- Was sind Mentoring-Programme überhaupt?
- Welche Mentoring-Programme gibt es für Auszubildende?
- VerA: Das Projekt zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen
- Assistierte Ausbildung: Ein Projekt der Bundesagentur für Arbeit
- Die Vorteile von Mentoring-Programmen für deine Ausbildung
Der Start in das Berufsleben ist eine große, neue Herausforderung für jeden frisch gebackenen Azubi. Die Umstellung von der Schulzeit auf die Lehrzeit fällt sicherlich den meisten Auszubildenden nicht ganz leicht. Doch jetzt kommt Unterstützung! Mentoring-Programme speziell für Berufseinsteiger schießen wie Pilze aus dem Waldboden. Ein Grund dafür ist die hohe Abbruchquote von Ausbildungsverhältnissen. Um dem entgegenzuwirken und Lehrlinge bei der nicht immer leichten Lehrzeit Hilfestellung zu geben, werden immer mehr Projekte ins Leben gerufen. Zwei davon stellen wir dir hier vor. Im Folgenden erfährst du, wie auch du von diesen neuen Projekten profitieren kannst und wie diese dir dabei helfen können, eine erfolgreiche Berufsausbildung abzuschließen.
Was sind Mentoring-Programme überhaupt?
Heutzutage sind Mentoring-Programme kaum mehr aus den oberen Etagen erfolgreicher Unternehmen wegzudenken. Dabei funktioniert das Mentoring in der Regel so: Eine erfahrene Fachkraft, die viele Erfolge in ihrer beruflichen Laufbahn verzeichnen konnte, gibt ihr Wissen an ein vielversprechendes Nachwuchstalent weiter. Häufig handelt es sich dabei um einen ehemaligen Manager oder Geschäftsführer, der nur noch beratende Tätigkeiten für ein Unternehmen ausführt und nicht mehr voll in das Tagesgeschehen verwickelt ist. Der Schützling des Mentors wird als Mentee bezeichnet und ist meist ein aufstrebender Mitarbeiter, der sich in der Führungsetage etablieren möchte. Mit all seinem Fachwissen steht der Mentor seinem Mentee mit Rat und Tat beiseite und unterstützt diesen bei wichtigen Entscheidungen, gibt Kritik und verteilt auch Lob.
Dieses Prinzip, dass bisher eher irgendwo in der Nähe unserer Chefetagen angewendet wird, findet nun endlich auch dort Anwendung, wo es vermutlich am dringendsten gebraucht wird – nämlich bei den Berufsanfängern. Gestartet hat das Ganze, weil immer mehr Auszubildende ihre Ausbildung in Deutschland abbrechen. Um dem entgegenzuwirken und junge Azubis bei der Bewältigung ihres Berufsalltages zu unterstützen, gibt es diese Partnerschaft nun auch endlich für Lehrlinge!
Welche Mentoring-Programme gibt es für Auszubildende?
An dieser Stelle möchten wir dir zwei Projekte vorstellen, die sich momentan großer Beliebtheit erfreuen. Natürlich gibt es auch noch viele weitere solcher Projekte und Programme, über die du dich informieren kannst.
VerA: Das Projekt zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen
Der Senior Experten Service, kurz SES, hat bereits im Jahr 2008 ein Projekt ins Leben gerufen, dass zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen beitragen soll. Die Initiative dieser gemeinnützigen Stiftung wird für Azubis jeder Berufsgruppe und Branche angeboten, aber auch für Jugendliche, die sich noch in der Berufsvorbereitung befinden, können darauf hoffen, dass Ihnen bei Schwierigkeiten unter die Arme gegriffen wird und dass Mentoren oder Coaches diese bei Ihrer Ausbildung begleiten.
Egal ob du dich nicht mit deinem Ausbilder verstehst, dir die Ausbildungsinhalte einfach nicht in den Kopf gehen wollen, du schlecht deutsch sprichst oder unter wahnsinniger Prüfungsangst leidest: Die ehrenamtlichen Helfer werden dir dabei helfen, deine Probleme in der Ausbildung besser bewältigen zu können. Begleitet wirst du dabei von deinem ganz persönlichem Coach, einem berufserfahrenen Experten im Ruhestand. Dieser hat nicht nur immer ein offenes Ohr für dich, sondern kann dir mit seiner langjährigen Erfahrung in der Jobwelt auch den ein oder anderen nützlichen Tipp geben.
