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Ausbildung im Ausland: Tipps und Infos für Azubis

Ausbildung im Ausland: Tipps und Infos für Azubis
© Roman Samborskyi | shutterstock.com
Inhalt:
  1. Ausbildung oder Erfahrungen im Ausland? Es geht auch beides!
  2. Deine Vorteile mit einer Ausbildung in der Ferne
  3. Kleinere Hürden: Der Weg zur Ausbildung im Ausland
  4. Die Lehre teilweise im Ausland absolvieren
    1. Die wichtigsten Fakten für dich im Überblick:
  5. Die ganze Ausbildung im Ausland: Voraussetzung & Anerkennung
  6. Länder in denen Du eine Ausbildung machen kannst

Die Ferne hat dich schon immer fasziniert und magisch angezogen? Du möchtest raus aus Deutschland und in die weite Welt beruflich und eigenständig entdecken? Ja dann ist eine Ausbildung im Ausland genau das Richtige für dich!

Ausbildung oder Erfahrungen im Ausland? Es geht auch beides!

Es ist nicht immer leicht den Weg ins Berufsleben zu finden, vor allem, wenn du lieber die Welt erobern willst, anstelle direkt nach dem Abschluss eine Ausbildung zu beginnen. Reisen, ferne Länder, fremde Kulturen statt Berufsleben, Arbeiten und Ausbildung. Klar, das ist ziemlich verlockend.
 
Aber hast du schon einmal darüber nachgedacht Ausbildung & Ausland miteinander zu kombinieren? Du kannst beides zeitgleich unter einen Hut bekommen, denn mittlerweile kannst du in vielen Betrieben zumindest einen Teil deiner Ausbildung im Ausland absolvieren, das ist sogar im Berufsbildungsgesetz so geregelt. Und der Trend geht immer mehr in diese Richtung: Es gibt mittlerweile sogar eine Hand voll Angebote, mit denen du die komplette Lehre im Ausland machen kannst.

Deine Vorteile mit einer Ausbildung in der Ferne

Neben beruflichen Erfahrungen sammelst du ganz besondere Einblicke in ein fremdes Land und dessen Kultur sowie Lebensweise. Klar könntest du jetzt behaupten, dass ein Urlaub das auch mit sich bringt, aber durch deine Ausbildung in einem Betrieb im Ausland und mit Einheimischen bekommst du ein ganz anderes Bild, als während eines Touri-Trips. Durch deine Lehre bekommst du quasi Insider-Einblicke und Wissen, lernst die Menschen im alltäglichen Leben und nicht als Touristenattraktion kennen. Deine Kollegen können dir Geheimtipps geben, weit abseits von dem ganzen Urlaubsregionen und Touristenströmen. So lernst du das Land und dessen Menschen von ihrer wirklichen Seite kenne. Du blickst über den Tellerrand hinaus. Diese persönlichen Erfahrungen und Einblicke wirst du sicherlich nie wieder vergessen.

Beruflich bringt dir deine Lehre im Ausland auch einiges, denn es spricht bei zukünftigen Arbeitgebern und auch bei deinem Ausbildungsbetrieb für dich:

Dieser Schritt, seine Ausbildung teilweise oder komplett in einem fremden Land zu machen, zeigt Mut, Selbstständigkeit und Stärke. Zusätzlich lernst du eine Fremdsprache oder frischt deine Kenntnisse in einer Sprache auf. Mit einer Ausbildung im Ausland kannst du also quasi nur punkten: Bei dir und bei anderen.

Kleinere Hürden: Der Weg zur Ausbildung im Ausland

Natürlich benötigst du für eine Ausbildung im Ausland ein gewisses Budget. Hotel Mama mit dem Betrieb um die Ecke ist da natürlich günstiger. Aber wer garantiert dir, dass du eine Ausbildung in der Nähe findest? Und wenn du sowieso von Zuhause weg wolltest, ist es ja quasi egal, ob du Miete & Co in Deutschland oder im Ausland zahlst. Etwas mehr Selbstständigkeit ist in beiden Optionen gefragt. Aber im Ausland wird dir mehr abverlangt: Dir muss klar sein, dass du auf dich allein gestellt bist, deine Familie weit weg ist und du dich selbst versorgen musst.

Ebenfalls könnte es zu Beginn schwierig werden überhaupt einen Ausbildungsplatz im Ausland zu finden, falls du vor hast deine ganze Lehre dort zu verbringen. Denn leider ist das Angebot noch nicht ganz so groß. Trotzdem solltest du es zumindest versuchen!

Grund für das geringe Angebot ist vermutlich, dass die Ausbildungsinhalte, Stundenpläne und Prüfungsordungen sich in anderen Ländern häufig von denen in Deutschland unterscheiden. So könnte die Gefahr bestehen, dass du Probleme mit der Anerkennung deiner Leistungen bekommst, falls du deine gesamte Ausbildung in der Ferne absolvierst. Grund ist das duale Ausbildungssystem in Deutschland, die Ausbildung in der Praxis im Betrieb und Theorie in der Berufsschule. Diese Form existiert in vielen Ländern nicht oder ist nicht einheitlich.

