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Selbstständig nach Berufsabschluss: So gelingt die Gründung als Absolvent

Selbstständig nach Berufsabschluss: So gelingt die Gründung als Absolvent
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Inhalt:
  1. Gründe für die Selbstständigkeit als Berufseinstieg
  2. Vorteile und Nachteile der Gründung nach Studium oder Ausbildung
  3. Voraussetzungen für das Unternehmertum: Studium oder Ausbildung?
  4. Die besten Studiengänge für junge Existenzgründer
  5. Die besten Ausbildungsberufe für junge Existenzgründer
  6. Berufseinstieg als Unternehmer: 5 Schritte in die Selbstständigkeit
    1. Schritt 1: Geschäftsidee finden und Geschäftsmodell entwickeln
    2. Schritt 2: Businessplan schreiben und Finanzplan erstellen
    3. Schritt 3: Rechtsform, Namen und Markenrechte festlegen
    4. Schritt 4: Genehmigungen einholen und Unternehmen anmelden
    5. Schritt 5: Geschäftskonto eröffnen und Versicherungen abschließen

Du hast die Schule, deine Ausbildung oder dein Studium in der Tasche oder stehst kurz vor deinem Abschluss? Dann stehst du auch vor der Frage: Was möchte ich in Zukunft beruflich machen? Vielleicht bist du dir bereits sicher, dass du ein Unternehmen gründen und dein eigener Chef sein möchtest. Der Schritt in die Selbstständigkeit ist für viele Studierende und Azubis interessant, da dadurch einige Vorteile entstehen. Wir erklären dir im Folgenden, welche Nachteile eine Existenzgründung als Berufseinstieg darüber hinaus hat und wie du als Absolvent deinen Berufswunsch „Unternehmer“ verwirklichst.

Gründe für die Selbstständigkeit als Berufseinstieg

Selbstverständlich gibt es weitreichende Gründe für die Selbstständigkeit als Berufseinsteiger. Bevor wir dir die Vorteile und Nachteile für die Gründung nach dem Studium oder der Ausbildung aufzeigen, nennen wir die häufigsten Gründe, weshalb sich junge Absolventen für diesen Berufsweg entscheiden:

  • Flexibler Arbeitstag
  • Eigenverantwortliches Arbeiten
  • Berufliche Orientierung
  • Vielfältige Projekte
  • Erfolglose Jobsuche

Welche Gründe auch immer für dich entscheidend sind, darüber nachzudenken, dein eigenes Unternehmen zu gründen, solltest du diese Entscheidung wohl überlegt treffen. Daher zeigen wir dir nun die wichtigsten Vorteile und Nachteile der Selbstständigkeit nach dem Studium oder der Berufsausbildung.

Vorteile und Nachteile der Gründung nach Studium oder Ausbildung

Du träumst davon, morgens aufzustehen, dich an deinen Schreibtisch zu setzen, dich mit genau den Dingen zu beschäftigen, die dir Freude bereiten und dabei auch noch Geld zu verdienen? Du stellst dir vielleicht vor, deine Projekte gänzlich selbst auszuwählen und dir deine Freizeit nach deinen eigenen Vorstellungen einzuteilen? Der tatsächliche Arbeitstag in der Selbstständigkeit sieht jedoch meist deutlich stressiger aus. Auch Existenzängste und Zukunftssorgen sind häufig Bestandteil des Alltags von Gründern, daher solltest du diese Entscheidung gut überdenken.

Hier die wichtigsten Vorteile der Gründung für Azubis und Studierende:

  • Du bist dein eigener Chef und hast viele Freiheiten
  • Du kannst im besten Fall deinen Traumjob ausüben
  • Du hast viele Möglichkeiten, Projekte zu realisieren
  • Du kannst deinen Alltag flexibel und individuell gestalten

Hier die wichtigsten Nachteile der Gründung für Azubis und Studierende:

  • Du trägst ein hohes Maß an Verantwortung
  • Deine Auftragslage ist eventuell unsicher
  • Du kannst schnell überfordert und gestresst sein
  • Du hast ein unsicheres Einkommen und Existenzängste

Voraussetzungen für das Unternehmertum: Studium oder Ausbildung?

Gründer, Unternehmer, Entrepreneur, Selbstständiger – es gibt viele Bezeichnungen für Menschen, die sich eine berufliche Existenz aufbauen. Doch welche Ausbildung braucht man, um auf eigene Faust erfolgreich zu sein? Sollte man studieren oder eine bestimmte Lehre absolvieren? Diese Frage können wir mit einem deutlichen Nein beantworten. Grundsätzlich kann jeder gründen, ohne eine bestimmte Berufsausbildung oder ein Studium abgeschlossen zu haben.

Selbstverständlich kommt es auch darauf an, mit welcher Geschäftsidee du dich selbstständig machen möchtest und ob du für die Arbeit in deinem eigenen Unternehmen bestimmte Qualifikationen, Fähigkeiten oder Kompetenzen benötigt.

