- In diesem Zeitraum erhältst du einen Bildungskredit
- Wie hoch ist die monatliche Unterstützung?
- Wann muss der Bildungskredit abbezahlt werden?
- Wie hoch sind die Zinsen für einen Bildungskredit?
- Sind die Zinsen beim Bildungskredit absetzbar?
- Zinsen bei einer Erst- und Zweitausbildung von der Steuer absetzen
- Zusammenfassung zum Thema "Absetzbare Zinsen beim Bildungskredit"
- Fazit: Lohnt es sich, die Zinsen vom Bildungskredit von der Steuer abzusetzen?
In der Ausbildung verdienst du in der Regel nicht viel. Da hilft es, den einen oder anderen Euro einzusapren. Hinzu verhelfen dir spezielle Förderungsprogramme, um dein Grundeinkommen aufzustocken. Der Bildungskredit z. B. unterstützt Studierende, Schüler/innen sowie Praktikantinnen und Praktikanten finanziell während ihrer Ausbildung. Das gilt oft im In- wie auch im Ausland. Der Bildungskredit ist also neben BaföG, Stipendien oder Nebenjobs eine weitere Möglichkeit, dich finanziell abzusichern. Wie viel Unterstüzung du erhalten kannst, welche Voraussetzungen du dafür erfüllen musst und wie hoch die Zinsen sind, erfährst du im nachfolgenden Artikel. Außerdem werden die wertvolle Tipps gegeben, um die Zinsen des Bildungskredits einzusparen.
In diesem Zeitraum erhältst du einen Bildungskredit
Unabhängig von deinem Einkommen sowie dem deiner Eltern oder - sofern du bereits verheiratet bist - deinem Ehepartner bzw. eingetragenen Lebenspartner bekommst du monatlich einen bestimmten Betrag überwiesen. In der Ausbildungszeit wird dir der Bildungskredit für zwei Jahre, also für insgesamt 24 Monate - gewährt. Die erste Kreditrate wird dir nicht direkt am Anfang deiner Ausbildung ausgezahlt. Zum einen liegt das an der längeren Wartezeit nach Antragstellung, zum anderen sollst du dich gegen Ende voll und ganz auf die Ausbildung konzentrieren können. Das Geld dient dir also vor allem als Unterstützung in der Prüfungsphase.
Wie hoch ist die monatliche Unterstützung?
Du kannst frei wählen, ob du monatlich 100, 200 oder 300 Euro beantragen möchtest. Auf Wunsch kannst du auch eine Einmalzahlung anfordern. Die Summe dafür beträgt höchstens 3600 Euro. Dabei musst du angeben, für welche ausbildungsbezogenen Zwecke du das Geld benötigst z. B. für Lehrmaterial oder Anschaffungen wie etwa einen Schreibtisch.
Das Gute daran ist, dass du den Kredit jederzeit kostenfrei stornieren kannst und du keine Sicherheiten angeben musst. Der Mindestbetrag muss sich auf 1000 Euro belaufen. Die Höchstsumme, die du verlangen kannst, beläuft sich auf 7200 Euro.
Wann muss der Bildungskredit abbezahlt werden?
Den Bildungskredit musst du erst nach vier Jahren abbezahlen. Dann beträgt die Rückzahlungsrate nicht mehr als 120 Euro. Du kannst auch eine teilweise oder vollständige Rückzahlung in Betracht ziehen. Hast du z. B. etwas Geld angespart oder geerbt, kannst du dieses für die Rückzahlung verwenden.
Wie hoch sind die Zinsen für einen Bildungskredit?
Anders als beim BaföG ist der Bildungskredit verzinst. Dabei fällt ein effektiver Jahreszins von 0,72 % an. Der Sollzins beträgt ebenfalls 0,72 %. Die Zinsen sind also sehr niedrig. Halbjährig wird der Zinssatz angepasst, was dir schriftlich mitgeteilt wird. Dies geschieht meist in den Monaten April und Oktober. Ob und wie du die Zinsen in deiner Ausbildungszeit absetzen kannst, erfährst du im weiteren Artikel.
Sind die Zinsen beim Bildungskredit absetzbar?
Die gute Nachricht vorweg: Ja, die Zinsen für deinen Bildungskredit sind von der Steuer absetzbar. Es klingt im ersten Moment nicht viel, wenn von einem Zinssatz von 0,72 % effektiver Jahreszins bzw. 0,72 % Sollzins die Rede ist. Wozu sich also die Mühe machen und den ganzen Papierkram erledigen?
Zwar zahlst du die Zinsen erst ab Beginn der Rückzahlung, also frühestens nach vier Jahren seit der ersten bezogenen Rate. Allerdings kann sich das ganz schön summieren. Hast du bereits einen Teil oder den gesamten Betrag getilgt, fallen dementsprechend weniger Zinsen an. Die Tilgungsraten für den Bildungskredit kannst du leider nicht von der Steuer absetzen. Um überhaupt keine Zinsen zahlen zu müssen, ist es wichtig, dass du die Zinsen für den Bildungskredit von der Steuer absetzt. Gerade in der Ausbildungszeit solltest du deine
deine Finanzen im Blick haben.
