ausbildungsstellen.de Azubi Ratgeber Der Bildungsgutschein – Förderung für die Berufskarriere

Der Bildungsgutschein – Förderung für die Berufskarriere

Der Bildungsgutschein – Förderung für die Berufskarriere
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Inhalt:
  1. Wichtige Voraussetzungen für die Beantragung eines Bildungsgutscheins
  2. Gut zu wissen – was der Bildungsgutschein alles beinhaltet
  3. Warum Vorarbeit dringend erforderlich ist
  4. Warum der Zeitfaktor für die Einlösung des Gutscheins wichtig ist
  5. Kann ein Bildungsgutschein auch überregional gelten?
  6. Warum die Bildungspolitik eine wichtige Rolle spielt
  7. Was man noch alles über den Bildungsgutschein wissen sollte

Eigentlich ist es nur ein Formular. Aber der Bildungsgutschein hat es in sich, betrifft er doch vielleicht deine finanzielle Förderung einer Weiterbildungsmaßnahme, wenn du einige Voraussetzungen erfüllt. Die Kosten, meist in voller Höhe, übernimmt dann jene Stelle, die den Bildungsgutschein ausgestellt und genehmigt hat. Damit stehen der beruflichen Weiterbildung zumindest keine finanziellen Sorgen und Probleme mehr im Weg.

Wichtige Voraussetzungen für die Beantragung eines Bildungsgutscheins

Drei verschiedene Voraussetzungen hat die Bürokratie als Voraussetzungen für den Erhalt eines Bildungsgutscheins festgelegt. Erster Fall ist eine bestehende Arbeitslosigkeit. Zweite Möglichkeit: Der Antragsteller hat sich arbeitssuchend gemeldet und der dritte Grund wäre eine akut drohende Arbeitslosigkeit.

Außerdem wären noch folgende Fragen zu klären:

  • Ist die angestrebte Weiterbildung als „notwendig“ eingestuft?
  • Hat der Sachbearbeiter festgestellt, dass eine Weiterbildungsmaßnahme den Fakten nach erforderlich ist?
  • Kann die Maßnahme zu einer beruflichen Eingliederung mit einer Absicherung eines künftigen Arbeitsplatzes führen?
  • Welche Stellen können einen Bildungsgutschein ausstellen?

Ohne Beantragung kein Bildungsgutschein. Auf diese einfache Formel lässt sich der bürokratische Aufwand bringen. Wenn du die Grundvoraussetzungen erfüllt (s.o.) wendest du dich an das regional für dich zuständige Jobcenter, früher ARGE genannt, alternativ an deine verantwortliche Agentur für Arbeit. Ein Gesprächstermin mit deinem persönlichen Berater muss natürlich vereinbart werden. Auf der Suche nach der richtigen Stelle kannst du auch im Internet recherchieren, beispielsweise wenn du von akuter Arbeitslosigkeit bedroht bist, falls es nicht bereits durch die eigenen Unterlagen aus dem amtlichen Meldeprozesses offensichtlich ist, wer die Annahme eines Antrags abwickeln kann.

Gut zu wissen – was der Bildungsgutschein alles beinhaltet

Es geht ums liebe Geld. Und weil der Staat in diesem Falle nichts zu verschenken hat, legt er als Kostenträger auch die detaillierten Einzelheiten des Gutscheins fest. Das genaue Bildungsziel für die genehmigte Kostenübernahme etwa wird genau beschrieben. Dies gilt auch für die maximale Dauer der geförderten Maßnahme, falls notwendig wird auch der Zeitraum spezifiziert. Wo kann der Bildungsgutschein genau eingelöst werden? Aufgeführt wird z.B. die Stadt oder die Region. Und neben den Personalien des Begünstigten werden auch die eventuell mit dem Kostenträger getroffenen zusätzlichen Vereinbarungen aufgeführt. Daraus ergibt sich für alle Beteiligten der entsprechende Rahmen der Weiterbildungsmaßnahme.

Warum Vorarbeit dringend erforderlich ist

Wer sich für die Beantragung eines Bildungsgutscheins entscheiden hat, sollte bereits im Vorfeld aktiv werden und sich ein genaues Bild über zugelassene Bildungsträger machen. Dazu zählen auch die Struktur der Maßnahme sowie deren Kostenfaktoren. Ein wichtiger Hinweis noch: Der oder die möglichen Maßnahmenträger müssen eine Zertifizierung nach AZAV (Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung) nachweisen. Je genauer und umfangreicher die Informationen über den Bildungsträger und seine Angebote ausfallen, desto besser dürften die Gespräche mit dem Kostenträger laufen und helfen wertvolle Zeit für die nachträgliche Recherche zu sparen.