Lass dir jetzt aber nicht den Mut nehmen: Zwischen der Auslandshandelskammer oder der Zentralen Auslands- Fachvermittlung und einigen Unternehmen im Ausland bestehen Kooperationen. So wird dir eine Ausbildung nach deutschen Richtlinien garantiert.

Die Lehre teilweise im Ausland absolvieren

Du möchtest deine Ausbildung lieber nur teilweise im Ausland absolvieren oder hast keine andere Möglichkeit? Dann sprich das am besten zu Beginn mit deinem Ausbildungsbetrieb ab, so können sich beide Seiten auf diese Phase vorbereiten. Erkundige dich nach möglichen Ländern, eventuellen Förderprogrammen und halt dein Auslandszeit schriftlich im Vertrag fest. Laut Gesetz hast du das Recht maximal ein Viertel deiner Ausbildung im Ausland zu verbringen.

Die wichtigsten Fakten für dich im Überblick:

  • Bei einer dreijährigen Lehre hast du laut Gesetz einen Anspruch auf max. neun Monate in einem ausländischen Betrieb
  • Dein Ausbildungsbetrieb zahlt weiterhin dein Gehalt
  • Für dein Lebensunterhalt musst du selber aufkommen (Freizeit, Wohnung, Essen etc.)
  • Vorraussetzung für diesen Auslandsaufenthalt: Es dient deinem Ausbildungsziel
  • Mögliche Probleme: Eine duale Ausbildung im Ausland finden und eine Freistellung vom Unterricht in der Berufsschule bekommen sowie den verpassten Stoff nacharbeiten
  • Förderungen können bezogen werden, oft musst du Voraussetzungen erfüllen z.B. Ausbildung ausschließlich in EU-Mitgliedstaaten

Solltest du deine Ausbildung neun Monate im Ausland machen möchten, erkundige dich bei deiner Berufsschule und deinem Ausbildungsbetrieb. Häufig findet sich eine entsprechende und gute Lösung für Auszubildenden und Ausbildungsunternehmen.

Die ganze Ausbildung im Ausland: Voraussetzung & Anerkennung

Wenn du deine Lehre nur im Ausland machen möchtest, solltest du einige Grundvoraussetzung mitbringen. Du solltest immer sehr gute Englischkenntnisse haben und Grundkenntnisse der Landessprache besitzen. Denn während einer Lehre im Ausland musst du auch die Schulbank drücken. Ohne Sprachkenntnisse wirst du dort und im Alltag nicht viel erreichen. Neben der Berufsschule im Ausland arbeitest du auch in einem Betrieb.

Bitte beachte, dass du dieses duale Ausbildungssystem nicht immer im Ausland findest. Unternehmen, die mit der Auslandshandelskammer oder der Zentralen Auslands-Fachvermittlung kooperieren, bilden nach deutschen Richtlinien aus. So ist garantiert, dass dir die Ausbildung auch in Deutschland anerkannt wird. Bevor du dich also in eine Ausbildung im Ausland stürzt, erkundige dich über die Anerkennung in Deutschland und plane alles genau durch.

Länder in denen Du eine Ausbildung machen kannst

Also Grundsätzlich kannst du in jedem Land eine Ausbildung machen, natürlich spielen häufig noch andere Faktoren eine Rolle wie z.B. bestimmte Kooperationen, deine berufliche Branche und eventuelle Voraussetzungen und Richtlinien deines Ausbildungsbetriebs. Oft sind Unternehmen expandiert und haben Sitze im Ausland, natürlich kann es sein, dass dein Ausbildungsbetrieb dir dann auch nur diese Standorte erlaubt. Am Besten gehst du direkt offen auf deinen Ausbildungsleiter zu und besprichst die Details, denn es kann je nach Betrieb unterschiedlich sein. Möchtest du deine Ausbildung ganz im Ausland verbringen, solltest du dich nach persönlichem Interesse und beruflichen Perspektiven orientieren.

Beziehst du in irgendeiner Form Fördermittel oder Gelder von Stiftungen, solltest du dich auch dort genau erkundigen. Oft gibt es für bestimmte Förderungen besondere Voraussetzungen z.B., dass die Ausbildung nur in EU-Ländern möglich ist oder Konkurrenzunternehmen die Auswahl der Länder eingrenzen. Das Förderprogramm Erasmus+ deckt beispielsweise die EU-Mitgliedstaaten sowie Türkei, Norwegen, Liechtenstein und Mazedonien ab. Ein neues Programm deckt die Lücken ab: Ausbildung Weltweit ist global ausgerichtet, beinhaltet aber nicht die 33 Ländern, welche Erasmus+ abdeckt.

Du solltest für Dich entscheiden, was der richtige Weg ist: eine ganze Ausbildung im Ausland oder nur zeitweise. Mit diesen Fakten weißt Du jetzt, wodrauf Du achten solltest und sogar musst. Viel Erfolg im Ausland!


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