- Studienabschluss: Welche Möglichkeiten gibt es für Absolventen?
- Ausbildung nach dem Studium: Was sind die häufigsten Gründe?
- 1. Grund: Berufschancen – fehlende Jobperspektiven!
- 2. Grund: Weiterbildung – mangelnde Praxiserfahrung!
- 3. Grund: Umorientierung – Unzufriedenheit mit dem Studium!
Ausbildung nach dem Studium: Rückschritt oder Chance?
Frage 1: Wieso möchte ich eigentlich eine Ausbildung machen?Frage 2: Welche Alternativen habe ich?Frage 3: Wie viel Zeit möchte ich für meinen Bildungsweg aufwenden – bin ich zu alt?Frage 4: Welche realistischen Berufschancen ergeben sich aus der Ausbildung?Frage 5: Was ist eigentlich mein Karriereziel?Diese Vorteile haben Akademiker auf dem Arbeitsmarkt!Du bist in der Endphase deines Studiums oder hast dieses bereits abgeschlossen und überlegst, im Anschluss eine Berufsausbildung zu machen? Viele Absolventen, die ein Studium an einer Universität gemacht haben, entscheiden sich für eine zusätzliche Ausbildung. Dies kann ganz unterschiedliche Beweggründe haben und ist in einigen Fällen sehr sinnvoll, um wirklich Karriere zu machen. Wir erklären dir im Folgenden, was die häufigsten Gründe für eine Ausbildung nach dem Studium sind und welche Möglichkeiten sich dir damit eröffnen. Außerdem geben wir dir einige Tipps mit an die Hand, die dir diese Entscheidung erleichtern.
Studienabschluss: Welche Möglichkeiten gibt es für Absolventen?
In Deutschland gibt es seit der Hochschulreform eine Einteilung in zwei aufeinander aufbauende Universitätsabschlüsse: den Bachelor und Master. Einen Bachelorabschluss erhalten Studierende in der Regel nach drei Jahren. Im Anschluss kann innerhalb von ein bis zwei Jahren ein Masterstudium absolviert werden, der inhaltlich auf den bereits erworbenen Bachelor aufbaut.
Einige Studierende gehen bereits nach dem abgeschlossenen Grundstudium von der Uni ab. Die Zahl derer, die ein zusätzliches Masterstudium abschließen, ist in etwa nur halb so hoch. In beiden Fällen gibt es jedoch verschiedene Möglichkeiten, die berufliche Zukunft zu gestalten. Hier sind einige der Perspektiven, die junge Erwachsene nach einem Studium haben:
- Ein weiteres Studium, wie etwa einen Master oder ein zweites Bachelorstudium zur fachlichen Spezialisierung.
- Ein Berufspraktikum von mindestens drei Monaten, um Praxiserfahrung zu sammeln und Orientierung auf dem Arbeitsmarkt zu gewinnen.
- Eine längere Reise, Backpacking oder Work and Travel, um erst einmal eine Pause zu haben und die Zeit, mit Blick auf den Lebenslauf, dennoch gut zu nutzen.
- Auf direktem Weg Bewerbungen schreiben und so auf den schnellen und reibungslosen Einstieg in die Berufswelt hoffen.
- Soziales Engagement und freiwillige Arbeit als praxisnahe Erfahrung, welche insbesondere nach sozial fundierten Abschlüssen den Lebenslauf aufbessert.
- Eine Ausbildung, um praktische Erfahrung zu sammeln, sich fachlich weiterzubilden, zu spezialisieren oder umzuorientieren.
Ausbildung nach dem Studium: Was sind die häufigsten Gründe?
Ausbildung nach dem Studium: Das klingt erst mal nach einem ordentlichen Rückschritt, denn du hast vermutlich bereits jahrelang in der Uni gepaukt und bist eigentlich froh, deinen Abschluss in der Tasche zu haben. Es gibt jedoch viele verschiedene Gründe, die Hochschulabsolventen dazu bewegen, im Anschluss an einen Bachelor- oder Masterabschluss noch eine zusätzliche Berufsausbildung von mindesten zwei Jahren zu beginnen.
