- Nein sagen als Herausforderung – warum ist das so schwer?
- Mit einem Nein zu mehr Selbstbewusstsein!
- Wann es wichtig ist, Grenzen zu setzen!
- So setzt du Grenzen im Job in 6 Schritten!
- Schritt 1: Erkenne das Problem!
- Schritt 2: Übe es Nein zu sagen!
- Schritt 3: Mache bei Bedarf Kompromisse!
- Schritt 4: Lass dir Zeit mit deiner Reaktion!
- Schritt 5: Konzentriere dich auf deine Aufgaben!
- Schritt 6: Mach dir klar, wann du Ja sagst!
So sagst du Nein zu Chef, Kollegen, Angestellten und Kunden!
1. Nein zum Chef!2. Nein zu Kollegen!3. Nein zu Angestellten!4. Nein zu Kunden!Im Job kann es immer wieder Situationen geben, die dich überfordern und Aufgaben, die du zeitlich einfach nicht bewältigen kannst. Insbesondere dem eigenen Chef möchten viele keine Bitte ausschlagen. Vielleicht hast du sogar Angst, ein Nein könnte im schlimmsten Fall dazu führen, dass du gekündigt wirst? Wie wichtig es eigentlich ist, im Job Grenzen zu setzen und wie es am besten gelingt, erklären wir dir im Folgenden.
Nein sagen als Herausforderung – warum ist das so schwer?
Es gibt ganz unterschiedliche Gründe, warum es schwerfällt, Nein zu sagen. Insbesondere im Beruf spielen Ängste eine große Rolle, allerdings ist es in allen Lebensbereichen wichtig, Grenzen zu setzen. Die folgenden Ursachen sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass Menschen Schwierigkeiten haben, Nein zu sagen:
- Du möchtest einen Konflikt vermeiden, denn ein Nein könnte zu Spannungen führen.
- Du willst gemocht werden und hast Angst, dass ein Nein dich unbeliebt macht.
- Es ist zur Gewohnheit geworden, zu allem Ja zu sagen – ein Nein gibt es nicht.
Es gibt viele Menschen, die es unangenehm finden, jemand anderem einen Wunsch oder eine Bitte auszuschlagen. Die Angst, das Gegenüber zu enttäuschen, ist so groß, dass die eigenen Bedürfnisse zurückgestellt werden und erst einmal alles bejaht wird.
Falls du auch zu denen gehörst, die es sich selten trauen Nein zu sagen, wirst du früher oder später an deine persönlichen Grenzen stoßen und merken, dass es nicht zu bewältigen ist, zu jedem und allem Ja zu sagen. Ein Nein ist manchmal notwendig, um mit den eigenen Kräften und Bedürfnissen nicht auf der Strecke zu bleiben. Auch für den Selbstwert ist es unerlässlich, Grenzen setzen zu können.
Mit einem Nein zu mehr Selbstbewusstsein!
Nein sagen zu können und Grenzen zu setzen ist ein wichtiger Bestandteil, um selbstbewusst und durchsetzungsfähig zu sein. So fühlst du dich nicht nur selbstsicherer und kontrollierter, sondern räumst dir mehr Zeit für dich ein und stellst deine Bedürfnisse eher in den Vordergrund. Wenn du zu allem Ja sagst, ohne nachzudenken, fühlst du dich schnell frustriert, gestresst und überfordert.
Anderen zu helfen ist selbstverständlich gut und hinterlässt ein angenehmes Gefühl, solange dabei die eigenen Wünsche nicht missachtet werden. Wenn du dich selbst in den Hintergrund stellst und lediglich versuchst, alle Ansprüche zu erfüllen und andere glücklich zu machen, zeugt das von einem niedrigen Selbstbewusstsein und kann sogar dazu führen, dass dein Umfeld dich nicht mehr als die Person respektiert, die du eigentlich bist. Aus diesem Grund ist es so wichtig, auch im Job Grenzen zu setzen.
Wann es wichtig ist, Grenzen zu setzen!
Ganz gleich, ob im Job, unter Freunden oder zu Hause in der Familie, Grenzen zu setzen ist wichtig, um seine Bedürfnisse nicht zu vernachlässigen und das eigene Selbstbewusstsein zu stärken. Nur durchsetzungsfähige und selbstbewusste Menschen können im Beruf wirklich weit auf der Karriereleiter nach oben klettern.
