- Die Begrüßung
- Azubi-Knigge: Duzen oder Siezen?
- Das Telefonieren
- Die E-Mails
- Die private Handy-Nutzung
- Pünktlichkeit
- Die Krankmeldung
- Die Fehler
- Der Benimm-Knigge für Azubis
Begrüße ich meine Kollegen genauso wie meinen Chef? Muss ich ältere Kollegen siezen, und darf ich die jüngeren duzen? Wie führt man ein professionelles Telefonat? Während einer Ausbildung lernt man sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule alle fachlichen Kompetenzen, die man für seinen Ausbildungsberuf braucht. Doch wie man sich im Berufsleben professionell benimmt, bringt einem leider niemand bei.
Zunächst etwas Grundsätzliches: Wer eine Ausbildung beginnt, tritt ins Berufsleben ein und gilt somit als erwachsen. Das bedeutet nicht nur, dass man von nun an ein monatliches Einkommen erhält, sondern auch, dass man sich nicht mehr wie auf dem Schulhof verhalten kann. Im Job kommt es nämlich neben fachlichen Kompetenzen auch auf die richtigen Umgangsformen an. Dieser kleine Azubi-Knigge hilft dabei, die wichtigsten Umgangsformen kennenzulernen.
Die Begrüßung
Schon bei einer einfachen Begrüßung kann vieles schiefgehen. Besonders, wenn man neu im Berufsleben ist, lauern hinter jeder Ecke neue Fettnäpfchen. Anders als auf dem Schulhof ist es im Büro in der Regel unüblich, mit einem „Hi“ begrüßt zu werden. Im Ausbildungsbetrieb sollte ein Azubi daher auf ein „Guten Morgen“ oder „Guten Tag“ zurückgreifen.
Laut Azubi-Knigge wird immer nach Hierarchie begrüßt. Und wie bei vielem im Berufsleben gilt auch hier: Der Chef entscheidet, wie. Ob mit Handschlag oder ohne. Mit ausgestreckter Hand auf einen Vorgesetzten zu stürmen, kommt nicht so gut an. Lieber darauf warten, ob dieser einen Handschlag initiiert. Dann gilt natürlich: Fester Händedruck! Auch wenn es schwerfällt und Azubis noch Berührungsängste vor Autoritätspersonen haben, sollte die ganze Hand umschlossen werden und nicht nur die Fingerspitzen berührt werden.
Beim Handschlag ist aber noch mehr zu beachten: Der- oder Diejenige, die in der Hierarchie am höchsten steht, wird zuerst begrüßt. Auch, wenn das bedeutet, dass einem Mann zuerst die Hand gegeben wird, und dann erst einer Frau. Ebenfalls wichtig: Es wird nur die rechte Hand gegeben.
Azubi-Knigge: Duzen oder Siezen?
Ob du Kollegen duzen oder siezen darfst, entscheiden diese. Wer eine Ausbildung beginnt, sollte zunächst jeden seiner Kollegen siezen. Vor allem, weil zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar ist, wer welche Position im Ausbildungsbetrieb hat. Daher sollten alle gesiezt werden, bis einem ein „Du“ angeboten wird. Meistens trifft das auf Kollegen im gleichen Team zu. Wer eng zusammenarbeitet, duzt sich häufig. Mitarbeiter aus anderen Abteilungen, die man kaum kennt, werden dagegen eher gesiezt.
Das Telefonieren
Wer eine Ausbildung absolviert, hat Kontakt zu Kunden oder Geschäftspartnern des Ausbildungsbetriebes. Dieser Kontakt findet häufig am Telefon statt. Doch wie telefoniert man „richtig“? Hier der Azubi-Knigge: Sofern dir von deinem Ausbilder keine weiteren Anweisungen gegeben wurden, meldest du dich am Telefon zuerst mit dem Firmennamen und dann mit deinem Nachnamen. Ein freundliches „Guten Tag“ hinterher macht die Begrüßungsformel am Telefon perfekt. Je nach Größe des Betriebes wird auch noch die Abteilung genannt. Wie du dich genau am Telefon melden sollst, kann dir gegebenenfalls auch ein Kollege sagen.
Beim Telefonieren im Berufsleben ist es das A und O, dass sich der anrufende gut aufgehoben fühlt. Sei es ein Interessent, ein langjähriger Stammkunde oder ein Geschäftspartner. Auszubildende sollten stets höflich und zuvorkommend sein. Kann ein Azubi selbst nicht weiterhelfen, ist es ganz wichtig, dies auch mitzuteilen und den Anrufenden weiterzuleiten. Bevor man nämlich fehlerhafte Informationen weitergibt, ist es ratsam das Telefonat abzugeben um dem Anrufenden bestmöglichen Service zu bieten.
Die E-Mails
Auch wenn es heutzutage schon zum Alltag gehört, in jeder Nachricht einen Smiley zu verwenden, so gilt dies nicht im Berufsleben. Ist ein Azubi dafür verantwortlich Anfragen zu beantworten oder E-Mails von Geschäftskunden zu beantworten, dann ist unbedingt auf die Nutzung von Smileys zu verzichten.