Die Teilnahme am Projekt VerA ist für Azubis selbstverständlich kostenlos. Wenn auch du Interesse daran hast, kannst du die Internetseite des Senior Experten Service aufsuchen und von dort aus Kontakt aufnehmen. http://vera.ses-bonn.de/
Assistierte Ausbildung: Ein Projekt der Bundesagentur für Arbeit
Die Bundesagentur für Arbeit hat im Jahr 2015 ebenfalls ein Projekt ins Leben gerufen, dass Azubis davor bewahren soll, ihr Ausbildungsverhältnis abzubrechen. Die hohe Anzahl derjenigen Lehrlinge, die dieses Angebot annehmen, ist ein Beweis dafür, dass sich Auszubildende bei Ihrem Berufsstart die Unterstützung erfahrener Mentoren wünschen. Dieser Erfolg überzeugt nun auch immer mehr Bundesländer davon, eigene Mentoring-Programme für Auszubildende anzubieten. Durch die immer besser werdende Betreuung soll zum einen gewährleistet werden, dass das Fachkräftemangel nicht weiter ansteigt, und zum anderen, dass auch Azubis mit Lernschwäche oder anderen Einschränkungen durch ein Betreuungsteam bei der Lehre unterstützt werden.
Das Ziel des Projektes „Assistierte Ausbildung“ ist es, junge Menschen bei Ihrer Berufsausbildung zu unterstützen und damit die Weichen dafür zu legen, dass diese dauerhaft auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen können. Dafür wird ihnen ein Ausbildungsbegleiter zur Seite gestellt, der als wichtige Bezugsperson von Anfang an die Lehrzeit begleitet. Dieser hilft bei Problemen im Berufsalltag, gibt eventuell Förderunterricht, bereitet auf bevorstehende Prüfungen vor und vieles mehr. Jede Assistierte Ausbildung verläuft ganz individuell. Gemeinsam mit deiner Bezugsperson werden zu Ausbildungsbeginn Ziele festgehalten, an derer Umsetzung ihr gemeinsam arbeiten werdet.
Auch die Assistierte Ausbildung ist für Auszubildende kostenfrei. Mehr Informationen gibt es hier: https://www.arbeitsagentur.de/
Die Vorteile von Mentoring-Programmen für deine Ausbildung
Im Gegensatz zu einem Kollegen oder Vorgesetzten kann ein Mentor potenzielle Konflikte oder Schwierigkeiten zwischen einem Azubi und seinem Ausbildungsbetrieb von Außen betrachten. Durch diese Distanz kann ein Ausbildungsbegleiter seinem Schützling dabei helfen, diese Konflikte zu meistern. Gleichzeitig kann dieser als Vermittler fungieren und seinen Auszubildenden dabei anleiten, offen mit seinem Ausbilder zu kommunizieren.
Dein Mentor, Coach oder Ausbildungsbegleiter nimmt eine Vorbild-Rolle ein. Im besten Fall kann dieser dich dazu motivieren, eines Tages so erfolgreich werden zu wollen wie dieser. Gleichzeitig fungiert er als einer deiner wichtigsten Kritiker. Klar, wenn du Fehler machst oder eine Aufgabe besser hättest erledigen können, wird man dir das in deinem Ausbildungsbetrieb schon sagen. Aber ein Mentor hilft dir nicht nur auf fachlicher Ebene dabei, ein besserer Azubi zu werden, sondern gibt dir zusätzlich auch noch Ratschläge, wie du an deinem Auftreten arbeiten kannst, wie du selbstbewusster werden könntest oder erzählt dir von Kniffen, wie man am besten einen nörgelnden Kunden am Telefon wieder zufrieden stellt.
Diese erprobten Insider-Tipps sind nur die Spitze des Eisberges. Wenn auch du auf Unterstützung für deine Lehrzeit hoffst, ist die Teilnahme an einem der vorgestellten oder auch einem anderen Mentoring-Programm für Azubis vielleicht genau das Richtige für dich!