In den folgenden Situationen solltest du Nein sagen:
- Ein Kollege oder Mitarbeiter fragt dich etwas, dass du nicht beantworten oder thematisieren möchtest. Sag deinem Gegenüber ehrlich, dass du nicht darüber sprechen möchtest.
- Dein Chef oder ein Kollege verlangt etwas von dir, aber du hast keine Zeit und bist zu beschäftigt. Versuche, dies höflich zu erklären, und du wirst automatisch auf Verständnis stoßen.
- Ein Kollege oder dein Gegenüber soll eigentlich eine Aufgabe erfüllen, die er nun versucht, an dich zu übergeben. Erkläre respektvoll, dass es nicht in deiner Verantwortung liegt oder betone, dass er es besser erledigen könne.
- Ein Kollege oder dein Chef trifft eine falsche Aussage oder Entscheidung. Sage offen und ehrlich deine Meinung, denn damit punktest du ganz bestimmt.
So setzt du Grenzen im Job in 6 Schritten!
Ein selbstbewusstes, ehrliches und loyales Auftreten ist wichtiger Bestandteil beruflichen Erfolges. Aus diesem Grund ist es auch so relevant, Grenzen im Job zu setzen und nicht vor dem großen Nein-Wort zurückzuschrecken. Einige Gründe hast du bereits kennengelernt, doch wie genau setzt man nun richtig Grenzen?
Schritt 1: Erkenne das Problem!
Der erste Schritt ist immer die Erkenntnis, dass du eventuell ein Problem hast, nämlich damit Nein zu sagen. Wenn es typisch für dich ist, erst einmal zu allem Ja zu sagen, solltest du dir dies eingestehen und daran arbeiten, Nein zu den Dingen zu sagen, die du nicht möchtest.
Schritt 2: Übe es Nein zu sagen!
Damit du dich wohl dabei fühlst, Nein zu sagen, solltest du dies üben. Fange am besten damit an, erst einmal zu Kleinigkeiten Nein zu sagen und dich dann Stück für Stück an größere Probleme heranzutasten.
Grenzen setzen fällt zu Beginn schwer, allerdings macht ja Übung bekanntlich den Meister. Sätze zu sagen, wie: „Nein ich kann oder möchte nicht“ hilft dir dabei, den ewigen Kreislauf des Ja-Sagens zu durchbrechen.
Schritt 3: Mache bei Bedarf Kompromisse!
Falls es dir schwerfällt, direkt Nein zu sagen, wenn du etwas nicht möchtest, kannst du es erst mal mit einem Kompromiss versuchen. Wenn du beispielsweise zu einer Veranstaltung eingeladen bist, die du nicht besuchen möchtest, mach ein Kompromiss und sag, dass du zwar kurz vorbeischaust, aber nicht lange bleiben wirst.
Schritt 4: Lass dir Zeit mit deiner Reaktion!
Wenn ein Kollege auf der Arbeit dich zum Beispiel um deine Hilfe bei einem Projekt bittet oder dir eine Aufgabe überschreibt, die nicht in dein Arbeitsfeld gehört oder dich überfordert, sag ihm, dass du etwas Zeit brauchst, um darüber nachzudenken.
Schritt 5: Konzentriere dich auf deine Aufgaben!
Falls ein Kollege dich um Hilfe bittet und dich der Gedanke, ihm eine Grenze zu setzen und nicht zu helfen, mit Angst erfüllt, denk daran, dass du lediglich für deine Arbeitsaufgaben bezahlt wirst. In deiner Verantwortlichkeit liegt lediglich das Erfüllen der explizit dir zugewiesenen Aufgaben und Projekte.
Das heißt natürlich nicht, dass du ein schlechtes Teammitglied bist, sondern unterstreicht lediglich dein Pflichtbewusstsein hinsichtlich deiner Arbeit, die du damit in den Vordergrund rückst.
Schritt 6: Mach dir klar, wann du Ja sagst!
Es wird dir deutlich leichter fallen, Nein zu sagen, wenn du dir bewusst darüber bist, wann und warum du Ja sagst. Betrachte einmal genauer, was für dich wirklich wichtig ist und welche Ziele du am Ende der Woche, des Monats oder Jahres erreichen möchtest.
Wenn du dir deiner persönlichen Ziele und der damit verbundenen Arbeit bewusst bist, ist es deutlich leichter zu erkennen, wie viel Zeit am Ende dafür übrig ist, Ja zu anderen Dingen zu sagen. Somit hast du automatisch ein besseres Gefühl dafür, wann und in welchem Ausmaß es angebracht ist, Grenzen zu setzen.
