- Was ist Design Thinking?
- Design Thinking: Einsatzbereiche und Ziele
- Wann ist Design Thinking nicht geeignet?
Die 6 Phasen des Design Thinking Prozesses – so funktioniert’s!
1. Phase: Verstehen2. Phase: Beobachten3. Phase: Standpunkt definieren4. Phase: Ideen entwickeln5. Phase: Prototypen entwickeln6. Phase: TestenDesign Thinking: Vorteile fürs Unternehmen Veränderte Arbeitsbedingungen und immer komplexere Herausforderungen im Unternehmen erfordern neue Methoden zur Problemlösung und Entwicklung innovativer Ideen. Genau hier stellt die Kreativmethode „Design Thinking“ ein optimales Werkzeug dar. Durch die sechs Phasen des Arbeitsprozesses können die auf den Kunden ausgerichteten Techniken angewandt werden, um systematisch Probleme zu lösen und innerhalb des Teams kreativ sowie innovativ an neuen Ideen zu arbeiten.
Was ist Design Thinking?
Die Kreativmethode Design Thinking umfasst einen iterativen, das heißt sich wiederholenden Prozess, in dem komplexe Probleme gelöst und innovative Ideen entwickelt werden. Im Zuge dessen werden durch die gemeinsame kreative Arbeit alternative Strategien für unterschiedliche Herausforderungen am Arbeitsplatz aufgestellt, die nicht zuletzt unternehmerisches Wachstum fördern.
Design Thinking konzentriert sich insbesondere auf die Entwicklung eines Verständnisses für den Kunden bzw. die Personen, für die innerhalb eines Unternehmens Produkte oder Dienstleistungen bereitgestellt werden. Die Methode hilft dabei, Empathie gegenüber dem Nutzer zu entwickeln sowie Prozesse und Umstände zu hinterfragen. Insbesondere zur Lokalisierung und Offenlegung von Herausforderungen sowie Problemen hat sich die Kreativmethode als effizient erwiesen, indem neue Ideen durch Brainstorming entwickelt und durch Prototypen getestet werden. Die genauen
Phasen des Design Thinking Prozesses erklären wir im Folgenden, doch zunächst sollen die Ziele der Kreativmethode erläutert werden.
Design Thinking: Einsatzbereiche und Ziele
Das Design Thinking ist insbesondere für komplexe Herausforderungen gedacht, in denen die Ursachen des Problems unverständlich sind oder es an Lösungen mangelt. Daher eignet sich die Kreativmethode besonders zur Erforschung von großen Herausforderungen, die meist eng mit menschlichem Verhalten, Gefühlen sowie Gewohnheiten verbunden sind. Optimalerweise gelingt die Problemlösung, indem die Bedürfnisse, Wünsche und Verhaltensweisen des Nutzers bzw. Kunden geachtet und umgesetzt werden.
Somit ist Design Thinking vor allem für Herausforderungen geeignet, in denen der Mensch im Fokus steht und nur auf der Grundlage des umfangreichen Verständnisses neue Ideen entwickelt werden können. Häufig spielen jedoch auch fortschrittliche Entwicklungen, wie etwa neue Technologien, und sämtliche Veränderungen in der Umwelt eine Rolle.
Wann ist Design Thinking nicht geeignet?
Diese Frage ist recht leicht zu beantworten: Design Thinking ist nicht für Prozesse geeignet, die zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeschlossen sind oder eine Deadline haben. Die Kreativmethode ist nur dann geeignet, wenn Lösungen für Probleme nicht ersichtlich und die Ursachen unklar sind. Dieses Szenario bedarf eines offenen und unbefristeten Prozesses. Zum besseren Verständnis soll im Folgenden der genaue 6-Phasen-Prozess des Design Thinking erläutert werden.
Die 6 Phasen des Design Thinking Prozesses – so funktioniert’s!
