- Überlastung: Was bedeutet es für die Angestellten?
- Paradebeispiel für Überlastung ist das Gesundheitswesen
Sicherheit & Gesundheit: Welche Folgen kann eine Überlastung haben?
Typische Erkrankung bei dauerhafter ÜberlastungGründe für eine ÜberlastungsanzeigeÜberlastung in der AusbildungÜberlastung mitteilen laut ArbeitsschutzgesetzWas ist eine Überlastungsanzeige?
Den Vorgesetzten über Überlastung informierenÜberlastungsklage im GesundheitswesenWas gehört in die Überlastungsanzeige?In einigen Branchen geht es heiß her: Besonders im öffentlichen Dienst und der Pflege machen sich Überstunden, schlechte Arbeitsbedingungen und Fachkräftemangel breit. Wenn du langfristig mehr Arbeit ausgesetzt bist, als im eigentlichen Rahmen erlaubt, wirst du früher oder später die Notbremse ziehen müssen. Erfahre hier, wie du dich gegen zu hohe Belastung im Joballtag währen kannst.
Überlastung: Was bedeutet es für die Angestellten?
Doppelschichten, viel zu viel Arbeit für wenige Angestellte und ständige Überstunden. Am Ende schlägt sich dieser Arbeitsmarathon auf die Gesundheit des Beschäftigten nieder. An der Überbelastung sind nicht die Arbeitnehmer selbst schuld, sondern die situativen Umstände und Organisation des Personaleinsatzes.
Paradebeispiel für Überlastung ist das Gesundheitswesen
Besonders in der Pflege wehren sich die Angestellten immer wieder in Bezug auf die aktuelle Arbeitsmarktsituation und den damit verbundenen Personalmangel. Es ist keine Seltenheit, dass etwa eine Krankenschwester für etliche Patienten zu sorgen hat, und den Ansprüchen und Anforderungen somit nicht gerecht wird.
Händeringend suchen Politiker nach einer Lösung für den Fachkräftemangel im Bereich der Pflege. Doch noch gibt es keine Lösung, aber vielerlei Worte und Vorschläge. Grundsätzlich sollte die Attraktivität der Berufe im Gesundheitswesen gesteigert werden.
Sicherheit & Gesundheit: Welche Folgen kann eine Überlastung haben?
Überlastung von Arbeitnehmern wirkt sich erheblich auf die Sicherheit und Gesundheit der eigenen und anderer Personen aus. Überlastung kann einige negative Folgen mit sich bringen.
Anzeichen für Überlastung im Berufsalltag
- Längere Bearbeitungszeiten
- Fehler in der Tätigkeit
- Beschwerden von Kunden/Patienten etc.
- Versäumnisse von Fristen, Terminen u. a.
Es ist ein Abfall in der Leistungsfähigkeit und Qualität der Arbeitsabläufe erkennbar. Aufgrund der Überlastung im Job kann es im schlimmsten Fall nicht nur zu Schadenersatzansprüchen von geschädigten Patienten, Kunden, Angehörigen etc. kommen, sondern auch zu gefährlichen Erkrankungen des Arbeitnehmers.
Typische Erkrankung bei dauerhafter Überlastung
Die dauerhafte Belastung von Angestellten führt nicht selten zum Burnout. Dabei handelt es sich um körperlicher und seelischer Erschöpfung, der Betroffene fühlt sich wie ausgebrannt.
Symptome eines Burnouts
- Konzentrationsprobleme
- Lustlosigkeit
- Hoffnungslosigkeit
- Hörsturz
- Kopfschmerzen
- Verbitterung
- Fehlendes Mitgefühl
- Reizbarkeit und Aggression
- Depressive Gedanken
- Magen-Darmbeschwerden
- Stimmungsschwankungen
- Herz-Kreislaufprobleme
- Schlaflosigkeit und Müdigkeit
Gründe für eine Überlastungsanzeige
In einigen Berufsbranchen fehlt es an ausgebildetem Personal, sodass zu viel Arbeit an zu wenig Mitarbeiter hängen bleibt. Am Anfang scheint es nur eine Ausnahmesituation zu sein, doch entwickelt sich diese Überbelastung zum Dauerzustand sollten die betroffenen Mitarbeiter eine Überlastungsanzeige verfassen.
Der ausschlaggebende Punkt für eine gerechtfertigte Überlastungsanzeige ist die Zunahme von Arbeitsbelastung. Diese Zunahme spiegelt sich in folgenden Aspekten:
- Personalmangel
- Überstunden
- Berufsfremde Tätigkeiten
- Längerfristige Krankheit
- Akuter Mehraufwand
- Seit Wochen unbesetzte Stellen
- Zusätzliche Aufgabenübernahme, die nicht zur regulären Tätigkeit gehört
- Defizite bei der Organisation des Personaleinsatzes
Überlastung in der Ausbildung
Obwohl für Azubis besondere Arbeitsschutzregeln gelten, sieht die Praxis anders aus. Immer mehr Lehrlinge fühlen sich von der Tätigkeit in der Ausbildung überlastet und müssen regelmäßig Überstunden leisten. Etwa 36,3 Prozent der Azubis leisten Mehrarbeit und 13 Prozent von ihnen erhalten dafür weder einen finanziellen noch zeitlichen Ausgleich. Und das, obwohl es gesetzlich vorgeschrieben ist.