Hier sind einige typische Beweggründe, die viele Akademiker dazu bringen, eine Ausbildung zu absolvieren:
1. Grund: Berufschancen – fehlende Jobperspektiven!
Viele Studierende glauben, dass sie mit einem Hochschulabschluss die besten Berufschancen haben und es ein Leichtes sein wird, nach dem Studium einen Job zu finden. In einigen Fällen erweist sich dies jedoch als echte Herausforderung, da bestimmte Studiengänge keinen direkten Beruf vorgeben. Zudem ist die Konkurrenz am Arbeitsmarkt groß und junge Absolventen streben immer mehr nach Individualität, möchten immer besser werden, was den Kampf um gute Positionen weiter verstärkt. Ganz gleich, was genau die fehlenden Jobperspektiven verursacht, eine zusätzliche Ausbildung kann die Berufschancen deutlich erhöhen!
2. Grund: Weiterbildung – mangelnde Praxiserfahrung!
Ein häufiger Grund, warum sich junge Absolventen nach der Uni für eine Ausbildung entscheiden, ist mangelnde Praxiserfahrung. Insbesondere für diejenigen, die während des Studiums keinen Job gemacht haben, der inhaltlich mit dem Fach korrespondiert, haben es am Arbeitsmarkt später sehr schwer. Das liegt vor allem daran, dass Arbeitgeber selbstverständlich Arbeitskräfte bevorzugen, die bereits berufliche Erfahrung mitbringen oder zumindest in der Praxis geübt sind. Die Weiterbildung in Form einer Ausbildung gleicht genau diesen Mangel an Erfahrung aus und bereitet Akademiker praktisch auf die Arbeitswelt vor.
3. Grund: Umorientierung – Unzufriedenheit mit dem Studium!
Erst während des Studiums wird deutlich, ob die eingeschlagene Fachrichtung tatsächlich das richtige ist. Häufig entsprechen die Inhalte nicht den vorigen Erwartungen und so kann es sein, dass das Studium abgebrochen oder sich bis zum Abschluss durchgebissen wird. In beiden Fällen ist eine Umorientierung an der Universität oder der Wechsel in eine Berufsausbildung sinnvoll, denn wer möchte schon sein Leben lang in einem Job arbeiten, der unzufrieden macht und nicht den gewünschten Spaß und Erfolg bringt?
Ausbildung nach dem Studium: Rückschritt oder Chance?
Die Entscheidung für eine Ausbildung nach dem Studium sollte wohlüberlegt sein. Wenn du gute Gründe für die Weiterbildung hast, solltest du diesen Weg jedoch keinesfalls als Rückschritt betrachten, denn dein Universitätsabschluss geht dir nach der Berufsausbildung ja nicht verloren – im Gegenteil – du steigerst damit sogar dein Qualifikationsprofil und machst dich zu einer begehrten Arbeitskraft in deinem Berufsfeld.
Bevor du dich allerdings für eine zusätzliche Ausbildung entscheidest, solltest du dir die folgenden Fragen stellen und beantworten:
Frage 1: Wieso möchte ich eigentlich eine Ausbildung machen?
Wenn eine Ausbildung nach dem Studium für dich in Betracht kommt, solltest du genau beschreiben können, was die Gründe für diese Überlegung sind. Ein sehr schlechter Grund ist beispielsweise die Angst vor dem Berufseinstieg oder generelle Perspektivlosigkeit. Die Entscheidung für eine Berufsausbildung sollte wohl überlegt sein und vielleicht einen der oben genannten Gründe als Hauptauslöser haben.
Frage 2: Welche Alternativen habe ich?