Zinsen bei einer Erst- und Zweitausbildung von der Steuer absetzen
Die Zinsen für den Bildungskredit kannst du entweder als Werbungskosten oder als Sonderausgaben abschreiben, sofern du dich in deiner Erstausbildung befindest. Das Gleiche gilt übrigens auch für viele weitere deiner Ausbildungskosten wie etwa für Hin- und Rückfahrten zu Arbeitsgruppen, Literatur in der Berufsschule oder sogar Lehrmittel wie z. B. einem neuen Computer. Die benötigten Unterlagen für die Werbungskosten kannst du sogar bis zu vier Jahre nach deiner Ausbildung einreichen.
Ist die Ausbildung, die du derzeit absolvierst, deine Zweitausbildung, werden die Ausbildungskosten als Weiterbildungskosten angesehen. Aus diesem Grund darfst du die Kosten wie auch die Zinsen als Werbungskosten abschreiben. Die Zinsen dafür trägst du in deiner Steuererklärung unter der Anlage N als Fortbildungskosten ein. Beachte dabei: Deine vorangegangene Ausbildung muss mindestens ein Kalenderjahr angedauert haben, die du mit einer Abschlussprüfung bestanden hast. Der Höchstbetrag pro Jahr beläuft sich auf maximal 6000 Euro.
Wichtig ist immer, dass du alle Kontoauszüge und den Kreditvertrag aufhebst. Bei Verlangen des Finanzamts musst du diese Unterlagen einreichen. Damit ist garantiert, dass du die Zinsen wirklich von der Steuer absetzen kannst.
Zusammenfassung zum Thema "Absetzbare Zinsen beim Bildungskredit"
Der Bildungskredit ist eine gute Möglichkeit, um dich in deiner Ausbildung oder deines Studiums finanziell abzusichern. Durch die Bundesgarantie erhältst du einen niedrigen Zinssatz von 0,72 % effektivem Jahreszins sowie 0,72 % Sollzins. Des Weiteren musst du keine Sicherheiten angeben oder Auskünfte über dein Einkommen sowie deiner Eltern oder deinem Ehepartner/eingetragenen Lebenspartner machen. Da derweil viele Anträge gestellt werden, musst du mit einer Bearbeitungsdauer deiner Anfrage von rund 10 Wochen warten.
Den Bildungskredit kannst du jederzeit kostenfrei stornieren. Das ist bei vielen anderen Krediten nicht der Fall und soll somit deiner Ausbildung dienen. Ebenso wie viele deiner Ausbildungskosten wie etwa Lehrmaterial oder Fahrtkosten kannst du auch die Zinsen für den Bildungskredit von der Steuer absetzen. Die Bundesregierung möchte dich also in deiner Ausbildung unterstützen und vergünstigt dir die Zinsen. Diese kannst du - je nach Erst- oder Zweitausbildung - unter Werbungskosten oder unter Sonderausgaben verbuchen.
Bei der Steuererklärung musst du also überlegen:
- In welcher Ausbildung befinde ich mich? Erst- oder Zweitausbildung?
- Welche Kosten für die Ausbildung kann ich steuerlich geltend machen?
- Habe ich die notwendigen Belege und Verträge aufgehoben?
- Die Zinsen für den Bildungskredit werden unter den Punkten Werbungskosten oder Sonderausgaben angegeben.
Fazit: Lohnt es sich, die Zinsen vom Bildungskredit von der Steuer abzusetzen?
Ein Bildungskredit in der Ausbildung aufzunehmen lohnt sich also. Die Rückzahlung erfolgt erst zu einem späteren Zeitpunkt und der Zinssatz ist sehr niedrig. Jedoch schwankt der Kurs starkt und birgt daher ein Risiko. Vor rund 10 Jahren lag der effektive Jahreszins des Bildungskredits bei etwa 5 %. Der Zinssatz für deinen aufgenommenen Kredit bleibt aber gleich. Wenn du dir nicht sicher bist, schaue noch einmal auf deinen Vertrag oder kontaktiere das zuständige Amt. Ist dir der Bildungskredit zu unicher, stehen dir auch noch weitere Finanzierungsmöglichkeiten wie etwa BaföG zur Verfügung.
Mithilfe der absetzbaren Zinsen des Bildungkredits sparst du bares Geld, das du in die Rückzahlung deines Bildungskredits reinvestieren kannst. Hast du noch weitere Ausbildungskosten von der Steuer abgesetzt, stockst du dein Ausbildungsgehalt um einiges auf. Davon kannst du dir etwas Schönes leisten wie z. B. einen erholsamen Wochenendtrip.