So sagst du Nein zu Chef, Kollegen, Angestellten und Kunden!
Nein zu sagen im Job ist also ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Karriere, gelungener Arbeit und eines funktionierenden Unternehmens. Wir haben einige Formulierungen und Beispiele zusammengetragen, die dir zeigen, worauf du in der Kommunikation mit deinem Chef, deinen Kollegen, den Angestellten sowie Kunden achten musst, um klare Grenzen zu setzen.
1. Nein zum Chef!
Dein Vorgesetzter fragt dich beispielsweise, ob du noch etwas mehr arbeiten kannst. Klar ist: Du kannst und möchtest nicht mehr arbeiten. Du bist bereits lange Teil des Unternehmens und arbeitest ohnehin schon immer bis in den Abend hinein.
Es kann schwer sein, dem Boss mit einem einfachen Nein eine Bitte auszuschlagen, allerdings gibt es durchaus eine erfolgsversprechende Alternative: „Vielen Dank, dass Sie dabei an mich denken, allerdings haben Sie mir bereits eine Menge Arbeit aufgetragen in den letzten Wochen, und ich möchte diese bestmöglich erledigen, also muss ich das leider ablehnen, es sei denn, ich kann dafür andere Aufgabe abgeben.“
2. Nein zu Kollegen!
Dein Kollege fragt dich, ob du ihm bei einem Projekt helfen kannst, allerdings fühlst du dich etwas überfordert oder hast keine ausreichenden Kenntnisse auf dem Gebiet.
Die beste Möglichkeit, einem Kollegen Grenzen zu setzen, ist voll und ganz ehrlich zu sein. Sag ihm, dass dich die zusätzliche Arbeit belasten würde oder du dich absolut nicht sicher in dem Aufgabenfeld fühlst. Falls er doch dringlich um deine Hilfe bittet, sag etwa: „Ich kann dir bestmöglich helfen, allerdings müsstest du dann auch etwas von mir übernehmen.“
3. Nein zu Angestellten!
Als Vorgesetzter ist es schön, Mitarbeiter zu haben, die neue Ideen entwickeln. Allerdings kannst du als Chef nicht auf alle Vorschläge und Wünsche eingehen. Grenzen zu setzen ist insbesondere als Boss unerlässlich, jedoch sollte auch hier auf die richtige Wortwahl und eine höfliche Umgangsweise geachtet werden.
Damit deine Angestellten einerseits Respekt haben und dich andererseits auf einer persönlichen Ebene schätzen, ist die richtige Art Nein zu sagen ausschlaggebend. Versuche zum Beispiel dies: „Danke für deine Anregungen, allerdings haben wir für dieses bestimmte Projekt keine Freiheiten und müssen uns strikt nach den Vorgaben richten, um die Deadline einzuhalten. Natürlich kannst du auch weiterhin gerne mit Fragen zu mir kommen.“
4. Nein zu Kunden!
Dieser Punkt ist wirklich etwas herausfordernd, denn schließlich bezahlt der Kunde für eine erwartete Leistung. Allerdings kann es natürlich auch in der Beziehung zum Kunden notwendig sein, Grenzen zu setzen.
Zuerst solltest du den Kunden genau erläutern lassen, was seine Vorstellungen und Wünsche sind, damit er das Gefühl hat, mit seinen Bedürfnissen gesehen zu werden. Anschließend kannst du genau seine genannten Prioritäten wiederholen, damit er sieht, dass du verstehst, worum es ihm geht, auch wenn du die Umsetzung nicht in der Form vornehmen kannst. Entschuldige dich wie folgt: „Ich verstehe sehr gut, was Ihnen wichtig ist, allerdings hätte ich einige Vorschläge für gelungene Alternativen. Darf ich Ihnen einmal aufzeigen, wie das ganze noch optimierter Geschehen könnte?“
Wie du gesehen hast, sind Grenzen im Job unerlässlich. Falls das Wort Ja für dich einfacher ist, haben wir dir nun einige gute Gründe genannt, warum es so wichtig ist, auch vor einem Nein keine Angst zu haben. Grenzen zu setzen ist nicht nur für deine Karriere und dein Selbstbewusstsein wichtig, sondern eine essenzielle Voraussetzung für ein erfolgreiches und gut laufendes Unternehmen aus Vorgesetzten, Mitarbeitern und Kunden.