Vielleicht fragst du dich nun, ob bereits ein Hauptschulabschluss, Realschulabschluss oder Abitur ausreicht oder du eine Ausbildung bzw. ein Studium absolvieren solltest, um erfolgreich zu gründen? Zur Beantwortung dieser Frage haben wir hier eine Übersicht der Unternehmensgründer in
Deutschland nach Berufsabschluss:

  • Berufsausbildung: 38,3 %
  • Hochschulabschluss: 24,7 %
  • Ohne Berufsabschluss: 22,2 %
  • Fachhochschulabschluss: 7,5 %
  • Fachschulabschluss (z. B. Meister): 7,2 %

Diese Zahlen verdeutlichen, dass es mit allen Berufsabschlüssen sowie ohne Abschluss möglich ist, ein Unternehmen zu gründen. Der Grund für den großen Anteil Selbstständiger mit Ausbildung liegt vermutlich an der praktischen Erfahrung und dem bereits erprobten Einsatz der in der Lehre erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten.

Die besten Studiengänge für junge Existenzgründer

Eine Universität zu besuchen kann durchaus sinnvoll sein, wenn du dich selbstständig machen möchtest. Hier lernst du schließlich eigenständiges Arbeiten, eignest dir Fachkenntnisse an, die du in deinem eigenen Unternehmen anwenden kannst. Grundsätzlich ist ein Betriebswirtschaftsstudium die perfekte Vorbereitung auf die Existenzgründung. Notwendige kaufmännische Kenntnisse erwirbst du darüber hinaus in den folgenden Studiengängen, die sich als besondere Studiengänge für Unternehmer auszeichnen:

  • Entrepreneurship
  • Unternehmensführung
  • Mittelstandsmanagement

In diesen Studiengängen lernst du unter anderem Inhalte aus den Bereichen strategisches Denken, Unternehmensführung, innovatives Management, Marketing, Vertrieb, Recht und Informationsmanagement. Darüber hinaus gibt es noch einige weitere Studiengänge für Unternehmer, die auf die alltäglichen Aufgaben in der Selbstständigkeit vorbereiten. Je nach Branche und angestrebter Tätigkeit kommt beispielsweise für die Selbstständigkeit als Fachinformatiker ein Informatikstudium infrage. Für die Gründung einer Marketingagentur gilt ein Marketingstudium als gute Voraussetzung.

Die besten Ausbildungsberufe für junge Existenzgründer

Neben dem Besuch einer Fachhochschule oder Universität kannst du natürlich auch eine Berufsausbildung absolvieren, um dich im Anschluss selbstständig zu machen. Hier sind die Möglichkeiten ebenso unbegrenzt und es gibt tatsächlich keine bestimmte Ausbildung für Unternehmer. Zu den besten Vorbereitungen für das Unternehmertum zählen insbesondere Fortbildungen an Volkshochschulen, die auf Bereiche wie Finanzbuchhaltung oder Personalwirtschaft spezialisiert sind sowie kaufmännische und technische Ausbildungsberufe.

Selbstverständlich kommen daneben einige weitere Berufsausbildungen infrage, mit denen du dich auf ein bestimmtes Aufgabengebiet bzw. eine Branche spezialisierst. So kannst du dich mit der Ausbildung zum Webdesigner mit einer entsprechenden Agentur selbstständig machen oder als Bäckereifachverkäufer eine Bäckerei eröffnen.

Berufseinstieg als Unternehmer: 5 Schritte in die Selbstständigkeit

Wie du siehst, lässt sich nicht pauschal sagen, dass erfolgreiches Unternehmertum an ein Abitur, eine Berufsausbildung oder ein Studium gebunden ist. Ganz im Gegenteil zeigt sich, dass wirklich jeder gründen kann. Die einzige Voraussetzung ist ein gewisses Know-how auf dem Gebiet der Existenzgründung sowie notwendige Fähigkeiten und Kenntnisse im Bereich deines Produktes oder der Dienstleistung, die du anbieten möchtest.

Falls du den Beruf des Unternehmers anstrebst und den Einstieg in die Arbeitswelt auf eigene Faust planst, solltest du genau wissen, was in der Theorie und Praxis auf dich zukommt. Im Folgenden erfährst du, wie du in fünf Schritten zur Selbstständigkeit gelangst:

Schritt 1: Geschäftsidee finden und Geschäftsmodell entwickeln

Zur erfolgreichen Unternehmensgründung gehört eine gute Geschäftsidee. Diese muss nicht gänzlich innovativ sein, sondern lediglich eine bestimmte Zielgruppe ansprechen und in gewisser Weise ein „Problem“ auf dem Markt lösen. Falls du bereits eine Geschäftsidee hast, kannst du dich direkt deinem Geschäftsmodell widmen.

Erfolgreiche Entrepreneure nutzen häufig das Business Model Canvas zur Entwicklung eines Geschäftsmodells. Anhand von neun Punkten (Kundensegmente, Wertangebote, Kanäle, Kundenbeziehungen, Einnahmequellen, Schlüsselressourcen, Schlüsselaktivitäten, Schlüsselpartner, Kostenstruktur) kannst du prüfen, ob deine Gründungsidee tatsächlich ein rentables Start-up hervorbringen kann.