Das Design Thinking ist eine in vielen Unternehmen angewandte Methode zur Problemlösung und wird aufgrund ihrer vielfältigen Einsatzbereiche unterschiedlich definiert und strukturiert. Wir haben den Prozess des Design Thinking in sechs Phasen unterteilt, um eine möglichst detaillierte strategische Vorgehensweise aufzuzeigen, damit du die Methode auch bei dir im Job erfolgreich einsetzten kannst.
Hier sind die sechs Phasen des Design Thinking Prozesses:
1. Phase: Verstehen
Verständnis ist der Grundpfeiler und damit der erste Schritt des Design Thinking Prozesses. Innerhalb der ersten Phasen sind die Anwender angehalten, sich mit Spezialisten auszutauschen und den Sachverhalt näher zu erforschen. Damit steht das Lernen im Vordergrund, um schließlich angeeignetes Wissen auf die Herausforderungen und Probleme anwenden zu können.
Der Fokus der ersten Phase liegt damit auf dem genauen Verständnis menschlicher Qualitäten, um die Bedürfnisse und Lebensweisen der Kunden zu ergründen. Dazu bedarf es der genauen Untersuchung der Identität des Nutzers von Dienstleistungen oder Produkten, denn nur mithilfe von Empathie gegenüber der Zielgruppe kann eine Lösungsstrategie gefunden werden und der Design Thinking Prozess gelingen.
2. Phase: Beobachten
In der zweiten Phase der Kreativmethode sind die Team-Mitglieder des Unternehmens an der Reihe, in die Praxis zu gehen. Durch direkte Beobachtungen und Befragungen der Kunden gelingt es, ein umfangreiches Verständnis und Empathie gegenüber der Zielgruppe zu entwickeln.
Die gewonnen Erkenntnisse über die Interessen und Bedürfnisse der Kunden dienen als Grundlage, auf der schließlich eine eigene Perspektive entwickelt werden kann. An dieser Stelle bist du in der Lage, das Problem aus deiner eigenen Sicht zu erklären und im Team genauer zu untersuchen.
3. Phase: Standpunkt definieren
Im nächsten Schritt des Design Thinking Prozesses kommen alle Mitglieder des Teams zusammen und tauschen ihre bisher gesammelten Informationen aus. Als besonders effizient erweisen sich hier Visualisierungen der Probleme sowie narrative Erläuterungen. In diesen Darstellungen fließen die bisherigen Erkenntnisse in Bezug auf den Kunden, seine Bedürfnisse sowie die erlangten Einblicke durch die Beobachtungen zusammen.
Ziel der dritten Phase ist es, alle Informationen in eine physische Form zu übertragen, um im nächsten Schritt an den möglichen Ideen und Lösungsansätzen zu arbeiten.
4. Phase: Ideen entwickeln
Die Ideenfindung der vierten Phase stellt einen fundamentalen Teil des Design Thinking dar. Das Team soll durch die Methode des Brainstorming Ideen sammeln und Konzepte erstellen, ohne einander zu beurteilen.
Ziel ist es, möglichst viele unterschiedliche Gedanken und Impulse zu entwickeln und thematisieren, um ein breites Spektrum an möglichen Herangehensweisen an das Problem zu generieren. Aus den verschiedenen Lösungsideen entsteht schließlich ein klares Bild, welches die Grundlage für das Prototyping darstellt.
5. Phase: Prototypen entwickeln
In der fünften Phase des Design Thinking Prozesses soll innerhalb des Teams ein erster Prototyp entwickelt werden, der dazu dient, die neue Idee zu testen. Der Prototyp ist ein skizzenhafter und lediglich auf die Grundlagen reduzierter Entwurf der Idee, des neuen Produkts oder der Dienstleistung und enthält alle zuvor entwickelten Ansätze zur Problemlösung. Durch das Prototyping werden bereits erste Hindernisse sichtbar, die eine anschließende Änderung des Entwurfes ermöglichen.