Wie bereits erwähnt, sind die Beweggründe für eine Ausbildung im Anschluss an ein Studium vielfältig. Allerdings ist eine Berufsausbildung nicht die Lösung für jedes Problem und sorgt nicht immer für den gewünschten Erfolg am Arbeitsmarkt. Aus diesem Grund solltest du die im ersten Abschnitt beschriebenen Alternativen in Betracht ziehen und dich nur für eine Ausbildung entscheiden, wenn diese tatsächlich bessere Chancen durch Weiterbildung oder Praxiserfahrung verspricht.
Frage 3: Wie viel Zeit möchte ich für meinen Bildungsweg aufwenden – bin ich zu alt?
In der Regel hast du das Bachelor- und Masterstudium bereits nach fünf Jahren in der Tasche und du kannst mit spätestens 23 Jahren in den Beruf starten. In den meisten Fällen brauchen Studierende jedoch deutlich länger für ihren Abschluss, da sie eventuell einen Auslandsaufenthalt machen oder einem Nebenjob nachgehen. Du solltest dich daher fragen, wie viel Zeit du in deine Ausbildung investieren möchtest und ob der Berufseinstieg in deine Branche mit Ende 20 noch unproblematisch ist. Im Regelfall sind zu junge Berufseinsteiger aufgrund ihrer mangelnden Erfahrung und Reife jedoch gar nicht so beliebt, wie man denkt.
Frage 4: Welche realistischen Berufschancen ergeben sich aus der Ausbildung?
Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Es gibt allerdings einige Branchen und Berufsfelder, in denen es sehr hilfreich ist, eine Ausbildung zu absolvieren. Insbesondere im handwerklichen und technischen Bereich ist Praxiserfahrung nahezu unerlässlich. Ebenso ist es im sozialen Bereich, wie etwa in der Gesundheit, fast unverzichtbar eine Lehre zu machen, denn die meisten Schulabgänger bringen nicht gerade die Voraussetzungen für ein Medizinstudium mit. Wenn du bereits ein Lehramtsstudium abgeschlossen hast, ist eine Ausbildung zum Erzieher finanziell nicht sinnvoll. Falls es jedoch dein größter Wunsch ist, im Kindergarten zu arbeiten, dann lass dich davon nicht abbringen!
Frage 5: Was ist eigentlich mein Karriereziel?
Die wohl wichtigste Frage, die du dir bereits während der Schule stellen solltest, ist, was eigentlich dein berufliches Ziel ist. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, allerdings ist es auch nach einem Fachhochschul- oder Universitätsabschluss noch nicht zu spät, dieses Ziel zu verändern oder erreichen. Wenn du ein ganz bestimmtes Berufsziel vor Augen hast, kann es durchaus sinnvoll sein, noch eine Berufsausbildung an das Studium anzuschließen.
Diese Vorteile haben Akademiker auf dem Arbeitsmarkt!
Mangelnde Praxiserfahrung und ein fehlendes Berufsfeld können es Studiumsabsolventen schwer machen, einen geeigneten Job zu finden. Genau hier ist eine Berufsausbildung die beste Möglichkeit, dem vorzubeugen und sich weiterzubilden, damit sich echte Berufschancen ergeben. Allerdings sind Akademiker am Arbeitsmarkt immer noch sehr gefragt, denn sie haben auf ihrem Gebiet tief greifendes Wissen erlangt, ein hohes Maß an Selbstdisziplin und bringen damit gute Voraussetzungen für Führungspositionen mit. Daraus ergeben sich zudem höhere Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten.
Wie du gesehen hast, ist eine Ausbildung nach dem Studium in vielerlei Hinsicht sinnvoll. Insbesondere wenn du mangelnde Praxiserfahrung hast oder Schwierigkeiten, einen Job zu finden, bedeutet die Weiterbildung auf keinen Fall einen Rückschritt. Du solltest dir allerdings unter anderem die Frage stellen, ob deine beruflichen Chancen sich tatsächlich erhöhen, ob du die zusätzliche Zeit aufwenden möchtest und welches Ziel du beruflich verfolgst. Wenn du unsere Infos und Tipps gelesen hast, dann bist du gut gewappnet, um diese wichtige berufliche Entscheidung wohl überlegt zu treffen.