Schritt 2: Businessplan schreiben und Finanzplan erstellen

Als Nächstes solltest du einen aussagekräftigen Businessplan erstellen und alle Finanzen kalkulieren. Zur Erstellung des Businessplans kannst du Vorlagen und Muster aus dem Internet nutzen und ein Dokument mit Word oder einem anderen Programm erstellen. Als angehender Selbstständiger solltest du dich an den folgenden Businessplan-Bausteinen orientieren:

  • Gründerpersonen
  • Geschäftsidee und Zielgruppe
  • Markt- und Wettbewerbsanalyse
  • Unternehmen und Rechtsform
  • Unternehmensstrategie und Marketing
  • Finanzplan und Kapitalbedarf
  • Chancen und Risiken
  • Meilensteine

Schritt 3: Rechtsform, Namen und Markenrechte festlegen

Im dritten Schritt ist es bereits so weit, dass du dich auf eine Rechtsform festlegst. Dazu musst du dich zwischen Gewerbe oder freiem Beruf entscheiden sowie für eine nebenberufliche oder volle Selbstständigkeit. Zum Gewerbe zählen die UG, GmbH, OHG, KG, GmbH & Co KG sowie die AG und KGaA. Falls du freiberuflich selbstständig sein möchten, kannst du dich für eine GbR, PartG oder PartG mB entscheiden. Grundsätzlich sind für die Rechtsform die Anzahl an Mitgründern, die Haftungsbeschränkungen und dein Stammkapital relevant.

Der Name eines Unternehmens ist zu einem großen Teil verantwortlich für dessen Erfolg. Aus diesem Grund solltest du dir früh genug einen kreativen und aussagekräftigen Namen überlegen. Wenn du den perfekten Namen gefunden hast, musst du dich absichern, dass noch kein Markenschutz besteht und dir anschließend die Markenrechte sichern. Achte darauf, dass der Name aus der Masse an Konkurrenten heraussticht und leicht zu merken ist.

Schritt 4: Genehmigungen einholen und Unternehmen anmelden

Abhängig davon, in welcher Branche und an welchem Standort du dich selbstständig machen möchtest, musst du gegebenenfalls Genehmigungen beantragen. Eventuell musst du bestimmte Qualifikationen nachweisen, brauchst Genehmigungen vom Bauamt, Gesundheitsamt, der Gewerbeaufsicht oder Kreisverwaltungsbehörde. Du solltest dich daher genau über die Anforderungen innerhalb deiner Branche erkundigen, um im Nachhinein keine rechtlichen Probleme zu bekommen.

Ebenso wie mit den Genehmigungen musst du auch bei der Anmeldung deines Unternehmens unterschiedliche Ämter und Behörden kontaktieren. Je nach Unternehmensform ist es eventuell vorgeschrieben, einen Termin bei einem Notar zu machen. Die Tätigkeit und Rechtsform entscheiden letztendlich darüber, wo du sein Start-up anmelden musst. Das kann auch beim Gewerbeamt, der IHK, beim Finanzamt oder dem Handelsregister sein.

Schritt 5: Geschäftskonto eröffnen und Versicherungen abschließen

Nun hast du dein Unternehmen offiziell gegründet und musst dich um die Eröffnung eines Firmenkontos kümmern. Du solltest verschiedene Anbieter und Banken vergleichen, um deine Finanzen in die richtigen Hände zu geben. Als Einzelunternehmer und Freiberufler hast du den Vorteil, dass du dich zwischen einem einfachen Girokonto und einem Geschäftskonto entscheiden kannst.

Für jeden Unternehmer ist die Krankenversicherung verpflichtend. Dabei kannst du dich für eine private oder gesetzliche Versicherung entscheiden. Vergleiche dazu Tarife im Internet und triff diese Entscheidung wohl überlegt mit Blick auf die Zukunft. Für junge Selbstständige lohnt sich finanziell meist eine private Krankenversicherung, allerdings kann hier später nicht so einfach zu einer gesetzlichen Versicherung gewechselt werden.

Einige selbstständige Berufsgruppen sind zudem verpflichtet, eine Rentenversicherung abzuschließen wie etwa Erzieher oder Handwerker. Auch hier kannst du wieder zwischen einer privaten und gesetzliche Altersvorsorge entscheiden.   

Nach der Schule, der Ausbildung oder dem Studium den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, erfordert viel Mut. Zudem benötigst du je nach Branche und Tätigkeitsfeld entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten. Bevor du dich für eine Existenzgründung entscheidest, solltest du die Vorteile und Nachteile der Selbstständigkeit als Jungunternehmer genau abwägen. Falls du dich auf den Beruf des Unternehmers festlegst, kannst du dich anhand unseres 5-Schritte-Plans nun erfolgreich selbstständig machen.


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