozialen Leben auf der Arbeitsstelle zurück, prägt sich dieses Vorgehen bei dir ein. In Zukunft wirst Du vielleicht sogar eine negative Verbindung zu deinem Ausbildungsberuf entwickeln. So könnte eine pessimistische Sichtweise auf das Berufsleben überwiegen. Also, versuch zunächst in Eigeninitiative auf deine Arbeitskollegen zuzugehen und mach die ersten Schritte, so hast Du dir nichts vorzuwerfen.