Warum der Zeitfaktor für die Einlösung des Gutscheins wichtig ist

Liegt deine amtliche Genehmigung für die Förderung der gewünschten Weiterbildungsmaßnahme vor, solltest du umgehend reagieren. Maximal drei Monate hatst du von nun an Zeit, den Bildungsgutschein einzulösen. Wird dieser Zeitraum überschritten, endet die Gültigkeit des Gutscheins, aber auch die der Kostenübernahme durch das ausstellende Amt. Ein weiteres Kriterium betrifft den Beginn der Maßnahme. Sie muss nämlich im vorgegebenen Zeitraum anfangen, da ansonsten keine Förderung der Kosten mehr möglich ist. Außerdem sollte du darauf achten, dass dein komplett ausgefüllter Bildungsgutschein dem Maßnahmenträger auch rechtzeitig vorliegt.

Führt ein AZAV-zertifizierter Bildungsträger die amtlicherseits genehmigte Maßnahme durch, wird er die Kosten direkt mit dem zuständigen Amt abrechnen, da es offiziell als Kostenträger gilt. Innerhalb dieses Rahmens wird der Bezug zum Sozialgesetzbuch hergestellt, die Förderungswürdigkeit unterliegt dabei dem § 85 SGB Teil III.

Kann ein Bildungsgutschein auch überregional gelten?

Ja, er kann. Sofern dir am eigenen Wohnort kein entsprechendes Weiterbildungsangebot vorliegt oder falls die Qualität der Maßnahme nicht der erforderlichen Tiefe entsprechen sollte. In solchen Fällen ist jedoch zwingend ein entsprechendes Gespräch mit dem Jobcenter oder der Agentur für Arbeit erforderlich. Wird dabei der überregionale Geltungsbereich nicht spezifiziert, wäre die Maßnahme von dir aus der eigenen Tasche zu zahlen.

Warum die Bildungspolitik eine wichtige Rolle spielt

Die Ausgabe von Bildungsgutscheinen zur Sicherung von Weiterbildungskosten ist grundsätzlich von der Zielplanung der Agentur für Arbeit abhängig. In dieser Zielplanung werden die politisch sinnvollen Maßnahmen und Weiterbildungsmöglichkeiten festgehalten, was die Antragstellung meist oft unmöglich macht. In solchen Fällen solltest du jedoch nicht sofort die Flinte ins Korn werfen, sondern mit dem Amt über eine Ausnahmegenehmigung sprechen. Meist hilft dann die Vorlage von wichtigen Gründen, die eine Förderungen des Weiterbildungszieles doch noch ermöglicht.

Was man noch alles über den Bildungsgutschein wissen sollte

Entscheidend für die Einführung von Bildungsgutscheinen war die neue Hartz-Gesetzgebung. In Kraft getreten sind die Abwicklungsmodalitäten von Weiterbildungsmaßnahmen am 1. Januar 2003. Das Ziel des Gesetzgebers war dabei die Chancenerhöhung von Erwerbslosen auf einen neuen Arbeitsplatz vor dem Hintergrund von Weiterbildung. Noch heute zählen diese Vorgaben zu den wichtigen Inhalten und Zielen der Arbeitsmarktpolitik.
Alternative Förderungsmöglichkeiten der Weiterbildung

Es gibt noch eine Reihe von weiteren Kostenträgern, die als förderungswürdig anerkannt sind. Beispiele:

  • Berufsgenossenschaften
  • Berufsförderungsdienst der Bundeswehr
  • Deutsche Rentenversicherung
  • MeisterBAföG, sowie
  • Europäischer Sozialfonds (ESF) als ergänzende Institution

Wer sich über die genauen Details der Förderungsfinanzierungen der genannten Stellen informieren möchte, erhält das Gewünschte über das Internet. Ganz allgemein gilt: Das System der Bildungsgutscheine führt zur gewünschten Eigenverantwortung der Antragsteller und stellt somit eine effiziente Möglichkeit dar, sich durch gezielte Weiterbildung im Arbeitsmarkt zu etablieren.


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