Also auch als Azubi, darfst und solltest du dich gegen dauerhafte Überlastung in der Ausbildung wehren. Sprich mit deinem Ausbilder über die Situation und versucht eine Lösung zu finden. Auch ein Überlastungsschreiben kann hilfreich sein, um deinem Vorgesetzten vorzuführen, wie ernst die Situation ist.
Überlastung mitteilen laut Arbeitsschutzgesetz
Nach § 15 bzw. § 16 des Arbeitsschutzgesetzes bist du als Arbeitnehmer verpflichtet, deinem Arbeitgeber eine Überlastung mitzuteilen, sobald eine Gefährdung der eigenen Gesundheit bzw. Sicherheit für anderer Personen besteht.
Nicht immer weiß der Geschäftsführer, Vorgesetzte oder Dienstherr über die genauen Abläufe Bescheid. Deshalb ist es deine Aufgabe auf mögliche Mängel und Missstände hinzuweisen. Tust du das nicht, läufst du Gefahr eine Abmahnung zu erhalten. Ebenfalls kannst du dich dadurch auch schadensersatzpflichtig machen.
Was ist eine Überlastungsanzeige?
Die Überlastungsanzeige ist weder gesetzlich noch tarifvertraglich geregelt. Sie soll einerseits zur Entlastung der Mitarbeiter führen und mögliche Gefahren hinweisen. Als Arbeitnehmer ist es deine Pflicht, alle beruflichen Aufgaben nach bestem Wissen und Können im Rahmen der jeweiligen Regeln und Vorschriften auszuführen.
Dein Arbeitgeber steht in der Pflicht dir das Umsetzen dieser Anforderungen zu ermöglichen, deshalb muss dein Arbeitgeber dafür sorgen, dass du nicht überlastet bist.
Ist das doch der Fall solltest du ihm die Überlastung im Form der Überlastungsanzeige bzw., Überlastungsschreiben mitteilen, damit dein Chef entsprechend reagieren kann.
Den Vorgesetzten über Überlastung informieren
Du adressierst eine schriftliche Mitteilung, an deinen Arbeitgeber, Vorgesetzten oder Dienstherren und berichtest über die Arbeitssituation und dauerhafte Überlastung. Dieses Schreiben dient als Möglichkeit das zuständige Führungspersonal, auf die internen Missstände aufmerksam zu machen.
Das Ganze wird als Überlastungsanzeige bezeichnet und darf nur aufgesetzt werden, wenn es sich nicht um dein persönliches Unvermögen handelt und die Überlastung aufgrund von Rahmenbedingungen entsteht.
Überlastungsklage im Gesundheitswesen
Besonders im Bereich des Gesundheitswesens gehört die Überlastungsanzeige, auch als Überlastungsklage bekannt, zum Kommunikationsinstrument zwischen Personal und Arbeitgeber.
Vielen Angestellten geht es vorwiegend nicht nur um die eigene Gesundheit, sondern auch um die moralische Wertvorstellung und Pflicht ihres Berufes. Unter ständiger Überlastung können die Angestellten kaum allen Patienten gerecht werden, sodass eine drohende Gefahr für Patienten oder Bewohner der Einrichtung besteht.
Mit der Überlastungsklage möchten die Angestellten den Arbeitgeber wachrütteln und zu Änderungen und verbesserten Maßnahmen animieren. Der Arbeitgeber steht in der Pflicht die Überlastungsklage ernst zu nehmen und Maßnahmen einzuleiten.
Was gehört in die Überlastungsanzeige?
Gesetzlich gibt es in Bezug auf die Form der Überlastungsanzeige keine Vorgaben oder Kriterien. Im Grunde empfiehlt sich die Überlastungsklage in schriftlicher Form, per Post oder E-Mail, vorzulegen. Dadurch hast du etwas in der Hand, im Vergleich zu einer mündlichen Überlastungsanzeige. In der Überlastungsanzeige solltest du als Arbeitnehmer die konkreten Arbeitsaufgaben benennen, die aufgrund von der Überlastung nicht erledigt werden können. Versuche dabei so detailliert wie nur möglich über die Abläufe zu berichten. Beispiele und bestimmte Situationen können sehr hilfreich sein, um die akute Lage zu veranschaulichen.
Liegt bereits eine Gesundheitsgefährdung aufgrund der Überlastung vor, solltest du auch dies in dem Schreiben erwähnen. Bemühe dich die Überlastungsanzeige so konkret wie möglich zu formulieren. Denn nur so kann dein Arbeitgeber entsprechend handeln.