6. Phase: Testen
Sobald der Prototyp fertiggestellt ist, kann die neue innovative Idee direkt am Kunden getestet werden, um schließlich mögliche Schwachstellen gezielt verbessern zu können. Das heißt, dass dein Team sich in der letzten Phase des Design Thinking Prozesses keineswegs am Ende der Konzeptualisierung befindet. Denn meistens bedarf es aufgrund plötzlich auftretender neuer Probleme oder veränderter Bedingungen eines erneuten Übergangs in die erste Phase. Jegliche Kritik der Kunden oder Nutzer kann so in den zweiten Zyklus einfließen und trägt zur weiteren Verbesserung der Idee bei.
An dieser Stelle wird deutlich, dass es sich bei der Kreativmethode Design Thinking keineswegs um eine lineare Abfolge verschiedener Schritte handelt. Vielmehr stellt er einen flexiblen und fließenden Prozess dar, dessen Phasen ineinandergreifen und sich wiederholen. Mit jeder neuen Erkenntnis aus den einzelnen Schritten musst du innerhalb deines Teams gemeinsam neu deuten, denken und definieren. Du solltest nicht davor zurückschrecken, Umwege zu gehen und Rückschläge zu erleiden.
Design Thinking: Vorteile fürs Unternehmen
Als Entwickler liegt die Verantwortung darin, Produkte auf der Grundlage von Erfahrungen zu verändern und den Kunden zufriedenzustellen. Das Design Thinking in Unternehmensprozesse zu integrieren, verspricht sowohl eine Wertsteigerung des Betriebes als auch die Optimierung von Produkten oder Dienstleistungen. Somit wird nicht nur die Zufriedenheit der Kunden verbessert, sondern die finanziellen, materiellen und personellen Ressourcen können bestmöglich eingesetzt werden.
Wenn du diese Aspekte im Hinterkopf behältst, ergeben sich die folgenden Vorteile der Design Thinking Methode im Unternehmen:
- Signifikant verringerte Produkteinführungszeit:
Da das Design Thinking sich auf die Problemlösung konzentriert, entsteht eine erhebliche Zeitersparnis in den Bereichen Design und Entwicklung, – insbesondere in Kombination mit lean Management und agilen Methoden.
- Kostenersparnis und guter ROI:
Selbstverständlich führt eine erfolgreiche Markteinführung von Produkten oder Dienstleistungen automatisch zu einer Kostenersparnis. Design Thinking wirkt sich nachgewiesener Maßen positiv auf den ROI (Return on Investment = Verhältnis vom investierten Kapital zum Gewinn) aus.
- Gesteigerte Kundenzufriedenheit und -loyalität:
Design Thinking stellt eine Methode dar, die in erster Linie nutzerzentriert funktioniert. Daher ergibt sich mit der Verbesserung von Produkten und der Generierung neuer Ideen automatisch eine höhere Zufriedenheit und Loyalität der Kunden.
- Förderung innovativer Ideen:
Die Kreativmethode beschäftigt sich vorrangig mit Herausforderungen und motiviert alle Beteiligten, über den Tellerrand hinaus zu denken und handeln. Dadurch entstehen neue Möglichkeiten, um die Innovativität auf allen Ebenen des Unternehmens zu fördern.
- Unternehmensweiter Einsatz der Methode:
Das Großartige an der Methode Design Thinking ist, dass sie nicht nur für Entwickler geeignet ist. Sie kann in jedem Unternehmen eingesetzt werden, wo sie den Teamgeist stärkt und die Kommunikation der Mitarbeiter und Vorgesetzten verbessert. Somit kann die Kreativmethode in allen Bereichen und Teams genutzt werden.
Wie du gesehen hast, ist das Design Thinking eine sehr geeignete Methode zur kreativen Problemlösung und Förderung innovativer Ideen. Richtig eingesetzt kann sie Unternehmen dabei helfen, ihre Produkte und Dienstleistungen zu verbessern und dadurch sowohl den Kunden als auch das gesamte Team nachhaltig zufriedenzustellen. Das Design Thinking verspricht den Anwendern einen einfachen und strukturierten Umgang mit Herausforderungen zur effizienten sowie effektiven Lösungsfindung.