Die korrekte Rechtschreibung ist ebenfalls ein bedeutender Punkt. Eine E-Mail voller Fehler wirkt äußerst unseriös und wird womöglich gar nicht erst beantwortet sondern landet gleich im Müll. Eine korrekte Anrede gehört ebenfalls zu einer professionellen E-Mail: Dass bedeutet, dass der volle Nachname genannt wird, wenn dieser aus mehr als einem Namen besteht, und auch akademische Titel nicht einfach weggelassen werden dürfen.
Die private Handy-Nutzung
Er ist der allererste Tag der Ausbildung. Du nimmst Platz an deinem neuen Arbeitsplatz und legst dein Handy auf den Tisch. Allein das kann den ersten Eindruck vom neuen Azubi trüben. Wie man mit seinem privaten Handy umgeht, lernst du in deiner Ausbildung durch Beobachten. Haben andere Kollegen ihre Handys auf dem Tisch liegen? Wenn nicht, solltest auch du dein Handy in der Tasche lassen.
Generell gilt nach Azubi-Knigge, dass zumindest in der Anfangszeit die Nutzung des privaten Mobiltelefons sehr zurückhaltend erfolgen sollte. Je länger der Azubi im Ausbildungsbetrieb ist, desto besser bekommt er oder sie ein Bild davon, in welchem Maße es üblich ist, sich mit dem eigenen Handy zu beschäftigen. Die Konzentration sollte allerdings immer auf der Arbeit liegen, schließlich muss man während der Ausbildung viel lernen. Während der Arbeitszeit ständig auf das Handy zu schauen oder Nachrichten zu schreiben ist ein absolutes No-Go und kann zu einer Abmahnung führen.
Pünktlichkeit
Diese Benimm-Regel dürfte den meisten bekannt sein. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass sich Azubis verspäten. Häufiges zu spät kommen ist ebenfalls ein Grund für eine Abmahnung. Unpünktlichkeit wird im Berufsleben mit Unzuverlässigkeit gleichgesetzt. Deshalb ist es ganz wichtig, sich immer einen Zeitpuffer für den Arbeitsweg einzuplanen. Und falls man es trotzdem einmal nicht pünktlich in den Ausbildungsbetrieb schafft, unverzüglich dort anrufen und Bescheid geben.
Die Krankmeldung
Jeder kann sich mal erkälten, das ist überhaupt nicht schlimm. Sobald man aber merkt, dass man nicht arbeiten kann, muss der Ausbildungsbetrieb informiert werden. Du kannst natürlich am Abend vorher beschließen, dass du am nächsten Tag nicht arbeiten kannst. Doch ausschlafen ist in diesem Fall nicht angesagt. Spätestens zum Zeitpunkt deines eigentlichen Arbeitsbeginnes muss das Unternehmen benachrichtigt werden. Je früher desto besser, denn dann kann man versuchen Ersatz für dich zu organisieren.
Wenn du dich bei der Firma krankmeldest, musst du auch zum Arzt gehen und dir diese Krankmeldung bescheinigen lassen. Der gelbe Schein muss im Ausbildungsbetrieb abgegeben werden. Ob dies noch am gleichen Tag oder auch drei Tage später möglich ist, ist in deinem Ausbildungsvertrag geregelt. Bist du dir unsicher, bis wann du diesen Abgeben musst, kannst du im Betrieb nachfragen.
Die Fehler
Wer neu im Berufsleben ist, kommt nicht drumherum, auch mal etwas falsch zu machen. Fehler sind menschlich und passieren jedem. Wichtig ist nur, wie man damit umgeht. Diese zu vertuschen und versuchen zu verheimlichen, ist da sicherlich der falsche Weg. Jeder Betrieb weiß, dass Anfänger viele Fehler machen. Man muss dann aber auch so fair sein und diese mitteilen, denn nur so hat das Unternehmen die Chance, diesen Fehler wieder zu beheben. Wir raten in unserem Azubi-Knigge, Fehler mitzuteilen, sobald man diese gemerkt hat.
Wenn du in deiner Ausbildung also merkst, dass du etwas falsch gemacht hast, dann brauchst du überhaupt keine Angst davor zu haben, dass man dich deswegen abmahnt oder Ähnliches. Bitte jemanden um Hilfe, diesen wieder gut zu machen. Im Berufsleben angekommen zu sein bedeutet auch, zu seinen Fehlern zu stehen.
Der Benimm-Knigge für Azubis
Höflichkeit, der respektvolle Umgang mit anderen, das Grüßen von Kollegen und vieles mehr sind zentrale Umgangsformen im Berufsleben. Als junger Azubi ist dazu noch wichtig, fleißig und engagiert zu sein. Auch das Halten von Ordnung am eigenen Arbeitsplatz wird vorausgesetzt. Ist mal nichts zu tun, sollte auf keinen Fall zum Handy gegriffen werden. Viel besser kommt es an, wenn man auf Kollegen zugeht und diese fragt, ob man ihnen Arbeit abnehmen kann.
Auszubildende sollten sich auf gar keinen Fall an Lästereien über Kollegen beteiligen. Gerne kann man am Small Talk der Kollegen teilhaben, tratschen ist aber Tabu. Auch über ehemalige Lehrer oder Mitschüler sollte nicht hergezogen werden, denn dies vermittelt ein negatives Bild vom Auszubildenden.